BFV-Verbandstag: Neue Strukturen und neue Spielformen im Kinderfußball

11. Juni 2022

Der Bremer Fußball-Verband hat auf seinem Verbandstag traditionell auch eine Vielzahl an Satzungs- und Ordnungsänderungen auf den Weg gebracht. Drei Themen standen dabei im Fokus: Eine Strukturreform verlagert die operative Arbeit auf die Verbandsebene, die neuen Spielformen im Kinderfußball finden verbindlichen Einzug in die Statuten und der BFV führt ein verbindliches Leitbild sowie einen verpflichtenden Ehrenkodex für seine Mitarbeitenden ein.

Die wohl größte Änderung betrifft die Organisationsstruktur des Verbandes. Die bisherigen Kreise Bremen-Stadt, Bremerhaven und Bremen-Nord werden gleichnamigen Regionen weichen, die jedoch keine eigenen spieltechnischen Ausschüsse mehr unterhalten werden. Der BFV verlagert damit seine operativen Aufgaben komplett auf die Verbandsebene. Letztlich notwendig wurde diese Strukturreform, weil insbesondere in den Kreisen die Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Gremien des BFV in den vergangenen Jahren eine zunehmende Herausforderung geworden ist. Mit der Neustrukturierung sollen die ehrenamtlichen Kräfte des Verbandes nun gebündelt und die Chancen, die die Digitalisierung bietet, genutzt werden. Regional soll hingegen vor allem der Austausch zwischen den Vereinen und dem Verband forciert werden. Die bisherigen Kreisstrukturen sollen damit einer engeren Kommunikation zwischen den Vereinen untereinander und mit dem BFV weichen. Lediglich im Schiedsrichterbereich ist weiterhin die Einrichtung regionaler Schiedsrichterausschüsse möglich. Unter allen an der Umstrukturierungen Beteiligten herrschte Einigkeit darüber, dass die Unparteiischen des Verbandes weiterhin dezentral ausgebildet und betreut werden müssen.

Die Delegierten beschlossen etliche Anpassungen der Satzung und Ordnungen. (Foto: Sven Peter - spfoto.de)

Die Delegierten beschlossen etliche Anpassungen der Satzung und Ordnungen. (Foto: Sven Peter – spfoto.de)

Nachdem der DFB-Bundestag im März die verbindliche Einführung der neuen Spielformen im Kinderfußball ab der Saison 2024/2025 bei den jüngsten Jahrgängen beschlossen hatte, hat der BFV-Verbandstag die hierfür notwendigen Anpassungen der Jugendordnung vorgenommen. Vorausgegangen war eine zweijährige Pilotphase, an der sich alle 21 DFB-Landesverbände mit zahlreichen Vereinen beteiligt haben. Die dort gesammelten Erfahrungen waren gut, das Feedback der Kinder und Eltern sehr positiv. Die neuen Spielformen sollen nun etappenweise in die Fläche ausgerollt werden. Im Bereich des BFV soll die Einführung zunächst ab der Saison 2022/2023 bei den G-Junioren, im Folgejahr bei den F-Junioren und schließlich ab der Spielzeit 2024/2025 bei den E-Junioren erfolgen.

Die neuen Spielformen im Kinderfußball sind nun in den Statuten verankert. (Foto: DFB)

Die neuen Spielformen im Kinderfußball sind nun in den Statuten verankert. (Foto: DFB)

In die Organe und Gremien des BFV können künftig nur Personen gewählt oder berufen werden, die sich mit ihrer Unterschrift zum Leitbild des BFV und seinem Verhaltenskodex bekennen. Aufbauend auf den Aufgaben und seinen Werten hat der BFV ein Leitbild entwickelt, dass für alle ehren- und hauptamtlichen Kräfte verbindlich und handlungsleitend sein soll. Darin wird die Grund- und Erwartungshaltung des Verbandes an eine Mitarbeit in dessen Gremien beschrieben. Mit ihrer Unterschrift dokumentieren alle Mitglieder in den Gremien des BFV und seine Beschäftigten ihre Bereitschaft, dieses Leitbild für sich anzunehmen und in seinem Sinne zu handeln, sowie Verstößen entgegenzutreten. Um darüber hinaus dem Kinderschutz einen besonderen Stellenwert einzuräumen, wird die bereits bestehende Verpflichtung von Mitarbeitenden, die in diesem Bereich tätig sind, ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis als Voraussetzung für die Aufnahme einer entsprechenden Tätigkeit vorzulegen, nun auch Bestandteil der Verbandssatzung.

[oba]

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