Das Warten hat ein Ende. Morgen beginnt das große LOTTO-Pokal Wochenende mit dem Finale der Frauen. Um 18:30 Uhr stehen sich im Stadion Obervieland Verbandsligameister ATS Buntentor und Regionalligaabsteiger TuS Schwachhausen in einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels gegenüber. Doch die Vorzeichen sind in diesem Jahr komplett andersherum.

Es war die Saison des TuS Schwachhausen, die am Ende der vergangenen Spielzeit in der Meisterschaft, dem Sieg des LOTTO-Pokals und dem Aufstieg in die Regionalliga gipfelte. Der ATS Buntentor hingegen war gerade aus der Regionalliga Nord abgestiegen. Kurios, wie der Fußball manchmal ist, ist die Ausgangslage diesmal exakt umgekehrt. Diesmal kommt der ATS Buntentor als souveräner Verbandsligameister ins Stadion Obervieland, diesmal können die Frauen vom Kuhhirten eine tadellose Saison mit dem Pokalsieg und dem Aufstieg krönen, und diesmal tritt der TuS Schwachhausen als gerade aus der Regionalliga abgestiegenes Team an.

Kapitänin Lara Möhlmann erinnert sich gern an den letztjährigen Pokalsieg mit dem TuS Schwachhausen zurück. (Foto: Oliver Baumgart)

Mit einem knappen 2:1-Sieg konnte der TuS das vergangene Finale für sich entscheiden. Kapitänin Lara Möhlmann, die damals einen Treffer beisteuerte, erinnert sich noch gern an jenen 21. Mai 2018 zurück. „Das war natürlich ein Megagefühl“, sagt sie mit einem Funkeln in den Augen, das zeigt: Der TuS will wieder den Pokal, der TuS will wieder im DFB-Pokal mitspielen. Dort unterlag man in der ersten Runde dem Zweitligisten BV Cloppenburg zwar mit 1:3, aber „wir waren fast dran, an der Sensation“, erzählt Möhlmann. Die Teilnahme am DFB-Pokal sei etwas sehr großes für den Verein, „und wir hätten gern nochmal die Chance, vielleicht diesmal die Sensation zu schaffen“, sagt Möhlmann.

TuS-Trainer Benjamin Eta erwartet ein Spiel auf Augenhöhe (Foto: Oliver Baumgart)

Voraussetzung dafür ist natürlich ein Sieg im Finale. Wenngleich der TuS als diesjähriger Regionalligist die leichte Favoritenrolle innehat, erwartet Schwachhausens Trainer Benjamin Eta ein Spiel auf Augenhöhe. „Der ATS ist eine Mannschaft, die deutlich zu gut für die Verbandsliga und somit eigentlich eine Regionalligamannschaft ist“, findet er. Vorteile auf Seiten seiner Mädels sieht er in erster Linie in der Entwicklung, die die Mannschaft gerade in der vergangenen Saison vollzogen hat. „Gerade als Mannschaft machen wir trotz den Negativlaufs in dieser Saison stetig Fortschritte“, erzähl Eta. Das findet auch Lara Möhlmann. „Wir konnten in dieser Saison deutlich mehr Wettkampfpraxis sammeln, als Buntentor. Und auch, wenn es nicht zum Klassenerhalt gereicht hat, hilft uns diese Erfahrung aus der Liga ja vielleicht dabei, die Saison mit dem Pokalsieg zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen.“

ATS-Kapitänin Jennifer Brimmer fiebert dem Pokalfinale entgegen. (Foto: dgphoto.de)

Beim ATS Buntentor ist die Euphorie derzeit bereits von ganz allein groß. Die Meisterschaft dominierte der ATS nach Belieben und in den 18 Ligaspielen mussten die Frauen vom Kuhhirten gerade einmal ein einziges Gegentor hinnehmen. Dies gelang ausgerechnet der zweiten Mannschaft des TuS Schwachhausen. Vereinsinterne Tipps, wie man gegen Buntentor trifft, sind also nicht ausgeschlossen. Die Favoritenrolle nimmt man auf dem Kuhhirten nicht ein. „Ich sehe uns als leichten Aussenseiter“, sagt Marc Schönthal, der zusammen mit Dennis Bittner das Trainergespann des ATS bildet. Nichtsdestotrotz erwartet auch er ein Spiel auf Augenhöhe, schließlich stehe das beste auf dem Platz, was der Bremer Frauenfußball nach dem SV Werder Bremen zu bieten hat. Auch Schönthal ist sich sicher, dass die Tagesform das Spiel entscheiden wird. „Wenn wir einen guten Tag erwischen, können wir Schwachhausen schlagen“, sagt er. Seine Kapitänin Jennifer Brimmer pflichtet ihm bei. „Schwachhausen ist zwar der Favorit, aber die Vorfreude bei uns ist groß, wir sind heiß und wir wollen den Pokal“, sagt sie.

Coach Marc Schönthal sieht seinen ATS Buntentor in einer leichten Aussenseiterrolle. (Foto: David Dischinger)

Es mag auf den ersten Blick nicht ganz logisch erscheinen, dass die ATS-Kapitänin angesichts einer Meisterschaft mit 18 Siegen aus 18 Spielen und 122:1 Toren, von einer schwierigen Saison spricht, doch genau das ist das Buntentors Problem in dieser Spielzeit. „Es war schwer, die gesamte Saison über die Spannung hochzuhalten, denn in vielen Spielen waren wir einfach zu überlegen. Im Grunde haben wir die ganze Saison über nur auf die jetzt kommenden drei Spiele hingearbeitet und jetzt müssen wir natürlich auch liefern“, erläutert Brimmer und meint mit den anstehenden Partien neben dem LOTTO-Pokal Endspiel auch die beiden Aufstiegsspiele gegen den Hamburger SV. Ein Motivationsproblem habe der ATS aber keinesfalls, sagt Brimmer. „Wir haben Bock!“

Karten für die LOTTO-Pokal Endspiele gibt es zum Preis von 8,- Euro (ermäßigt 5,- Euro*) bei Nordwest Ticket, unter nordwest-ticket.de und unter Telefon 0421-36 36 36. Auch die BFV-Geschäftsstelle im Bremer Weser-Stadion (Franz-Böhmert-Straße 1 B, 28205 Bremen) ist während Ihrer Öffnungszeiten (Mo. bis Do. von 9:00 – 15:00 Uhr und Fr. von 9:00 – 13:00 Uhr) offizielle Vorverkaufsstelle. Hier ist ausschließlich Barzahlung möglich. Für Kurzentschlossene öffnet die Tageskasse am Stadion Obervieland am Freitag um 17:00 Uhr.

Wichtig: Die Eintrittskarten gelten auch für das Endspiel der Männer zwischen dem FC Oberneuland am Samstag um 10:30 Uhr und beinhalten eine freie Platzwahl (ausser VIP-Bereich). Es besteht kein Anspruch auf einen Sitzplatz. Schiedsrichter/innen erhalten bei Vorlage eines gültigen Schiedsrichterausweises an der Hinterlegungskasse eine Freikarte. Es gilt die Stadionordnung.

* – Kinder, Schüler, Studenten, Rentner, Schwerbehinderte und Zusteller des Weser-Kurier, jeweils mit gültigem Nachweis

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