Kinderschutzinitiative des BFV mit fünf Vereinen gestartet

18. April 2024

Fünf Vereine des BFV und der Verband selbst sind in einen besonderen Prozess gestartet. Sie entwickeln unter Anleitung der Kindernothilfe auf sie zugeschnittene ganzheitliche Kinderschutzkonzepte. Nach dem Auftakt steht fest: Es liegt viel Arbeit vor den Vereinen und dem Verband. Neben dem BFV nehmen der Bremer SV, der TuS Schwachhausen, der Habenhauser FV, der SV Grohn und Bremen United teil.

In der Auftaktveranstaltung beschäftigten sich die Teilnehmenden zunächst mit der grundsätzlichen Frage „Was ist eigentlich Kinderschutz?“. Dabei haben sie die Kinderrechte kennengelernt und sich mit den verschiedenen Formen der Gewalt und ihrer Erkennung beschäftigt – sowohl in der digitalen als auch in der physischen Welt. Auch der Aufbau eines Kinderschutzkonzeptes stand auf dem Programm. „Ein Kinderschutzkonzept ist eine Art Bedienungsanleitung für den Kinderschutz“, veranschaulichte Lea Taplik von der Kindernothilfe den Stellenwert und die Aufgabe eines solchen Konzeptes. Sie begleitet die Initiative des BFV gemeinsam mit ihrer Kollegin Elisabeth Brauer. Wert legt Taplik dabei auf die Feststellung, dass ein Kinderschutzkonzept keineswegs ein einmaliges Projekt darstellt, sondern ein fortlaufender Einsatz extrem wichtig ist.

In Gruppenarbeiten besprachen die Teilnehmenden verschiedene Themenfelder. (Foto: Oliver Baumgart)

Die Herausforderungen, vor denen die Vereine auch innerhalb des Clubs stehen, wurden ebenso thematisiert. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es wichtig und herausfordernd gleichermaßen ist, die Notwendigkeit eines Kinderschutzkonzeptes überhaupt zu vermitteln und das ganzheitliche Leben dieses Konzeptes im Verein zu etablieren. Hierzu sei es wichtig, den Menschen die Angst zu nehmen, sich überhaupt im Thema Kinderschutz zu bewegen, waren sich die Teilnehmenden einig. Ein gemeinsames Visual aller beteiligten Vereine und des BFV soll dabei mehr Sichtbarkeit zeigen und den gemeinsamen Prozess unterstreichen.

Ein gemeinsames Visual sorgt für mehr Sichtbarkeit der initiative. (Grafik: Bremer FV)

„Wir sind überzeugt, dass diese Initiative nicht nur die Sicherheit unserer jüngsten Mitglieder gewährleisten wird, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Förderung eines positiven Umfelds im Fußball leisten wird“, sagte BFV-Vizepräsidentin Ulrike Geithe, die ebenfalls unter den Teilnehmenden war. Sie ergänzt: „Der Schutz der Kinder steht im Mittelpunkt unseres Engagements, und wir sind stolz darauf, gemeinsam mit der Kindernothilfe einen bedeutenden Schritt in diese Richtung zu unternehmen.“

Verschiedene Aspekte des Kinderschutzes standen auf dem Programm. (Foto: Oliver Baumgart)

In den kommenden Monaten kommt auf die Teilnehmenden eine Mischung aus weiteren gemeinsamen Workshops und eigenen Aufgabenstellungen zu. Dabei stehen unter anderem das Erarbeiten eines Fallmanagements oder das Festlegen von Kommunikations- und Personalstandards auf dem Programm. Für eine Potenzial- und Risikoanalyse und eine aktive Einbindung der Kinder und Jugendlichen in den Clubs werden Taplik und Brauer die Vereine zudem auch direkt besuchen. Bis dann jeder Verein und auch der BFV sein fertiges Kinderschutzkonzept in der Hand hält, wird es rund ein Jahr dauern.

Das ist die Kindernothilfe:

Die Kindernothilfe engagiert sich seit 1959 weltweit für die Verwirklichung des Rechts von Kindern und Jugendlichen auf Schutz vor Gewalt. In mehr als 30 Ländern hat sie über 750 Organisationen bei der Umsetzung von Kinderschutzsystemen beraten und begleitet. Diese langjährige Erfahrung und Expertise setzt sie auch bei Sportvereinen in Deutschland ein.

Mit ihrem Angebot möchte die Kindernothilfe dazu beitragen, dass Vereine und Einrichtungen ein geschützter Raum für sportbegeisterte Kinder und Jugendliche bleiben, in dem psychische, körperliche oder sexualisierte Gewalt keine Chance hat. Das Schulungs- und Beratungsangebot der Kindernothilfe wird von Expertinnen und Experten mit großer Erfahrung im Bereich Kinderschutz und Sport geleitet. Im Fokus stehen die besonderen Bedingungen im Sport wie Körperkontakt, Einzeltrainings, Übernachtungsfahrten, Dusch- und Umkleidesituationen, verbale Motivation und Kritik sowie Besonderheiten im Bereich Freizeit, Events und Kommunikation. Die Schulungen thematisieren alle Formen von Gewalt. Sie behandeln nicht nur sexuelle und körperliche Gewalt, sondern auch beispielsweise psychischen Druck und Mobbing.

[oba]

Mehr zum Thema: