Angelo Romano Pauls ist der Mann für alles in Surheide. Beim TuSpo ist er Trainer der ersten B-Jugend, Co-Trainer der A-Jugend und seit neustem auch Trainer der ersten Herren. In dem Interview spricht er über das Einhalten von Regeln, seine jungen „Wilden“ sowie mögliche Saisonfortsetzungsszenarien. Es folgt der letzte Teil einer vierteiligen Interviewreihe mit Trainern des Bremer Verbandsgebiets über die persönlichen und sportlichen Folgen der derzeitigen Pandemie.
Wie ergeht es dir gerade in der derzeitigen Situation?
„Das Leben muss weiter gehen. Natürlich muss man gerade jetzt auf die ein oder andere Sache im Alltag achten und man ist auch vorsichtiger geworden, gerade wenn man in der Öffentlichkeit unterwegs ist. So etwas habe ich logischerweise mit meinen 27 Jahren noch nicht erlebt und es ist Neuland, aber diese Zeit wird auch wieder vorüber gehen. Ich gehe persönlich da etwas entspannter mit um, da das Virus für meine Altersgruppe wahrscheinlich nicht lebensgefährlich ist. Da müssen wir uns eher um die älteren Menschen Gedanken machen. Ich bin der Meinung, dass die derzeitige Kontaktsperre der richtige Weg ist. Hier müssen wir alle weniger egoistisch sein und uns umso mehr an die Regeln halten. Jetzt ist jeder einzelne gefragt. Wir wollen doch nicht, dass das Virus hier komplett die Runde macht.“
Du hast nicht nur ein Traineramt beim TuSpo Surheide, sondern gleich drei. Seit wann bist du Trainer in Surheide und welche Teams hast du seitdem betreut?
„Seit zehn Jahren bin ich inzwischen Trainer. Bei dem TuSpo Surheide trainiere ich jetzt seit 2016 im Jugendbereich. Im ersten Jahr habe ich mit einer C-Jugend angefangen, danach habe ich mich konsequent um die B-Jugend gekümmert und mache das bis heute. Unsere A-Jugend betreue ich aktuell noch als Co-Trainer und seit diesem Winter habe ich auch das Traineramt unserer 1. Herren übernommen.“
Wie läuft es aktuell mit deiner B-Jugend?
„In der vergangenen Saison haben wir in der Regionalliga gespielt. Dort sind wir abgestiegen und auch wenn einige Spieler den Verein nach dieser Spielzeit in Richtung Borgfeld verlassen haben, wollte ich weiterhin für die Jungs in der B-Jugend da sein. Jetzt versuche ich, den Kader jährlich wieder zu verstärken und zu verbessern, um dann in ein paar Jahren wieder oben in der Verbandsliga anzugreifen.“
Wie habt ihr den ganzen Corona-Wahnsinn bisher als Mannschaft erlebt?
„Bei der B-Jugend hatten wir erst ein Spiel in der Sommerrunde. In der Woche als die Spielaussetzungen ausgesprochen wurde, hatten wir am Mittwoch noch Training. Am Tag danach wurde es dann offiziell vom Verband verkündet. Doch schon nach unserem ersten Spiel eine Woche zuvor habe ich den Jungs gesagt, dass wir uns auf Spielausfälle einstellen können. Dadurch wurden schon frühzeitig individuelle Trainingspläne angefertigt und an die Jungs weitergegeben, damit ein gewisses Fitnesslevel gehalten werden kann und wir nicht bei null wieder anfangen müssen. Die Jungs sind aber natürlich noch jung und wild und eine Fußballpause ist nicht gerade das einfach in dieser Situation.“
Wie ist so die Meinung deiner Jungs? Nehmen sie die Gefahr ernst? Jugendliche denken sich vielleicht auch nicht viel dabei. Wie ist es bei deiner Truppe?
„Wir können uns gerade nur online verständigen und sind über die Chatgruppe miteinander verknüpft. Ich kann vereinzelt nicht genau sagen, wie ernst es jeder nimmt. Wie ich die Eltern der Jungs einschätze, wird ihnen die Situation aber bestmöglich erläutert. Natürlich wären die Jungs lieber zusammen draußen unterwegs, aber wir haben sehr verantwortungsbewusste Eltern hier, die wissen, wie alles einzuschätzen ist. Die werden mit Sicherheit auf die Jungs achten.“
Machen deine Jungs auch bei den ganzen Social Media „Stayathomechallenges“ mit? Erzähl mal.
„Durchgehend. Davon gibt es nicht nur ein Video bei uns. In unserer WhatsApp-Gruppe gibt es dutzende davon. Gerade weil man so viel Zeit hat, online aktiv zu sein, senden die Jungs den ganzen Tag etwas in unsere Chatgruppe. Die machen sich ihren Spaß draus und wollen logischerweise die Situation auch mit Humor nehmen. Es wird auch immer wieder online die ein oder andere Partie ‚FIFA‘ (Fußballsimulation an einer Spielkonsole, d. Red.) gegeneinander ausgetragen, damit man sich zumindest dort ein wenig herausfordern kann.“
Wie ist deine Einschätzung: Glaubst du es wird möglich sein, diese Saison zu beenden?
„Ich bin natürlich ein Freund davon, die Saison zu Ende zu spielen. Vielleicht ist es im Jugendbereich etwas einfacher, als im Herrenbereich. Schüler können in der Woche vielleicht öfter Spielen. Bei den Herren haben wir einige Schichtarbeiter. Dort wird es fast unmöglich, alle Spiele durchzubekommen.“
Sollte die Saison bei euch in der B-Jugend nicht mehr weitergehen, wird es kompliziert, oder? Bei euch ist in der Sommerrunde erst ein Spieltag abgehalten worden.
„Absolut. Nach einem Spiel kann einfach nichts gewertet werden. Im Frauen- und Herrenbereich ist das vielleicht etwas anderes. Dort wurde bereits über die Hälfte der Saison gespielt und es wäre vielleicht noch vertretbar, wenn wir dort gesetzte Aufsteiger hätten. Doch hier im Jugendbereich kann das nicht umgesetzt werden. Hier muss man sich etwas überlegen. Vielleicht kürzt man die Saison einfach oder es gibt einen Turniermodus, um die Aufsteiger zu ermitteln. Ich bin sehr gespannt, wie sich das ganze entwickelt.“
[ddi]