FSJ im Sport: „Kürzung ein fatales Zeichen“

06. November 2023

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) bietet jungen Menschen die Chance, nach dem Schulabschluss praktische Erfahrungen zu sammeln. Ein Konzept, das sich insbesondere für den Sport und den Amateurfußball hervorragend eignet. Umso dramatischer sind die geplanten Kürzungen der Bundesmittel für die Freiwilligendienste.

Etwa 80.000 Menschen sind im Rahmen der bundesweiten Freiwilligenprogramme tätig – etwa 5 Prozent davon, also rund 4000 Menschen, im Sport. Viele dieser Freiwilligen arbeiten im Fußball, was eine Umfrage der Deutschen Sportjugend (dsj), die große Bundesländer wie Bayern und Nordrhein-Westfalen befragte, ergab: Etwa jede zehnte Freiwilligendienststelle ist direkt in einem Fußballverein angesiedelt. Bundesweit wären das etwa 400 Freiwillige.

(Foto: DFB)

Die Bundesregierung plant für den Bundeshaushalt 2024 allerdings eine Kürzung der Bundesmittel für die Freiwilligendienste von insgesamt 78 Millionen Euro pro Jahr (minus 23,7 Prozent). „Durch die Freiwilligendienste sammeln junge Menschen wertvolle Erfahrungen für ihren weiteren Lebensweg, sie sind ein wichtiger Baustein für ihre Persönlichkeitsentwicklung“, sagt Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident Amateure. „Ihr Engagement bereichert nicht nur den Fußball. Auch andere Sportarten und zahlreiche Organisationen in unserer Gesellschaft sind auf Freiwilligendienstleistende angewiesen. Dass die Politik nun die Gelder für diesen wichtigen Bereich kürzen will, ist ein fatales Zeichen.“

Wie vielfältig ein FSJ sein kann, zeigen René Rothgeber und Juan Villa, die aktuell beim BFV ihr #FUSOJA absolvieren. Sie lernen dabei nicht nur die Verbandsstrukturen kennen, sondern übernehmen von Beginn an viel Verantwortung. Egal ob als Trainer einer Mädchenfußball-AG oder an ihrem Schreibtisch im Weserstadion, von wo aus sie beispielsweise die Pressestelle bei der Berichterstattung über die Bremen-Liga unterstützen oder tatkräftig bim DFB-Punktespiel unterstützen.

Aus den Freiwlligen der vergangenen Jahre haben sich auch immer wieder welche für eine Tätigkeit über ihr FSJ hinaus entschieden. So ist mit Lea Taubert eine ehemalige FSJ-lerin als heutige Landesauswahltrainerin dabeigeblieben und mit Paul Seidel ist ein weiterer Ex-FSJ-ler des BFV im Verbandsjugendausschuss aktiv.

[dfb/oba]

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