Lea Taubert und Rune Orb starten ihr #FUSOJA im BFV

12. Oktober 2018

Seit dem 1. September sind im BFV zwei FSJ-ler im Einsatz. Im ihrem sogenannten #FUSOJA (FUßball SOziales JAhr) unterstützen sie neben dem Verband auch Schulen und Vereine im Bereich des Mädchenfußballs.

BFV-Präsident Björn Fecker begrüßte Lea Taubert und Rune Orb persönlich zu ihrem Dienstantritt in der BFV-Geschäftsstelle im Weser-Stadion. „Eine verbandsinterne Analyse des Mädchenfußballs im Land Bremen hat ergeben, dass es kein flächendeckendes Angebot für Mädchenfußball im BFV und seinen drei Fußballkreisen gibt. Viele Vereine könnten sich zwar vorstellen, Mädchenfußball anzubieten, ihnen fehlen aber die entsprechenden Trainerinnen und Trainer“, sagt Fecker zu den Gründen zur Einführung des #FUSOJA im BFV.

Rune Orb und Lea Taubert sind die ersten FSJ-ler, die BFV-Präsident Björn Fecker (v.l.) im Verband begrüßen durfte. (Foto: Christin Uthmann)

Rune Orb und Lea Taubert sind die ersten FSJ-ler, die BFV-Präsident Björn Fecker (v.l.) im Verband begrüßen durfte. (Foto: Christin Uthmann)

In einer Serie werden Lea und Rune uns einen Einblick in ihren Alltag und ihr Leben als FSJ-ler geben. Los geht’s mit dem ersten Monat von Rune Orb:

Kick-Off-Seminar

An Dienstag, dem 4. September, also unmittelbar nach Beginn meines #FUSOJA, fand in den Räumlichkeiten von 1860 Bremen das so genannte Kick-Off-Seminar statt. Bei dieser Veranstaltung sollten grundsätzliche Dinge bezüglich des kommenden Jahres angekündigt sowie er und – geklärt werden. Außerdem war es eine Möglichkeit für die neue Generation an FSJ-lern, sich gegenseitig kennenzulernen und über Erwartungen auszutauschen.

Der Tag begann mit einer kurzen Einführung in einem Seminarraum in der Geschäftsstelle des Vereins, wo es eine Anwesenheitskontrolle sowie eine kurze Vorstellungsrunde gab und der Tagesablauf geklärt wurde. Anschließend ging es in die Sporthallen von 1860. Hier spielten wir zunächst einige Namensspiele, um die Gruppe besser kennenzulernen. Im Anschluss ging es in den Spielen zunehmend darum, als Team zusammenzuarbeiten und sich abzusprechen bzw. als Einheit zu funktionieren, was interessant anzuschauen war und zusätzlich sehr viel Spaß gemacht hat.

Nach einem leckeren Mittagessen in der angrenzenden Gaststätte und einer kleinen Mittagspause begann dann der „trockene“ Teil des Tages. Wir mussten zurück in den Seminarraum um Einiges an Formalitäten und Papierkram zu klären. Des Weiteren gab es ein paar kleine Vorträge zu dem, was in Zukunft alles noch auf uns zukommen sollte. Dies alles wurde jedoch sehr zügig abgearbeitet, sodass der Tag deutlich früher als geplant beendet wurde und wir nach Hause bzw. zurück zu den Einsatzstellen durften.

Insgesamt war es für mich ein entspannter und stellenweise sehr unterhaltsamer Tag, an dem ich eine Menge Fragen über mein bevorstehendes Jahr beantwortet bekam und vor allem viele neue Kontakte knüpfen konnte.

 

Staffelübergabe

An Donnerstag, dem 6. September fand wie jedes Jahr die sogenannte Staffelübergabe der Freiwilligendienstleister der Bremer Sportjugend statt. Bei dieser Abendveranstaltung wird der „Staffelstab“ von den „alten“ zu den „neuen“ FSJ-lern übergeben. Hierbei hatte man die Möglichkeit, die Verantwortlichen der Sportjugend und Einsatzstellen sowie ehemalige und natürlich aktuelle Freiwillige kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen.

Gero Groenhoff (r.) vertrat den BFV bei der Staffelübergabe des LSB. (Foto: LSB)

Gero Groenhoff (r.) vertrat den BFV bei der Staffelübergabe des LSB. (Foto: LSB)

Zusätzlich gab es ein sehr unterhaltsames Rahmenprogramm inklusive DJ, mehreren Gruppenspielen, einem Kurzauftritt eines professionellen Tanzpaares sowie ein leckeres Abendbuffet. Den ganzen Abend herrschte eine sehr lockere und gelöste Atmosphäre, und gerade bei den Spielen wurde viel gelacht. Auch wurden einige wichtige Funktionäre ausgezeichnet und noch einmal die Wichtigkeit von Freiwilligendienstleistern im Sport betont.

Mir hat der Abend sehr viel Spaß und vor Allem Lust auf das bevorstehende Jahr gemacht, da man gerade durch die ehemaligen Freiwilligen und ihren Berichten einen guten Eindruck davon bekam, was in den kommenden zwölf Monaten alles auf uns zukommen wird.

 

SC Borgfeld vs. SG Findorff

An Samstag, dem 8. September war ich das erste Mal als Betreuer bzw. Teil des Trainerteams bei einem Spiel der C-Mädchen von Borgfeld dabei. Ich war sehr gespannt, da es für mich eine völlig neue Erfahrung war, neben und nicht auf dem Platz zu stehen. Es war auch von Anfang an Feuer in der Partie, da sich die Teams von Findorff und Borgfeld in der Vergangenheit einige hart umkämpfte und hitzige Duelle geliefert hatten, sodass das Spiel zwischen den beiden Rivalen stellenweise den Charakter eines Derbys hatte.

Bedauerlicherweise hatte es den Anschein, dass sich die Mädchen zu sehr von der emotionalen Stimmung vor dem und während der Partie mitreißen ließen, und so etwas das Fußball spielen vernachlässigten. So kam es, dass der eigentlich spielerisch maximal gleichwertige SG Findorff die Borgfelder vor Allem in der ersten Halbzeit fast durchgehend in der eigenen Hälfte einkesselte und mit zwei Treffern in Führung ging.

Die C-Mädchen des SC Borgfeld. (Foto: Verein)

Die C-Mädchen des SC Borgfeld. (Foto: Verein)

Nach dem Seitenwechsel bäumte sich der SC noch einmal auf, konnte aber seine wenigen Chancen nicht nutzen, sodass es letztendlich beim 2:0 für Findorff blieb. Eine sehr ärgerliche und unnötige Niederlage, hatten die Borgfelder Mädchen in der Vorwoche noch so stark gegen Arbergen-Mahndorf gespielt und doch aufgrund einer schwachen Chancenverwertung nur ein Unentschieden erreicht. Doch gerade in diesem emotional so brisanten Spiel wirkte das Team wie ausgewechselt, eine Tatsache, welche die Mannschaft nun umso mehr für das kommende Spiel gegen Union 60 motivieren sollte, wo man hoffentlich an die Leistung aus dem Mahndorf-Spiel anknüpfen kann.

 

Trainerausbildung Basiswissen 1

Von Montag, den 10. bis Freitag, den 14. September hatte ich mein erstes Trainerseminar „Basiswissen 1“. Hierfür besuchte ich täglich von 9-17 Uhr das Lidice Haus Bremen, nahe den Sportplätzen des ATS Buntentor. Dort wurden mir und anderen zukünftigen Trainern die Grundlagen des Fußballspielens und Trainierens sowohl theoretisch als auch praktisch beigebracht.
Dafür standen uns im Haus selbst für die Theorie ein gut ausgestatteter Seminarraum, und für den Praxis-Teil die Fußballplätze von Buntentor zur Verfügung. Behandelt wurden unter anderem die Themen: Ablauf der DFB-Trainerausbildung, Grundlagen des Fußballs, Torhüterspiel, Grundlagen von Offensiv / Defensivtechniken, Regelkunde, Trainerkompetenzen sowie Rechts und -Versicherungsfragen.

Diese wurden uns von professionellen Trainern bzw. Referenten nahegebracht, ohne dass es je wirklich langweilig wurde, obgleich einige Inhalte sich wiederholten oder etwas banal waren. Außerdem wurden wir rund um die Uhr mit Kaffee und einmal täglich mit einem üppigen Mittagsessen versorgt.
Am letzten Lehrgangstag wurde dann das zuvor Erlernte in Theorie und Praxis durch einer Prüfung abgefragt. Diese musste man für eine Teilnahmebestätigung bestehe, was aber allen Teilnehmern mit mehr oder weniger großen Problemen gelang.

Zudem gab es für einen Gesamteindruck der praktischen Fähigkeiten der Neu-Trainer ein Lehrgangsspiel, was aufgrund des größtenteils sehr hohen taktischen und technischen Niveaus sehr viel Spaß machte. Ich persönlich habe gerade aus den praktischen Teilen des Seminars eine Menge Lernen und Mitnehmen können und bin gespannt darauf, das Gelernte anzuwenden und in den folgenden Seminaren weiter zu vertiefen.

 

SC Borgfeld vs. Union 60

Mein zweites Spiel mit den C-Juniorinnen des SC Borgfeld gegen Union 60 war eine Partie mit Licht und Schatten. Die Borgfelder Truppe besteht nämlich sowohl aus C-, als auch aus D-Juniorinnen, sodass alle Jahrgänge zwischen 2004 und 2008 bunt gemischt vertreten sind. Dennoch spielt die Mannschaft in einer C-Juniorinnen-Liga. Dies liegt daran dass es für die D-Juniorinnen bereits nicht ausreichend Mannschaften in Bremen gibt, um einen regulären Spielbetrieb zu gewährleisten. Deswegen hat der SC Borgfeld unter der Leitung von Trainerin Bianca Schlawin beide Altersklassen zusammengelegt, um so auch den jüngeren Mädchen das Fußballspielen in einer offiziellen Liga und einem echten Team zu ermöglichen.

Positiv daran ist sicherlich zu sehen, wie die Mannschaft trotz der internen Altersunterschiede sowohl charakterlich als auch spielerisch zueinander gefunden hat und eine geschlossene Einheit bildet, die gegen jeden Gegner kämpferisch und spielerisch mithalten kann.

Alle FSJ-ler aus dem Sport im Gruppenfoto. (Foto: LSB)

Alle FSJ-ler aus dem Sport im Gruppenfoto. (Foto: LSB)

Zur Schattenseite gehören allerdings Spiele wie das jüngste gegen Union, die mit einem Team antraten, welches ausnahmslos aus „2004er-Mädchen“ bestand. Entsprechend deutlich viel mit 2:11 dann auch Endresultat zu Gunsten der Gäste aus.

Dennoch verdienten sich die Borgfelder Mädchen ein dickes Lob, unter anderem vom Gäste-Trainer selbst, da sie trotz des körperlichen Nachteils nie die Lust am Spiel verloren, sowohl körperlich als auch spielerisch mit allen Mitteln dagegen hielten, immer weiter kämpften und so völlig verdient in der zweiten Halbzeit selbst noch zwei Tore erzielen konnten.

Nichtsdestotrotz sind diese extremen Altersunterschiede im Nachwuchsbereich langfristig sicher kein wünschenswerter Zustand, denn wenn es schon in der D-Jugend nicht genug fußballbegeisterte junge Mädchen gibt, um eine eigene Liga zu stellen, tragen hohe, altersbedingte Niederlagen, wie diese, sicher wenig dazu bei, auch bei anderen Mädchen jene bewundernswerte Begeisterung zu wecken, die es braucht, um ein 1:6 zu bejubeln, als wäre es der Siegtreffer.

 

TV Eiche Horn vs. SC Borgfeld

Im dritten Saisonspiel der Borgfelder C-Mädchen ging es auswärts zum Tabellenführer Eiche nach Horn. Wie schon in der Vorwoche sah sich unsere Mannschaft einem Gegner mit einer gänzlich anderen Altersstruktur gegenüber, und wie schon in der Vorwoche ließen sie sich davon nicht ansatzweise einschüchtern und hätten in der Anfangsphase schon in Führung gehen können, trafen jedoch freistehend das leere Tor nicht. Auch in der Folge spielte Borgfeld mutig nach vorne und kam zu einigen guten Gelegenheiten. Dennoch machte sich die körperliche Überlegenheit des Gegners stellenweise bemerkbar, sodass dieser seinen Geschwindigkeitsvorteil nutzte und so drei Mal zu sehr „billigen“ Toren kam.

So ging es mit einem immer noch respektablen 3:0 in die Pause, und auch nach Wiederanpfiff hielt Borgfeld weiter aufopferungsvoll dagegen, auch wenn wir in strömendem Regen weitere Gegentore hinnehmen mussten. Dennoch spielten die Mädchen nach wie vor stark nach vorne und hatten kurz vor Schluss erneut frei vor dem leeren Tor die Riesenchance auf den Ehrentreffer, doch auch diese Gelegenheit blieb ungenutzt.

Somit bleibt festzuhalten, dass man gegen einen deutlich älteren Gegner die meiste Zeit gleichwertig mithalten konnte und streckenweise sogar die spielbestimmende und spielstärkere Mannschaft war. Daher waren sich auch nach dem Abpfiff alle einig, dass das Endresultat von 8:0 keineswegs den Spielverlauf treffend repräsentierte. Für die nächsten Spiele kann man aus dieser Begegnung nur Mut schöpfen und positive Dinge mitnehmen. Einzig an der allerletzten Abgezocktheit vor dem eigenen und dem gegnerischen Tor muss noch weiter gearbeitet werden, dann könnten Spiele wie dieses in Zukunft gänzlich anders ablaufen.

FSJ-ler sind eine wichtige Unterstützung für ihre Einsatzstellen. (Foto: LSB)

FSJ-ler sind eine wichtige Unterstützung für ihre Einsatzstellen. (Foto: LSB)

Einführungsseminar in Lastrup

Von Montag, dem 24. bis Donnerstag, dem 27. September fand das so genannte Einführungsseminar in Lastrup statt. Hierfür wurde die diesjährige Staffel der Freiwilligendienstleister in der Sportschule Lastrup, etwa eine Stunden Fahrzeit von Bremen entfernt, einquartiert.

Für die Hinfahrt bildeten wir Fahrgemeinschaften, da wir so die Anreisekosten von der Bremer Sportjugend erstattet bekamen. Direkt nach unserer Ankunft gingen wir in zugehörige Sporthalle, wo zunächst einige Namensspiele zum Kennenlernen gespielt wurden. Anschließend sollten wir in Kleingruppen je ein kleines Spiel präsentieren, anleiten und mit der Gruppe durchführen, wobei Intensität und Spannung durch ständiges Variieren der Spiele hochgehalten wurden – eine erste kleine Lektion für unsere zukünftige Zeit als Gruppenleiter bzw. Trainer.

Nach dieser ersten Sporteinheit durften wir das erste Mal unsere Zimmer beziehen, Mittag essen und Pause machen. Wir durften zudem die ganze Woche über den Luxus genießen, dreimal täglich in der Kantine der Sportschule zu essen, was stets ausgesprochen lecker war. Nachmittags ging es dann weiter mit Vorträgen zu Schlüsselthemen in der Gruppenleiterausbildung wie Kommunikation, Konfliktlösung oder rechtlichen Sachverhalten.

Dies war grundsätzlich der Inhalt jeden Tages, wobei die Reihenfolge der Aktivitäten immer variierte. Auch konnten wir häufig das geniale Außengelände der Sportschule nutzen, wo wir bei herrlichem Wetter sowohl einige kleine Spiele unter eigener Leitung ausprobierten, als auch uns an einigen größeren Projekten wie einer Runde „capture the flag“ versuchten. Nach 18 Uhr standen uns die Abende immer zur freien Verfügung, was wir für gemeinsame Aktivitäten wie Karten, Fußball oder Basketball spielen, oder auch das Spiel von Werder zu gucken, nutzten.

Gerade durch diese gemeinsamen Abende wuchsen wir als Gruppe noch enger zusammen, wodurch auch die verpflichtenden Vor und – Nachmittags-Programmpunkte noch unterhaltsamer machten. Abschließend kann ich nur betonen, wie viel Spaß mir die Seminarfahrt gemacht hat. Dies lag an einer entspannten, eher klassenfahrtartigen Atmosphäre sowie einer sympathischen Gruppe, größtenteils nützlichen Inhalten und Lektionen für das Anleiten von Kinder und – Jugendgruppen als Trainer und auch schlicht an der steigenden Spannung und Eigendynamik von Spielen, wenn alle Mitspieler sportlich und motiviert sind. Somit nehme ich viele gute Lehren, Erinnerung, Erfahrungen und auch Freunde aus Lastrup mit und freue mich jetzt schon auf das nächste Seminar.

 

SC Borgfeld vs. TS Woltmershausen

Im letzten Spiel vor einigen spielfreien Wochen empfing Borgfeld den Tabellenletzten aus Woltmershausen. Nach den unglücklichen Niederlagen zuletzt war dies ein sehr wichtiges Spiel. Glücklicherweise konnte die Mannschaft an die starken Leistungen aus den letzten Spielen anknüpfen und spielte den Gegner phasenweise an die Wand. Standesgemäß ging man dann auch mit einem hochverdienten 5:0 in die Halbzeitpause, die Partie war also schon früh entschieden. Nach dem Wiederanpfiff ließen es die Borgfelder Mädchen etwas ruhiger angehen, blieben jedoch die dominante und klar bessere Mannschaft. Einzig die Chancenverwertung war trotz des deutlichen Endresultates von 6:0 im Grunde katastrophal, da man gefühlt genug Gelegenheiten für ein dreistelliges Ergebnis hatte.

Foto von der Staffelübergabe beim LSB. (Foto: LSB)

Foto von der Staffelübergabe beim LSB. (Foto: LSB)

Dennoch war es insgesamt natürlich das beste Saisonspiel bislang, gerade die Art und Weise wie man Ball und Gegner laufen ließ war sehr ansehnlich. Generell war es eine schöne Erfahrung, vom Spielfeldrand aus über mehrere Wochen eine Entwicklung der Mannschaft beobachten zu dürfen. In den nächsten Spielen treffen wir nun mit Vahr Blockdiek und dem SVGO Bremen auf schlagbare Gegner, gerade wenn die Mannschaft weiterhin so guten Fußball spielt, sodass ich insgesamt sehr guter Hoffnung bin, mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor aus beiden Partien Punkte mitnehmen und somit ins gesicherte Tabellenmittelfeld vorstoßen zu können.

[ror]

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