Fair Play & Gewaltprävention

fair_play_motiv_2014Ohne Fair Play geht es nicht. Fairness ist die Grundlage des Fußballs, bedeutet aber mehr als das Einhalten der 17 Fußball-Regeln. Dem sportlichen Gegner – auch in der Hitze des Wettkampfs – mit Respekt zu begegnen, seine Chancengleichheit zu wahren, das ist Fairness. Faire Prinzipien dienen als Kompass für erfolgreiches Handeln in vielen Lebenssituationen.

Der Fußball kann hierfür ein Vorbild sein, insbesondere wenn bereits Kindern und Jugendlichen bei der Ausübung ihres Sports eine faire Grundeinstellung vermittelt wird.

Auch im Bremer FV steht der Fair Play-Gedanke im Vordergrund. Als Zeichen, das bei jedem Spiel sichtbar ist, setzt der BFV auf eine der wichtigsten Fair Play-Gesten, den Handshake. Vor jedem Spiel geben sich die Akteure und Schiedsrichter die Hand und signalisieren so ihren gegenseitigen Respekt – ganz nach dem Vorbild der Bundesliga.

Doch in Bremen und Bremerhaven werden nicht nur Hände geschüttelt. Der Fußballplatz soll zu einem möglichst fairen und gewaltfreien Ort gemacht werden, an dem sich Kinder und Jugendliche aber auch Erwachsene wohl und sicher fühlen können. Fußball ist ein mehr als geeignetes Mittel um Kindern und Jugendlichen Werte wie Fair Play auf spielerische Weise zu vermitteln. Durch Aktionen wie die Fair Play-Geste sollen besondere Taten in den Vordergrund gerückt werden. Neben Fair Play sollen auch noch Werte wie Teamgeist, Respekt und Kompromissfähigkeit gefördert werden.

Im Bereich Gewaltprävention liegt der Fokus derzeit auf der Prävention sexualisierter Gewalt und dem Kinderschutz. Dafür wurde ein Verhaltenskodex Kinder- & Jugendschutz angefertigt, den alle haupt- und ehrenamtlichen Kräfte im BFV unterzeichnen müssen. Für Trainerinnen und Trainer, Jugendleitungen und sonstige Vereins- oder Verbandsfunktionäre finden regelmäßig Kurzschulungen zum Thema Kinderschutz statt. Das Angebot hierfür soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden, so dass es künftig auch Kinderschutzbeauftrage in den Vereinen gibt und Trainingseinheiten für Kinder und Jugendliche angeboten werden, in denen Grenzverletzungen und ein Nein thematisiert werden.

Mit den folgenden Themenbereichen wird das Fair Play im kleinsten Landesverband gefördert und gefordert:

Faire Aktionen finden nahezu jede Woche auf den Sportplätzen statt, doch bisher redet nur in Ausnahmefällen jemand darüber. Die Fair Play-Geste des Monats ändert das. Der BFV zeichnet monatlich faires Verhalten auf und neben dem Sportplatz aus. Sei es der Angreifer, der dem Schiedsrichter mitteilt, dass sein Tor irregulär war oder der Trainer, der seine Mannschaft um einen Spieler reduziert, weil das gegnerische Team aufgrund einer Verletzung einen Akteur verlor – jedes Verhalten, das besonders fair ist, steht im Fokus der Aktion.

 

Der BFV ruft daher alle Spielerinnen und Spieler, Trainerinnen und Trainer, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter und Vereinsfunktionäre dazu auf, faires Verhalten zu melden. Die Meldungen sind dabei ein entscheidender Punkt, denn in der Regel erfährt man von den vielen fairen Gesten, die sich Woche für Woche auf unseren Plätzen ereignen, nichts. Die Meldungen können über den folgenden Link direkt an die BFV-Geschäftsstelle abgegeben werden. Eine kurze Schilderung des Sachverhalts und die Nennung der besonders fairen Person reichen schon aus.

 

Zur Online-Meldung einer Fair Play-Geste

 

Eine Jury des BFV wählt aus allen Einsendungen eines Monats dann die „Fair Play-Geste des Monats“ und prämiert das faire Verhalten mit einem Gutschein für den DFB-Fanshop im Wert von 25,- Euro. Die Öffentlichen Versicherungen Bremen stellen als regionaler Partner der Fair Play-Geste des Monats darüber hinaus einen attraktiven Preis für die Preisträger der Fair Play-Geste des Monats zur Verfügung.

 

Aber auch diejenigen, die faires Verhalten erkennen und melden, werden belohnt. Der BFV verlost unter allen Meldenden einer „Fair Play-Geste des Monats“ zwei Tickets für ein Heimspiel des SV Werder Bremen. Es lohnt sich also, die Augen für faire Gesten offen zu halten.

Der DFB setzt sich seit geraumer Zeit gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden für den Einsatz von Fairplay-Gesten ein. Unter dem Motto „Fairplay? Hand drauf!“ wurde das wichtige Ritual „Handshake“ in den Fokus gerückt.

 

Viele Landesverbände haben bereits zum fairen Abklatschen aufgerufen, formell und aufgereiht vor dem Spiel sowie nach dem Abpfiff für einen gemeinsamen und respektvollen Umgang.

 

Den gewünschten Ablauf des Handshakes während eines Spieltages veranschaulicht das folgende Video:

 

Was 2007 in Aachen begonnen hat, erobert langsam aber kontinuierlich die Kinder-Fußballplätze der gesamten Nation: die Fair Play-Liga. Hinter dem Begriff verbirgt sich eine innovative Organisationsform für den Kinderfußball.

 

Der Deutsche Fußball-Bund, der nach den Jugendfachtagungen 2013 die Empfehlung aussprach, die Organisationsform in der kommenden Saison deutschlandweit umzusetzen, erhofft sich durch die relativ simplen Anpassungen im Spielbetrieb langfristige Auswirkungen im gesamten Fußball.

 

Auch im Bremer Fußball-Verband machen die unschönen Erscheinungen im Umfeld von Juniorenspielen, insbesondere bei den G-, F- und E-Junioren, keinen Halt. Eltern und Trainer am Spielfeldrand, die lautstark und wild gestikulierend auf die Kicker einwirken sowie zunehmende (Zuschauer-)Ausschreitungen vor, während oder nach dem Spiel.

 

Um die „Fair Play-Liga“ vorzustellen und um aufkommende Fragen beantworten zu können, hat der BFV bereits Ende 2014 fünf G-Jugend Pilotturniere in ganz Bremen durchgeführt. Über diesen Weg gelang die Einführung der „Fair Play-Liga“ gemeinsam mit den Vereinen.

(Foto: DFB)

(Foto: DFB)

Worum geht es bei der Fair Play-Liga?

Bei der Fair Play Liga stehen der Fußball und der Spaß an der Bewegung im Mittelpunkt. Die Kinder können sich zu 100 Prozent auf den Ball und den Gegner konzentrieren. Insgesamt bieten die Regelzusätze den Trainern gute Möglichkeiten, die Kinder in ihrer Entwicklung, in der Durchsetzungsfähigkeit und in der Akzeptanz von Regeln zu fördern.

Die gewünschten langfristigen Folgen des Projekts

Langfristig profitieren die Kinder genauso wie der Fußball an sich. Die Jugendspieler von heute sind die Aktivenspieler, Trainer, Schiedsrichter, Fans und Funktionäre von morgen. Wenn schon in frühen Jahren ein Verständnis füreinander, für den Umgang mit Regeln und für die eigene Verantwortung für das Spiel entsteht, so zahlt sich dies hoffentlich langfristig aus.

 

Es gelten die normalen Fußball-Regeln für die jeweiligen Altersklassen. Dazu kommen jedoch drei ganz entscheidende Zusätze:

 

1. Die Schiedsrichter-Regel

schiedsrichterregel

 

  • Die Kinder entscheiden selbst und spielen ohne Schiedsrichter.
  • Die Regeln im Kinderfußball sind einfach.
  • Fußballregeln bleiben unverändert: Tor – Toraus – Foul – Eckball – Hand usw.
  • Da kein Schiedsrichter auf dem Platz ist, lernen die Kinder Verantwortung für sich selbst und Mitverantwortung für andere zu übernehmen.
  • Die Kinder lernen, Entscheidungen zu treffen und zu akzeptieren.
  • Die finale Einhaltung der Spielregeln obliegt den Trainern, die am Spielfeldrand gemeinsam in der Coachingzone stehen und bei strittigen Entscheidungen eingreifen.

 

2. Die Fan-Regel
Fanregel

  • Die Eltern und Fans halten Abstand zum Spielfeld.
  • Durch eine ca. 15 Meter vom Spielfeld entfernte „Fanzone“ wird die direkte Ansprache an die Kinder von außen unterbunden.
  • Die Kinder können dadurch ihre eigene Kreativität im Spiel entfalten.
  • Das Spiel wird den Kindern „zurückgegeben“.

 

3. Die Trainer-Regel
trainerregel

 

  • Die Trainer begleiten das Spiel aus der Coachingzone.
  • Die Trainer verstehen sich als Partner im sportlich fairen Wettkampf.
  • Die Trainer geben nur die nötigsten Anweisungen.
  • Die Trainer verstehen sich als Vorbilder.
  • Die finale Einhaltung der Spielregeln obliegt den Trainern (siehe Schiedsrichter-Regel).

Der Bremer FV hat eine zentrale Anlaufstelle für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle eingerichtet. Die Anlaufstelle, die hauptamtlich besetzt ist, soll einen nachhaltigen und wirkungsvollen Umgang mit Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen auf Fußballplätzen in Bremen und Bremerhaven unterstützen.

(Symbolfoto: Pixabay)

(Symbolfoto: Pixabay)

 

Sie dient als Kontaktmöglichkeit für alle im Fußballsystem agierenden Personen und koordiniert den Bearbeitungsprozess gemeldeter Konfliktfälle mit diskriminierendem und/oder demokratiefeindlichem Charakter, die nicht selten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führen.

 

Das Aufgabenprofil der zentralen Anlaufstelle umfasst die systematische Meldungserfassung, die Kontaktherstellung zu den Konfliktbeteiligten, die Koordination von Beratungs- und Unterstützungsangeboten bis zur Nachbereitung eines Vorfalls. Dabei ist die Anlaufstelle ausdrücklich nicht nur für Vorkommnisse im direkten Spielumfeld auf und neben dem Platz, sondern auch für Vorfälle im Training, in den sozialen Medien bei direktem Mannschafts- bzw. Vereinsbezug und bei proaktiven Beratungsanfragen von jeglichen Akteuren aufgrund von gewaltbereiten, diskriminierenden oder extremistischen Tendenzen im Verein zuständig. Für jegliche Beratungen gelten die Prinzipien der Vertraulichkeit und des Schutzes persönlicher Daten.

Der DFB hat ein Merkblatt erstellt, das die Begrifflichkeiten „Gewalthandlung“ und „Diskriminierung“ genauer definiert.

Zum Formular:

Der organisierte Fußball ist ein wesentlicher Teil des gesellschaftlichen Lebens in ganz Deutschland und bietet vor allem Kindern im Vereinsleben den ersten Kontakt zu verschiedensten Charakteren jeglicher Altersstufen. Jeder Verein lebt davon, dass sich Ehrenamtliche für die Gemeinschaft engagieren und ihre Fähigkeiten und Eigenschaften einbringen.

 

(Symbolfoto: pixabay)

(Symbolfoto: pixabay)

So kann allerdings, wie auch in zahlreichen anderen Situation im Leben, trotz größter Sorgfalt der Vereine, leider nie gänzlich ausgeschlossen werden, dass Schutzbefohlene in Situation geraten, die für sie unangenehm oder gar verletzend sind. Dabei definiert man verschiedene Formen von sexualisierter Gewalt, die allerdings alle in gleicher Weise für Kinder und Jugendliche weitreichende und prägende Konsequenzen haben können.

 

An erster Stelle und im Interesse aller Beteiligten steht, Kinder vor jeglicher Auseinandersetzung mit dieser Materie zu schützen und bestmöglich präventiv bei diesem Thema zu arbeiten. Dies kann allerdings nicht dadurch geschehen, dass Vereine das Thema tabuisieren oder ignorieren. Wer offensiv mit dem Thema umgeht, zeigt nicht nur, dass innerhalb des Vereins bereits eine Grundhaltung geschaffen wurde, sondern auch dass der Verein Verantwortung übernimmt und sich der Ernsthaftigkeit der Aufgabe bewusst ist.

 

Um Vereine bei dieser Aufgabe zu unterstützen, haben der DFB und seine Landesverbände mit ihrer Broschüre „Kinderschutz im Verein“ einen Leitfaden erstellt, der jedem Verein die Möglichkeit gibt sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und je nach den individuellen Gegebenheiten im Verein oder persönlich Maßnahmen zu treffen.

 

Zusätzliche Unterstützung bei dem Thema Prävention von sexualisierter Gewalt bieten wir in Kooperation mit dem Landessportbund Bremen, um sexualisierte Gewalt zu thematisieren, bevor ein Verein durch einen Vorfall unmittelbar und unvorbereitet damit konfrontiert wird. Um dies fachgerecht durchführen zu können, gibt es neben Kurzschulungen auch die Möglichkeit von umfangreichen Seminaren mit geschulten Referentinnen und Referenten durch den LSB Bremen. Dies soll nicht nur den Vereinen als Organisation Hilfestellung bieten, sondern ebenso jedem Aktiven wie Trainerinnen und Trainern, Betreuerinnen und Betreuern oder Spielerinnen und Spielern.

 

Die Bremer Sportjugend hat darüber hinaus einen Selbstcheck online gestellt, mit dem jeder Verein anonym testen kann, wie gut er im Bereich der Prävention sexualisierter Gewalt aufgestellt ist.

 

Dabei steht der Bremer Fußball-Verband selbstverständlich als erster Ansprechpartner zur Verfügung, wenn Termine gewünscht werden und begleitet die Vereine während dieser Gespräche.

 

Wir sind für unsere Vereine auch in konkreten Fällen Ansprechinstanz – zum Schutze aller Betroffenen mit einem Höchstmaß an Diskretion. Für weitergehende Beratung im Einzelfall kann der Fußball-Verband auch den direkten Kontakt zu einer geschulten Institution vermitteln. Dabei setzt der Bremer Fußball-Verband auf den permanenten Austausch mit dem Landesverband Bremen des Deutschen Kinderschutzbundes e.V. Bei der Zusammenarbeit liegt der Fokus nicht nur auf fallbezogener Beratung für Betroffene, sondern auch den Ausbau einer Kooperation für die Entwicklung fussballspezifischer Konzepte zur Prävention und der Ausbildung aller in den Vereinen tätigen Personengruppen.

Weitere Informationen:

Allgemeine Beratungsstellen

Informationen des DFB

Kinderschutzschulungen

Der Bremer Fußball-Verband bietet regelmäßig Schulungen zum Thema Kinderschutz an. Ziel ist es, Personen im Kinder- und Jugendfußball für das Thema zu sensibilisieren.

 

Der organisierte Fußball ist ein wesentlicher Teil des gesellschaftlichen Lebens in ganz Deutschland und bietet vor allem Kindern im Vereinsleben den ersten Kontakt zu verschiedensten Charakteren jeglicher Altersstufen. Jeder Verein lebt davon, dass sich Ehrenamtliche für die Gemeinschaft engagieren und ihre Fähigkeiten und Eigenschaften einbringen.

 

So kann allerdings, wie auch in zahlreichen anderen Situation im Leben, trotz größter Sorgfalt der Vereine, leider nie gänzlich ausgeschlossen werden, dass Schutzbefohlene in Situation geraten, die für sie unangenehm oder gar verletzend sind. Dabei definiert man verschiedene Formen von sexualisierter Gewalt, die allerdings alle in gleicher Weise für Kinder und Jugendliche weitreichende und prägende Konsequenzen haben können.

 

Das Seminar richtet sich damit an Trainerinnen und Trainer, Betreuerinnen und Betreuer, Jugendleitungen oder Vereinsfunktionären. Folgende Fragen werden thematisiert:

  • Wie häufig tritt sexualisierte Gewalt im Sport auf?
  • Wie kann ich junge Menschen im Verein und auch mich schützen?
  • Was kann mein Verein tun um präventiv entgegenzuwirken?
  • Wie verhalte ich mich, wenn ich etwas beobachte und wo bekomme ich Hilfe?

 

Das Seminar dauert ca. drei Stunden und die Teilnahme ist kostenfrei möglich. Die Kurzschulung wird mit vier Lerneinheiten auf Verlängerungen von C- und B-Lizenzen angerechnet.

 

Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Christoph Schlobohm unter Telefon 0421-791 66 45 oder per E-Mail an christoph.schlobohm@bremerfv.de.

 

Verhaltenskodex

In seiner Satzung hat der BFV verankert, dass in die Organe und sonstigen Gremien des BFV nur Personen gewählt oder berufen werden können, die sich vor ihrer Wahl bzw. Berufung mit ihrer Unterschrift zur Einhaltung des Verhaltenskodex des BFV verpflichten. Darüber hinaus kann der BFV-Vorstand dort, wo es sachlich geboten erscheint, ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis anfordern – beispielsweise, wenn Personen Umgang mit Minderjährigen haben.

 

Der Verhaltenskodex steht hier zur Informationszwecken zum Download bereit:

 

Verhaltenskodex

 

Ansprechperson:

Christoph Schlobohm

Referent Gesellschaftliche Verantwortung

Telefon: 0421-791 66 45

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