Schiedsrichter für den Pausenhof

13. Oktober 2018

Einen ganz besonderen Schiedsrichterlehrgang führte den Kreisschiedsrichterlehrwart des Kreises Bremerhaven, Dominique Ofcarek nach Midlum. Sein Publikum waren neun Schüler und eine Schülerin der dortigen Grundschule und damit außergewöhnlich jung. An vier Tagen brachte Ofcarek den Kindern die Fußballregeln bei und bekam dabei prominente Unterstützung.

Gleich am ersten Tag des viertägigen Lehrgangs stattete Bundesligaschiedsrichter Sven Jablonski der Gruppe einen Besuch ab. Er beantwortete nicht nur zahlreiche Fragen, die Kinder an einen Bundesligaschiri hatten, sondern erarbeitete gemeinsam mit den Kindern auf einfacher Basis die Regeln sowie und sprach über die Ausrüstung eines Schiedsrichters. Natürlich schrieb er anschließend auch fleißig Autogramme. „Auch wenn ich öfter mal in Schulen zu Gast bin, ist ein Lehrgang an einer Grundschule auch für mich eine Premiere“, so Jablonski.

Sven Jablonski (h.l.) stattete dem Lehrgang um Dominique Ofcarek (h.r.) einen Besuch ab. (Foto: frei)

Sven Jablonski (h.l.) stattete dem Lehrgang um Dominique Ofcarek (h.r.) einen Besuch ab. (Foto: frei)

An den darauffolgenden Tagen wurde in der Sporthalle sowie auf dem schuleigenen Fußballplatz in Rollenspielen die Tätigkeit des Schiedsrichters geübt. Hierbei wurde immer eines der Kinder in die Rolle des Referees versetzt. Neben Videos und praktischen Übungen gehörte natürlich auch Theorie zur Ausbildung. Der Aufbau des Fußballspielfeldes oder auch die Aufgaben eines Schiedsrichters wurden genau durchgesprochen. „Am letzten Tag des Lehrgangs war es dann schön anzusehen, wie in kurzer Zeit die Kinder an der Pfeife sicherer wurden und ihre Entscheidungen durchsetzten“, fand Ofcarek.

Sven Jablonski nahm sich viel Zeit für die Kinder und hatte sichtlich Spaß dabei. (Foto: frei)

Sven Jablonski nahm sich viel Zeit für die Kinder und hatte sichtlich Spaß dabei. (Foto: frei)

„Ziel des Lehrgangs war es, dass die jungen Schiedsrichter in den Pausen Fußballspiele leiten können“, betont Lehrerin Nicole Lühr, die die Idee zu diesem Projekt hatte. Bereits zwei Schiedsrichterseminare in den vergangenen Jahren hätten gezeigt, dass die Schüler anschließend im Spiel viel fairer miteinander umgingen. ,,Die letzten beiden Male hat das super gefruchtet“, so Lühr. Die Kinder benennen in den Pausen selbstständig einen Schiedsrichter benennen und dürften erst dann Fußball spielen, ganz wie im echten Spielbetrieb: Ohne Schiedsrichter kein Spiel!

Für Ofcarek war es indes auch keine Frage, diesen Lehrgang durchzuführen, als Lühr mit dieser Bitte auf ihn zukam. ,,Ich habe selbst einen Sohn in der Schule und ich sehe, dass sich der Fairplay-Gedanke nicht nur beim Fußballspielen, sondern auch im täglichen Umgang der Kinder miteinander verbessert“, so Ofcarek. Eine Wiederholung scheint demnach nicht ausgeschlossen.

[bfv]

Mehr zum Thema: