Der TuS Schwachhausen gewinnt erstmals das LOTTO-Masters um den Sparkasse Bremen-Cup. Vor 4.208 Zuschauerinnen und Zuschauer besiegten die Schwachhauser in der Bremer ÖVB-Arena die U21 vom SV Werder Bremen im Finale mit 3:2.
In der Gruppe I eröffnete der amtierende LOTTO-Pokalsieger BSC Hastedt gegen den Stark Bremen-Liga-Tabellenführer Bremer SV das LOTTO-Masters um den Sparkasse Bremen-Cup. Beide Teams tasteten sich vorsichtig in das Turnier und keiner wollte zuerst einen Fehler machen. Der Ligaprimus BSV erarbeite sich ein Chancenplus, doch die Tore fielen für die Hastedter, die sich erstmalig für dieses Turnier qualifizieren konnten. Ein Doppelpack vom 19-jährigen Revan Coskun und starke Paraden von BSC-Schlussmann Pascal Wiewdrodt sorgten für den ersten Dreier in einer schwierigen Gruppe. In Partie zwei der Gruppe I spielte der Blumenthaler SV gegen den Titelverteidiger FC Oberneuland. Mit erneut lautstarker Unterstützung von den Rängen hatte sich der Blumenthaler SV nach einer schwachen Hinrunde in der Stark Bremen-Liga mit einem jungen Turnierkader viel vorgenommen. Gegen den FCO handelte sich die Burgwall-Elf eine deftige 0:4-Niederlage ein. Tom Trebin (2x), Tim Kreuzträger und Kapitän Daniel Block trafen für die Vinnenweg-Kicker.
Was im ersten Spiel der Blumenthaler nicht gelang, sollte dann im zweiten Spiel umso besser klappen – mit einem 2:6 fegte das Team aus Bremen-Nord den BSC Hastedt vom Platz. Der FCO verließ in seinem zweiten Spiel gegen den Bremer SV kurzzeitig die Siegerstraße und verlor mit 3:0, um dann aber im letzten Gruppenspiel den BSC Hastedt mit 0:6 zu deklassieren. Für das wohl spannendste Gruppenspiel sorgte die Begegnung zwischen dem Bremer SV und dem Blumenthaler SV. Die Nordbremer mussten diese Partie gewinnen, um nicht vorzeitig aus dem Turnier auszuscheiden. Der Bremer SV ging mit zwei Toren in Führung und alles sah nach einem klaren Sieg für die Panzenberg-Elf aus. Doch die Mannschaft von Blumenthal-Coach Denis Spitzer steckte nicht auf und so gelang Avni-Serdar Güngör innerhalb weniger Sekunden erst der Anschluss- und dann der Ausgleichstreffer. Kurz darauf ging Blumenthal sogar fast in Führung, doch der Ball wollte nicht in den Kasten von BSV-Torhüter Kevin Kuhfeld. Beide Teams spielten mit offenen Visier und so verflogen die Spielminuten. Zwölf Sekunden vor Schluss gelang Vafing Jabateh das 3:2 für den Bremer SV und somit war das Ausscheiden des Publikumsmagneten Blumenthaler SV besiegelt. Der BSC Hastedt musste als Turnierletzter ebenfalls vorzeitig duschen gehen, während der FC Oberneuland als Tabellenerster der Gruppe I ins Halbfinale einzog.
Auch in der zweiten Gruppe gab es umkämpfte Duelle. Den Auftakt machte der TuS Schwachhausen in einer packenden Partie gegen SG Aumund-Vegesack. Die Nordbremer um den 37-jährigen Muhamed Hodzic agierten kämpferisch, aber mit nur wenig Glück im Abschluss. Egbert Pepra Kumi brachte den TuS Schwachhausen nach drei Minuten in Front, ehe SAV-Torschütze vom Dienst Nick Enghardt wenige Sekunden später ausglich. Schwachhausen und der SAV gelang kein weiterer Treffer in dieser Partie. Auch das zweite Gruppenspiel endete mit einem Remis – Werders U21 und der Brinkumer SV trennten sich 2:2. Im Duell zwischen dem TuS Schwachhausen und der dritten Mannschaft vom SV Werder Bremen gelang den Grün-Weißen der erste Dreier. Schwachhausen gelang zwar zunächst der Führungstreffer, doch Werder drehte das Spiel und setzte sich an die Tabellenspitze.
Im zweiten Vorrundenspiel des Stark Bremen-Liga-Meisters Brinkumer SV gegen die SG Aumund-Vegesack siegte die Mannschaft vom Brunnenweg. Brinkums Marcel Dörgeloh ließ wie im Ligabetrieb seine technische Klasse das ein oder andere Mal aufblitzen und so gelang den Brinkumern der Sprung auf Platz zwei. Brinkum gelang noch nie der Einzug ins Halbfinale des LOTTO-Masters um den Sparkasse Bremen-Cup, doch diese Negativserie schien heute gebrochen zu werden. Auch im dritten Vorrundenspiel verlor die SG Aumund-Vegesack gegen Werder III – Lebbix Artur Strelow, Salwan Marwan Bees und Alper Cakir machten mit ihren Treffen den Einzug ins Halbfinale perfekt. Im letzten Gruppenspiel zwischen dem Brinkumer SV und TuS Schwachhausen ging es für die Schwarz-Weißen um alles. Mit einem Punktgewinn wäre Brinkum durchgewesen und so war die Freude groß, als man nach zwei Minuten in Führung gehen konnte. Die Freude hielt jedoch nur kurz, schließlich gelang Carsten Abbes der Ausgleich. Fortan drückte der TuS Schwachhausen auf die Führung – Herman Mulwene, Berkan Yildirim und Muhammed Kaya trafen und so eroberte der TuS den Tabellenrang zwei. Brinkum schied erneut aus und setzt die Serie fort.
Im ersten Halbfinale ging der FC Oberneuland als Favorit in das Spiele gegen den TuS Schwachhausen, doch für das erste Tor sorgte der TuS. Herman Mulweme brachte mit seinem Treffer die ÖVB-Arena zum Jubeln. Voller Euphorie sorgte kurz darauf Egbert Pepra Kumi für den zweiten Treffer der Schwachhauser, doch der FCO steckte nicht auf. Onur Uzun und Affamefuna-Michael Ifeadigo brachten die Oberneuländer zurück ins Spiel. Unentschieden trennten sich die beiden Mannschaften in der regulären Spielzeit – nun musste ein Siebenmeterschießen entscheiden. Mit 5:6 siegte der TuS Schwachhausen, denn Onur Uzun verschoss den entscheidenen Siebenmeter. Weniger dramatisch ging es im zweiten Halbfinale zu. Werder III dominierte die Begegnung gegen den Bremer SV und ging durch Phil Knautz und Mamadou Ibrahima Diop in Front. Danny Radke gelang in der elften Minute lediglich der Ehrentreffer und so zogen die Grün-Weißen ins Finale des LOTTO-Masters um den Sparkasse Bremen-Cup ein.
Nach den Halbfinals stand die Entscheidung um Platz drei aus. Der Drittplatzierte wurde durch ein Entscheidungsschießen ermittelt. Dieses konnte der FC Oberneuland mit 3:2 für sich entscheiden. Doch nun wurde es dann auch Zeit den Sieger des Turniers zu ermitteln. In einem spannenden Spiel schenkten sich die zwei Teams nur wenig Platz. Nach sieben Minuten traf Salwan Marwan Bees zum 0:1 für Werders U21. Nur sechzig Sekunden später glich Herman Mulweme für die Schwachhauser aus. Den Führungstreffer des TuS Schwachhausen durch Berkan Yildirim egalisierte Jonas Haubner kurz vor Abpfiff und so dachten alle, dass auch dieses Duell erst im Siebenmeterschießen entschieden wird. Doch wenige Sekunden vor Schluss traf Thorsten Schwarz mit einem wunderschönen Treffer ins lange Eck von Werder Keeper Sakar Tareq Zeyad – 3:2 für den TuS Schwachhausen! In der verbleibenden Zeit gelang den Grün-Weißen keine Antwort mehr, sodass es für den Schwachhauser-Jubel kein Halten mehr gab.
Am Ende des Turniers standen noch die Einzelwertungen aus. Hier konnte sich Onur Uzun vom FC Oberneuland den Titel des besten Spieler des Turniers sichern. Bester Torhüter des Turniers wurde Hannes Frerichs, ebenfalls vom FC Oberneuland. Der Keeper überzeugte die Trainer der teilnehmenden Mannschaften, die den besten Spieler und Torwart wählten, durch eine starke Leistung. Avni-Serdar Güngör wurde der beste Torschütze des Turniers – damit wurde wie im Vorjahr ein Spieler des Blumenthaler SV zum Sieger dieser Wertung. Fünf Treffer standen am Ende des Turniers auf seinem Konto und reichten für den Titel.
Stimmen zum Turnier:
Björn Fecker (Präsident Bremer Fußball-Verband):
„Ein spannendes Finale mit einem Traumtor zum Schluss – besser geht es nicht. Für die Zuschauer war das heute wieder ein sehr unterhaltsames Turnier. Ein großer Dank gilt den ehrenamtlichen und den hauptamtlichen Mitarbeitern, die jedes Jahr dieses grandiose Turnier auf die Beine stellen.“
Thorsten Schwarz (Siegtorschütze des TuS Schwachhausen im Finalspiel):
„Als wir im letzten Gruppenspiel noch den zweiten Tabellenplatz erobern konnten, da hatte ich im Gefühl, dass wir hier heute den Pokal holen können. Im Finale das Turnier dann mit so einem Tor zu krönen, da habe ich nicht mit gerechnet. Ich wusste zwar, dass der lange Ball auf mich kommt, aber dass ich den dann so verarbeiten kann – Wahnsinn!“
Christian Schwarz (Flügelspieler TuS Schwachhausen):
„Wir haben für das Turnier drei Mal in der Halle trainiert, aber mit dieser tollen Atmosphäre hier in der ÖVB-Arena sind das natürlich ganz andere Bedingungen. Als dann das Tor so kurz vor Schluss gefallen ist, war ich mir sicher, dass das reicht. Die letzten Jahre sind wir leider immer knapp gescheitert, doch dieses Mal wollten wir mehr. Mein Bruder macht solche Tore vielleicht einmal in zehn Jahren, aber dann hier im Finalspiel vor über viertausend Zuschauern – der perfekte Zeitpunkt.“
Aftermovie zum Turnier:
[kst]