Junge Ehrenamtler netzwerken in Kiel

15. September 2020

Bereits zum dritten Mal trafen sich Ende August im Fußball engagierte Ehrenamtler*innen aus ganz Norddeutschland. Nach erfolgreichen Veranstaltungen in Hamburg (2018) und Rostock (2019) ist der Bremer Fußball-Verband zum ersten Mal bei diesem Netzwerktreffen mit von der Partie. Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband (SHFV) agierte in diesem Jahr als Gastgeber für die Teilnehmer*innen aus insgesamt vier Bundesländern.

Vor allem für junge Leute im Alter von 18 bis 30 Jahren diente das gemeinsame Wochenende, das in diesem Jahr in Kiel stattfand, als Belohnung für ihr Engagement im Fußball. Im Rahmen des Formats der „Fußballhelden“ würdigt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) diesen Personenkreis seit vielen Jahren. Im Sinne des gemeinschaftlichen Konzeptgedankens des Bremer Fußball-Verbandes (BFV), des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV), des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern (LFV) und des SHFV soll mit dem Aufeinandertreffen der aktuellen „Fußballhelden“ sowie Gewinner*innen aus den Vorjahren und weiteren Helfer*innen und Unterstützer*innen des Fußballs noch mehr Nachhaltigkeit für die Vereine und Verbände und nicht zuletzt für jungen Verantwortungsträger*innen selbst geschaffen werden.

Unsere jungen Fußballhelden: Nils Kaiser (links), Julian Teichmann (Mitte) und Gerrit Süßmann (rechts). (Foto: privat)

Unsere jungen Fußballhelden: Nils Kaiser (links), Julian Teichmann (Mitte) und Gerrit Süßmann (rechts). (Foto: privat)

Ein Bericht vom Fußballheld Nils Kaiser:

Nach einer gemütlichen Anreise mit dem Auto sind die drei Bremer Vertreter – Gerrit Süßmann (Fußballheld 2017 und derzeitig im Verbandsehrenamtsausschuss), Nils Kaiser (Fußballheld 2018) und Julian Teichmann (Fußballheld 2019) – in Kiel angekommen. Nachdem die Zimmer bezogen waren, ging es zum Haus des Sports, wo die offizielle Begrüßung stattfand, der angepasste Ablaufplan vorgestellt und jedem ein „Dienst“ fürs Wochenende zugeteilt wurde, sodass jederzeit für Material, Getränke und Ordnung gesorgt ist. Da der Tag sich langsam dem Ende näherte, ging es von dort aus zum Italiener. Hier konnte man die anderen Teilnehmer bei gutem Essen ein wenig kennenlernen. Zum Abschluss des Tages ging es in die Sporthalle: Wikinger-Schach, Fußball-Tennis, Fußball oder Speedminton. Eine bessere Möglichkeit sich kennen zu lernen und ins Gespräch zu kommen gibt es nicht. Nach zwei Stunden ging es zurück zum Hotel, um in gemütlicher Runde zu quatschen und auch die letzten aus der Gruppe kennenzulernen. Zum Glück war Frühstück erst gegen 9:00 Uhr, sodass es problemlos etwas später werden konnte.

Etwas verschlafen ging es am nächsten Tag nach dem Frühstück zum Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) von Holstein Kiel. Hier konnten nicht nur interessante Einblicke hinter die Kulissen geworfen werden, sondern auch so mancher Platz in einem optimalem Zustand bewundert werden. Betreten war leider verboten. Ein persönliches Highlight war zum Ende der Führung der Austausch mit dem Sportpsychologen des NLZs. Schade, dass die Zeit hierfür so schnell zu Ende war, da die Themen und angesprochene Fragen (Schweigepflicht, Einfluss der psychischen Form auf die Leistung, Funktion und Aufgaben eines Sportpsychologen, etc.) auf reges Interesse gestoßen sind.

Die Jungs durften sich mal bei Holstein Kiel umschauen. (Foto: privat)

Die Jungs durften sich mal bei Holstein Kiel umschauen. (Foto: privat)

Weiter ging es zum Post- und Telekom Sportverein Kiel (PTSK), wo neben dem Mittagessen auch Theorie und Praxis zum Thema Videoanalyse auf dem Programm standen. Ebenfalls wieder ein spannendes Thema, das die Möglichkeiten und vor allem die effektive/sinnvolle Anwendung geeigneter Tools aufgezeigt hat. Hiervon können nicht nur Herren-/Damen – Teams profitieren, sondern vor allem auch Kinder, denen Fehler in der Technik auf einfache Weise gezeigt werden können. Die Einfachheit und die Umsetzbarkeit wurden in einer kurzen praktischen Einheit im Anschluss getestet, wo die ein oder andere lustige Aufnahme gemacht werden konnte.

Da der zweite Tag sich bereits dem Ende zuneigte, gab es anschließend Abendessen im Vereinsheim vom PTSK. Gut gestärkt ging es dann zu einem FIFA-Turnier an der Konsole. Hier galt ganz klar: Des einen Freud, ist des anderen Leid. Während einige bereits häufiger zum Controller gegriffen haben, war es für andere mehr oder weniger Neuland, sodass die Ergebnisse auch mal deutlich ausgefallen sind. Zum Glück konnte auch das ein oder andere Kartenspiel gespielt werden, sodass für jeden etwas dabei war und ein munterer Abend entstanden ist. Gegen 23 Uhr ging es zurück zum Hotel und wer noch nicht müde war, hat sich wieder in geselliger Runde auf das ein oder andere Gespräch über Fußball zusammengefunden.

Eine Ehre und kein Amt. (Foto: privat)

Eine Ehre und kein Amt. (Foto: privat)

Am nächsten Tag stand nach dem Frühstück ein Vortrag von einem Uni-Professor zum Thema Sportpsychologie auf dem Plan. Erneut war das Interesse an dem Thema groß, wobei dieses Mal die Sportpsychologie an sich im Fokus stand. Neben einem grünen Papagei wurden Themen wie mentale Stärke, psychische Anforderungen an einen Fußballer, Visualisierung und der „Flow“ behandelt. Im Anschluss ging es bei bestem Wetter in den Klettergarten. Auch wenn das Interesse und die Motivation bei einigen groß war, den höchsten und schwierigsten Kurs zu absolvieren, hat uns der straffe Zeitplan doch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bevor Verabschiedung und Rückfahrt anstanden, ging es bei strahlendem Sonnenschein am Strand entlang zu einem letzten gemeinsamen Essen. Gegen 18:30 Uhr waren wir nach einigen spannenden, aber auch anstrengenden Tagen wieder zurück in Bremen.

Rückblickend kann ich sagen, dass es ein klasse Wochenende war. Wir hatten sehr interessante Programmpunkte und die Organisation wie auch die Teilnehmer waren super. Letztendlich ist es immer etwas Besonderes, mit anderen fußballbegeisterten, jungen, ehrenamtlich tätigen Leuten zusammen zu kommen, da diese die gleichen Erfahrungen gemacht haben, die gleiche Leidenschaft für ihre Teams besitzen und häufig als einzige auch den Spaß am Ehrenamt und die Bereitschaft für den hohen Zeitaufwand nachvollziehen können. Wir ticken eben alle gleich, sodass ein ähnliches Gefühl wie auf der gemeinsamen Fahrt nach Barcelona aufgekommen ist, vor allem wenn das Lied gespielt wird (alle die schon dabei waren, wissen was ich meine und alle die noch hinfahren werden, freut euch einfach drauf).

Im nächsten Jahr soll das Netzwerktreffen in Bremen ausgetragen werden.

[ddi/lfv/nka]

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