Viel Tempo, zwei Tore – doch am Ende ein Remis: Die deutsche U 17-Nationalmannschaft hat gegen die Niederlande ein gutes Spiel gezeigt, aber ihre Torchancen nicht konsequent genutzt. Nach dem 2:2 (1:1) belegt die DFB-Auswahl zum Abschluss des „KOMM MIT“ 4-Nationenturniers in Bremen den zweiten Platz.
Trainer Meikel Schönweitz sagte nach dem Spiel: „Wir haben vor einem halben Jahr in Portugal gegen exakt diese Mannschaften gespielt und uns gut weiterentwickelt. Die Niederlande war mit Abstand der stärkste Gegner. Dennoch haben wir das Spiel bestimmt, uns jedoch nicht mit Toren für unseren Aufwand belohnt. Daran werden wir in Zukunft weiter arbeiten. Ich bin von der Qualität dieses Jahrgangs überzeugt.“ Doppeltorschütze Renat Dadachov fügte hinzu: „Wir nehmen definitiv die ein oder andere Lektion aus dem Turnier mit.“
Kein Abtasten, keine Testphase – die letzte Partie des Turniers begann in Bremen-Oberneuland vor knapp 700 Zuschauern mit viel Schwung. Die erste Halbchance hatte die Niederlande – doch das deutsche Team konnte die scharfe Hereingabe klären. Danach antwortete das Team von DFB-Trainer Meikel Schönweitz. In der sechsten Minute nutzte es seinen ersten Angriff zur Führung: Kai Havertz von Bayer Leverkusen erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld, umdribbelte zwei Gegenspieler und flankte in den Strafraum. Dort stand Renat Dadachov und traf aus Nahdistanz. Für den Stürmer von RB Leipzig war es das vierte Turniertor.
Das 1:0 beruhigte das Spiel – für einen Moment. In der 15. Minute entschärfte Lennart Grill im deutschen Tor einen Schuss von Justin Kluivert, danach köpfte Dadachov auf der Gegenseite über die Latte. Die Spielanteile waren ausgeglichen. In der 25. Minute nutzte die Niederlande einen Freistoß zum Ausgleich: Kapitän Matthijs de Ligt traf mit einem Aufsetzer aus knapp 25 Metern.
Deutschland musste sich sammeln. Kurzzeitig fehlte es etwas an Präzision im Passspiel. Durch einen Standard konnte die DFB-Auswahl für Gefahr sorgen: Arne Maier (Hertha BSC) köpfte nach einer Freistoßflanke jedoch über das Tor. Die beste Möglichkeit vor der Halbzeit vergab Ilyas Bircan, der später aufgrund einer Verletzung durch Chinedu Ekene ersetzt wurde: Der Stürmer von Hannover 96 lupfte den Ball vorbei am Keeper – aber verfehlte auch das Tor. Pausenstand: 1:1, Deutschland mit Vorteilen.
Zur zweiten Halbzeit wechselte DFB-Trainer Schönweitz Jannis Kübler (Karlsruher SC) für Maier ein. Die Spiel begann zunächst etwas hektisch: kleinere Fouls und Ballverluste häuften sich auf beiden Seiten. Die U 17 war bemüht, wieder spielerische Linie in die Partie zu bringen. Das wurde belohnt: In der 54. Minute schoss Sam Francis Schreck vom FC St. Pauli aus rund 15 Metern auf das Tor, der niederländische Keeper konnte den Ball nicht festhalten – Dadachov setzte nach und traf zum 2:1. Doppelpack für den deutschen Angreifer.
In dem temporeichen Spiel schlugen die Gäste drei Minuten später zurück: Die DFB-Talente bekamen den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum, Ferdi Kadioglu nutzte dies aus – 2:2. Zeit, um frische Kräfte einzuwechseln: Linton Maina (Hannover 96), Alfons Amade (1899 Hoffenheim), Yari Otto (VfL Wolfsburg), Timothy Tillmann (FC Bayern) kamen für Gian-Luca Itter (VfL Wolfsburg), Havertz, Schreck und Davide-Jerome Itter (VfL Wolfsburg). Damit begann die Schlussphase.
Einem Schuss von Dadachov fehlte es an Schärfe, sämtliche Eingaben wehrte die Niederlande ab. Die U 17 drückte zwar noch einmal, aber eine klare Torchance konnte sie sich nicht mehr erspielen. Es blieb beim 2:2. Deutschland war dem Sieg näher und beherrschte die Partie über weite Strecken.
Die DFB-Auswahl beendet das KOMM MIT Viernationenturnier damit auf dem zweiten Platz. Nach der Auftaktniederlage gegen Italien (1:2) besiegte sie Israel klar (6:0) und zeigte sich auf gegen die Niederlande in guter Form. Den Turniersieg sicherte sich die U 17 aus Italien. Die kleine „Squadra Azzura“ blieb in allen drei Begegnungen ohne Niederlage. Auf Platz drei kam Israel, das dem Turniersieger heute mit 0:1 unterlag, die Niederlande belegte den vierten Rang.
Dr. Hans-Dieter Drewitz, DFB-Vizepräsident Jugend, sagte zum Abschluss: „Wir hatten starke Gegner mit verschiedenen Mentalitäten. Daraus werden die Spieler ihre Schlüsse ziehen. Wir sind auf einem guten Weg und haben talentierte Spieler in diesem Jahrgang.“