Was lange währt, wird endlich gut. Unter dem Motto hätte die Eröffnung des neuen Kunstrasenplatzes des SC Borgfeld stehen können, denn es hat lange genug gedauert, bis der Club vom Wümme-Deich den Platz endlich bauen konnte.
Zwanzig Jahre lang hatte der SC vorher Auseinandersetzungen mit einer Teilungsinteressengemeinschaft und diversen Anwohnern führen müssen, bei denen es in erster Linie um die Zuwegung zum versteckt liegenden Platz des SC ging. Schließlich aber konnte der dringend benötigte Platz endlich gebaut werden. Nicht zuletzt durch das Neubaugebiet Borgfeld-West erfährt der Verein seit Jahren einen enormen Zulauf an Kindern und Jugendlichen, die in Borgfeld Fußball spielen wollen. Der Club geriet sowohl bei den Kabinen als auch bei den Plätzen dabei immer wieder an seine Kapazitätsgrenzen. Sogar das unangenehme Wort „Aufnahmestopp“ musste zeitweise ins Spiel gebracht werden.
BFV-Vizepäsident Holger Franz, SCB-Vorsitzender Thomas Kaessler, Sportsenatorin Anja Stahmann und Jürgen Brandt (v.l.) freuen sich über den neuen Kunstrasenplatz am Wümmedeich. (Foto: deichphoto.com)
Nachdem die Kabinensituation bereits vor einigen Jahren durch ein zweites Kabinengebäude entspannt werden konnte, kam nun mit dem neuen Kunstrasen auch mehr Platz für die 36 Mannschaften hinzu, die der Verein für die neue Saison zum Spielbetrieb angemeldet hat. Finanziert hat der Verein den Bau des Platzes selbst, und zwar insbesondere durch die Unterstützung von Heike und Jürgen Brandt. Die Eltern des Nationalspielers Julian Brandt von Borussia Dortmund, der einst in Borgfeld das Kicken begann und über die Landesauswahlen des BFV zum Bundesliga- und Nationalspieler wurde, brachten gemeinsam mit ihrem bekannten Sohn den Löwenanteil der rund 630.000 Euro auf. Der Vorsitzende des SCB, Thomas Kaessler, überreichte den Brandts bei der feierlichen Eröffnung des Platzes dementsprechend zwei Trikots, auf denen groß das Wort „Danke“ zu lesen war.
Auch im BFV freut man sich über das neue Spielfeld. Vizepräsident Holger Franz, der für den Verband an der Einweihung teilnahm, sagte: „Gerade ein Kunstrasenplatz sorgt auch immer dafür, dass in der kalten Jahreszeit, nicht mehr so viele Spiele aufgrund der Witterungsbedingungen ausfallen müssen. Dies entzerrt natürlich den ohnehin schon engen Zeitplan eines Fußballjahres. Es ist toll, dass die Familie Brandt so etwas an den Bremer Amateurfußball zurückgibt. Es freut uns immer, wenn ein Verein so expandieren kann, wie es für ihn erforderlich ist. Aufnahmestopps aufgrund der Infrastruktur sollten unter allen Umständen verhindert werden, damit allen das Fußballspielen ermöglicht werden kann, die Lust darauf haben.“
[oba]
