Die Stark Bremen-Liga hat zum Ende der Saison 2017/2018 einen neuen Meister gefunden. Der Brinkumer SV konnte zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Titel Bremens höchster Amateurspielklasse gewinnen. Die Elf von Trainer Dennis Offermann konnte nicht nur die meisten Punkte einfahren, sondern auch in anderen statistischen Bereichen überzeugen. Wir blicken zurück auf eine ereignisreiche Saison.
Brinkum überzeugt Zuhause, Oberneuland in der Ferne
Die Saison 2017/2018 startete am 28. Juli 2017 mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem Brinkumer SV und den TSV Grolland. Eindrucksvoll gewannen die Brinkumer mit 11:0 gegen den späteren Absteiger aus Grolland. In 15 Heimspielen blieben die Kicker vom Brunnenweg ungeschlagen – 12 Siege, 3 Unentschieden sorgten für 39 Punkte auf der Habenseite. Mit diesem Wert blieb der BSV das heimstärkste Team der Stark Bremen-Liga. Der Verfolger vom FC Oberneuland konnte zuhause nur 34 Punkte (11 Siege, 1 Unentschieden und 3 Niederlagen) erzielen. Stattdessen konnte der FC Oberneuland besonders auf den gegnerischen Plätzen die nötigen Punkte einfahren. In 15 Spielen gewann die Arambasic-Elf elf Mal und verlor lediglich ein Spiel in der Anfangsphase bei der Leher Turnerschaft. Eine echte Auswärtsschwäche präsentierte auch der VfL 07 Bremen. Die Findorffer konnten aus 15 Spiel lediglich ein Spiel (2:3 bei Werder III) auswärts gewinnen – das ist zu wenig, um auch im nächsten Jahr in der Stark Bremen-Liga spielen zu können und so geht es für den VfL 07 in die Landesliga.
Tore satt und einen Torschützenkönig aus der Seestadt
Für die meisten Tore in der Saison sorgte die Offensive des Ligaprimus – 116 Tore schossen die Brinkumer. Gleich vier BSV’ler reihen sich in den Top10 der Torjägerliste ein – Saimir Dikollari (Rang 2 – 26 Treffer), Joshua Brandhoff (Rang 4 – 20 Treffer), Marcel Dörgeloh (Rang 5 – 17 Treffer) und Malik Gueye (Rang 8 – 14 Treffer). Der Torschützenkönig kommt jedoch mal wieder von der LTS Bremerhaven – Bundeswehr-Nationalstürmer Jan-Niklas Kersten war in 28 eingesetzten Spielen 29 Mal erfolgreich. Insgesamt konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer 1.066 Tore in der Stark Bremen-Liga bestaunen, 4,4 Tore im Durchschnitt pro Spiel. Darunter litten vor allem die Defensivreihen des OSC Bremerhaven (94 Gegentore), VfL 07 Bremen (94 Gegentore) und TSV Grolland (109 Gegentore).
Wichtiger Rückhalt im Titelrennen
Die meisten Spiele ohne Gegentor blieb in der Saison Benjamin Schimmel vom Meister aus Brinkum. Acht Spiele konnte er sein Team vor einem Gegentor bewahren. Marco Behrens (FCO, 7 Spiele ohne Gegentor), Jonas Horsch (FCO, 6 Spiele ohne Gegentor) und Robin Findeis (BTS, 6 Spiele ohne Gegentor) folgen dem 30-Jährigen BSV-Schlussmann im Ranking der Torhüter. Die Schlussmänner vom BSV und FC Oberneuland konnten mit einem stabilen Defensivverbund auch die wenigsten Gegentreffer verzeichnen – beide Teams mussten jeweils 29 Mal den Ball aus dem eigenen Kasten holen.
Der Fairness-Meister kommt vom Vinnenweg
Im Fairplay-Ranking liegt das Team von FCO-Trainer Kristian Arambasic auf dem ersten Rang. 33 Gelbe Karten und nur eine Rote Karte aus dem Spiel gegen den BSC Hastedt erhielten die Vinnenweg-Kicker von den Schiedsrichtern. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der TuS Schwachhausen (37 Gelbe, 1 Rote) und der Brinkumer SV (40 Gelbe, 1 Rote). Im Fairplay-Tabellenkeller steht der TSV Grolland (64 Gelbe, 5 Gelb-Rote, 5 Rote) auf Rang 15 und die BTS Neustadt (81 Gelbe, 3 Gelb-Rote, 3 Rote) auf Rang 16.
Geackert bis zum Schluss
Steffen Egert vom VfL 07 Bremen stand in der Saison 2017/2018 die längste Zeit auf dem Platz. In 30 Einsätzen spielte er 29 Mal die volle Spielzeit und wurde lediglich bei der 2:5-Heimspielpleite gegen den BSC Hastedt von Trainer Marcel Wino vorzeitig aus dem Spiel genommen. Der Mittelfeldakteur kommt auf eine Gesamtspielzeit von 2.763 Minuten. Verfolgt wird der Findorffer im Ranking von Marco Rehling, Innenverteidiger bei der BTS Neustadt. Der 27-Jährige kommt auf 2.705 Minuten.
Viele Trainerwechsel und viel Unruhe
Auf den Trainerpositionen gab es viele Wechsel und diese sorgten häufig auch für viel Unruhe im Verein. Meister Brinkum tauschte nach zehn Spieltagen Walter Brinkmann gegen Dennis Offermann aus – dieser befand sich zum Zeitpunkt auf dem vierten Tabellenplatz, doch die Verantwortlichen waren mit der sportlichen Ausrichtung nicht zufrieden. In Grolland gab es eine kurze Abwesenheit von Trainer Frank Thinius, der am Saisonende dann aufgrund des Abstiegs in die Landesliga seinen Stuhl räumen musste und beim BSC Hastedt gab es große Unstimmigkeiten zwischen dem Trainerduo Samet und Gökhan Deli und dem sportlichen Leiter, sodass das Duo von seinen Ämtern zurücktrat. Der BSC Hastedt trennte anschließend vom sportlichen Leiter und holte die Deli-Brüder zurück. Der VfL 07 trennte sich in der Winterpause von Trainer Jürgen Damsch. Auch beim letztjährigen Meister krachte es im Winter richtig. BSV-Coach Sasa Pinter wurde überraschend vor die Tür gesetzt und im Anschluss streikten die Spieler. Cengiz Cakir sprang in die Bresche und baute im Winter ein komplett neues Team auf. Mit einer soliden Leistung aus einer schwierigen Situation spielte der Bremer SV eine gute Rückrunde. Einen Spieltag vor Schluss platze Cengiz Cakir jedoch die Hutschnur und kritisierte einige Abläufe im Verein und wurde kurzerhand ebenfalls vom Traineramt beim BSV entbunden.
Abstiegskrimi und Qualifikation für das Hallenmasters in der ÖVB-Arena
Der Abstiegskampf blieb auch in diesem Jahr bis zum letzten Spieltag spannend. Im direkten Duell standen sich der VfL 07 Bremen und der KSV Vatan Sport gegenüber. Die Vatanesen bezwangen die Findorffer mit einem hart umkämpften 0:3 und bleiben der Stark Bremen-Liga auch in der nächsten Saison erhalten. Der VfL 07 steigt mit dem TSV Grolland in die Landesliga ab. Im Kampf um die Qualifikation für das LOTTO-Hallenmasters rund um den Sparkasse Bremen-Cup 2018 setzte sich am Ende der SV Werder Bremen gegen die Leher Turnerschaft durch. Die Seestädter hatten bis zuletzt große Hoffnungen, die Grün-Weißen von Platz acht zu verdrängen, verloren dann aber doch die entscheidenen Spiele. Qualifiziert haben sich neben Werder III und dem Brinkumer SV auch der FC Oberneuland, BSC Hastedt, Bremer SV, Blumenthaler SV, SG Aumund-Vegesack und der TuS Schwachhausen. Aus der Landesliga steigen der SC Borgfeld und die SFL Bremerhaven in die Stark Bremen-Liga auf
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