Es ist nicht nur die für die Männer das Highlight des Jahres, auch für die Frauen hat das Endspiel des LOTTO-Pokals eine besondere Bedeutung. Fest steht schon jetzt: Eine Titelverteidigung wird es nicht geben.
Dauerpokalsieger ATS Buntentor musste nach dem Spiel gegen den Geestemünder TV die Pokalsegel streichen, weil er eine nicht spielberechtigte Spielerin einsetzte, und so bleibt dem Regionalligisten nur die Zuschauerrolle, wenn am Sonnabend um 11:00 Uhr im Stadion Obervieland der frisch gebackene Verbandsligameister TV Eiche Horn auf den Liganeuling und damit das Überraschungsteam der Saison, den SC Weyhe, trifft.
Erst am letzten Spieltag konnte Eiche Horn die Meisterschaft in der Verbandsliga durch einen 2:1-Sieg beim Tabellenzweiten TuS Schwachhausen für sich entscheiden. Entsprechend groß ist auf der Fritzewiese noch die Euphorie. „Der psychologische Vorteil liegt tatsächlich vielleicht ein bisschen auf unserer Seite, weil wir bereits einen Titel haben und im Falle einer Niederlage nicht komplett ohne dastehen würden“, gibt Torsten Döpke, Trainer der Hornerinnen, zu. Eine Favoritenrolle will er deswegen aber noch lange nicht annehmen. „Ich erwarte ein Spiel, das absolut auf Augenhöhe stattfindet und bei dem am Ende die Tagesform entscheidet“, sagt Döpke und erinnert an das Verbandsligaduell der beiden Teams, das noch gar nicht so lang zurückliegt. Eiche Horn führte bereits mit 3:1, „doch dann ist Weyhe ganz stark zurückgekommen und hat am Ende verdient einen Punkt mitgenommen“, erinnert sich der Horner Coach.
Personell kann Döpke aus dem Vollen schöpfen und die Vorfreude auf der große Finale ist groß. „Sogar Spielerinnen, die nicht mehr bei uns spielen, haben mich angerufen, uns Glück gewünscht und werden uns am Samstag im Stadion unterstützen“, freut er sich. Das Erreichen des DFB-Pokals wäre zweifelsohne der größte Erfolg der Fußballabteilung Eiche Horns, doch bevor es soweit ist, gilt es „gegen einen starken und motivierten Gegner über 90 Minuten eine hochkonzentrierte Leistung abzurufen“, weiß Döpke, der die Verbindung zum SC Weyhe als sehr freundschaftlich bezeichnet.
Der SC hat seine erste Saison in der Verbandsliga hinter sich und ist dabei mit einem ungefährdeten dritten Platz, bereits weiter gekommen, als geplant. „Wir wollten in erster Linie in der Liga ankommen. Dass wir lange ein Wörtchen im Kampf um die Meisterschaft mitgeredet haben, war da schon ein Bonus“, sagt Rolf Schwenke, der gemeinsam mit Frank Bertram das Trainerteam des SCW bildet. Dementsprechend stuft er auch das Erreichen des Pokalfinales als große Leistung seiner Mannschaft ein. Personell ist der SC zwar gut bestückt, für das Pokalfinale fallen neben den Langzeitverletzten Amelie Bertram und Sonja Mindermann auch die frisch am Kreuzband operierte Christin Sagemann, sowie Julia Frank (Nasenbeinbruch) und Lisa Mohren (Pfeiffersches Drüsenfieber) aus.
Die Favoritenrolle sieht Schwenke anders, als Döpke, klar beim TV Eiche Horn, gegen einen attraktiven Gegner im DFB-Pokal würde sich sein Teams allerdings natürlich nicht wehren. „Wer im Pokalfinale steht, will natürlich auch als Sieger vom Platz gehen. So ist es bei uns auch. Wir wollen gewinnen, wir müssen es allerdings nicht“, nimmt Schwenke den Druck von seinem Team. Wenn es nach ihm ginge, könnte er sich allerdings mit folgender Aufteilung gute anfreunden: „Eiche Horn ist Meister, der Vizemeister TuS Schwachhausen spielt die Regionalliga-Relegation und wir gewinnen als Tabellendritter den Pokal, damit könnte ich hervorragend leben“, schmunzelt er.
[oba]