U 18-Mädels mit Platz 11 in Duisburg • Keles Spielerin des Turniers

07. Oktober 2019

Die U 18-Juniorinnen des BFV kehren vom Sichtungsturnier des DFB mit einem elften Platz zurück an die Weser. In Duisburg konnte das Team von Trainer Thorsten Westenberger und Trainerin Ulrike Geithe zwei Siege feiern, musste sich allerdings auch zweimal knapp geschlagen geben. Mit Tuana Keles stellt Bremen die beste Spielerin des Turniers.

Zum Auftakt musste die Bremer Auswahl gegen Baden ran. Die badische Auswahl wurde vor dem Turnier hoch gehandelt unter den Experten. Das Spiel war sehr zerfahren und fand hauptsächlich im Mittelfeld statt. Die Bremer Doppelsechs, besetzt von Eva Holtmeyer und Milena van der Pütten, arbeitete unglaublich viel und entscheidend effizient: „Es war ein Abnutzungskampf im Mittelfeld. Durch unser kämpferisches Mittelfeld konnte auch das spätere Siegtor eingeleitet werden“, erklärt Verbandstrainer Thorsten Westenberger. Eva Holtmeyer antizipiert kurz vor Schluss einen Pass des Gegners, erobert den Ball und gibt ihn weiter an Tuana Keles. Keles Schuss kann von der badischen Torhüterin noch pariert werden, bei dem Nachschuss von Jette Zimmer ist sie allerdings machtlos. „Wir haben uns das Glück erarbeitet und nicht unverdient gewonnen“, fügt Westenberger dem 1:0-Auftaktsieg seiner Mannschaft hinzu.

Mannschaftsfoto der U 18-Juniorinnen des BFV. (Foto: privat)

Mannschaftsfoto der U 18-Juniorinnen des BFV. (Foto: privat)

Gegen den späteren Turniersieger Westfalen fanden die Bremerinnen schwer in das Spiel. Bereits in der vierten Minute muss die Truppe um Trainergespann Westenberger und Geithe das 1:0 durch eine Ecke hinnehmen. Auch im Anschluss kam Bremen nicht in Tritt. Kurz vor dem Pausenpfiff (25. Minute, gespielt wurde 2×30) war es dann erneut eine Ecke, die nicht konsequent verteidigt wird. Resultat war eine 2:0-Pausenführung für die Westfalen-Auswahl. „Die Mädels drehten nach der Halbzeit auf. Es entwickelte sich eine inspirierende ‚Scheiß-Egal-Einstellung‘, die uns wieder ins Spiel brachte“, so Westenberger. Die Bremerinnen übernahmen das Kommando in der zweiten Hälfte und kamen in der 49. Minute zum Anschlusstreffer. Einen zu kurz geratenen Rückpass der westfälischen Hintermannschaft nutzt Jette Zimmer gnadenlos aus und schiebt zum 1:2 ein. Für den Ausgleich hatte es allerdings nicht mehr gereicht, auch wenn es noch gute Möglichkeiten für die BFV-Auswahl gab: „Wir hatten noch vier bis fünf richtig gute Ansätze, bei denen leider immer die falsche Entscheidung getroffen wurde. Mit Blick auf die erste Halbzeit geht die Niederlage aber in Ordnung. Wir haben gut dagegen gehalten“, resümiert Thorsten Westenberger die Niederlage gegen Westfalen.

Am dritten Spieltag war ein norddeutsches Team Gegner der BFV-Auswahl. Partien gegen den Nachbarn aus Niedersachsen sind immer etwas Besonderes. „Die Mädchen gingen mit einer super Einstellung in das Spiel und zeigten wenig Respekt gegen ein absolutes Top-Team“, erzählt Westenberger. Durch gutes Mittelfeldpressing fanden die Niedersachsen kaum eine Lösung nach vorn. Ein wunderschöner Angriff der Bremerinnen führt in der 18. Minute zur verdienten Führung. Bereits wie in Spiel 1 steckt Eva Holtmeyer auf Tuana Keles durch. Keles lässt eine NFV-Spielerin stehen und legt zurück auf Ina Timmermann, die überlegt in die Ecke zum 1:0 einschiebt. Nach dem Seitenwechsel dann ein Aufreger: Eine Bremerin kommt am Rande des Strafraums zu Fall. Es gibt einen Pfiff und das Schiedsrichtergespann berät sich. Zum Unverständnis der Bremer Beteiligten entscheidet sich die Schiedsrichterin nur für einen Freistoß, unmittelbar vor dem Strafraum. „Es gab dem Spiel so eine kleine Wende. Man merkte den Mädels langsam die anstrengenden Spiele gegen Baden und Westfalen an“, so Westenberger. Niedersachsen erhöhte den Druck und kam in der 48. Minute zum Ausgleich durch Mara Winter. Danach schaukelte das Spiel vor sich hin und als sich schon fast alle auf ein Unentschieden geeinigt hatten, führte ein Niedersachsen-Konter zu einer vertretbaren Elfmeterentscheidung gegen den BFV. Die Niedersächsin Natasha Kowalski ließ ihr Team durch das 2:1 in der Nachspielzeit jubeln und ließ enttäuschte BFV-Mädels zurück. „Es ist schade gewesen für die Mannschaft. Es war aber ein richtig, richtig gutes Mädchenfussballspiel“, ist sich Thorsten Westenberger sicher.

Tuana Keles (rechts) wurde beste Spielerin des Turniers und bekam von der U 17-Nationaltrainerin Friederike Kromp ein signiertes Trikot überreicht. (Foto: privat)

Tuana Keles (rechts) wurde beste Spielerin des Turniers und bekam von ihrer U 17-Nationaltrainerin Friederike Kromp (links) ein signiertes DFB-Trikot überreicht. (Foto: Jürgen Schwarz, Getty Images)

Am letzten Spieltag musste die BFV-Auswahl gegen Sachsen-Anhalt antreten. Die Bremerinnen bestimmten von Beginn das an Spielgeschehen, hatten fast 80 Prozent Ballbesitz und ließen den Ball laufen. Nur im letzten Drittel des Spielfeldes waren die Mädchen von der Weser nicht zwingend genug. Dadurch blieb es lange eine torlosen Partie. Nach toller Vorarbeit von Jette Zimmer löste Ina Timmermann in der 53. Minute dann doch noch den Knoten für die Bremerinnen und schiebt zur Führung ein. Nach einem Fehler im Spielaufbau der Sachsen-Anhalt-Auswahl erhöhte Zimmer selbst auf 2:0 und machte den Deckel drauf.

„Der Mannschaft muss man großen Respekt vor der Teamleistung über alle vier Partien hinweg zollen. Alle vier Partien sind die Mädels hochkonzentriert und fokussiert angegangen. Sie haben sich als eingeschworenes Team präsentiert, denn auch die Mädchen, die nicht so viel Spielzeit hatten, waren sehr wertvoll und haben sich komplett für die Mannschaft aufgeopfert“, zog Thorsten Westenberger ein positives Turnierfazit. Dazu hat natürlich auch beigetragen, dass Tuana Keles vom SV Werder Bremen zur besten Spielerin des Turniers gewählt und für die U17-Nationalmannschaft nominiert wurde.

Sieger des Sichtungsturniers wurde Westfalen vor Südbaden und Württemberg. Bremen beendet das Turnier auf dem elften Platz.

[ddi]

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