In ihrem 1.000 Länderspiel trennte sich die deutsche Nationalmannschaft in Bremen von der Mannschaft der Ukraine durch einen Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit mit 3:3. Das Benefizspiel sahen 35.795 Zuschauer im ausverkauften Bremer Weserstadion.
Die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick erwischte zunächst den besseren Start in die Partie. Schon in der zweiten Minute hatte Lokalmatador Niclas Füllkrug den Führungstreffer auf dem Fuß, setzte den Ball aber freistehend neben das Tor. In der sechsten Minute fälschte der Werder Stürmer aber schließlich einen Ball von Marius Wolf zur 1:0-Führung für Deutschland ab. Die Ukraine fand schnell eine Antwort, Viktor Tsygankov entwischte nach einem Steilpass der deutschen Abwehr und ließ Kevin Trapp keine Abwehrchance (19.).
Und die Osteuropäer legten nach. Wieder ging Tsygankov steil, dieses Mal fälschte Antonio Rüdiger in der Mitte Mykhaylo Mudryks Schuss unglücklich zum 1:2 ab. Deutschland schnürte die Gäste in der Folgezeit im Strafraum ein und suchte dort nach einer Antwort auf die ukrainische Führung,, eins Distanzschuss von Leon Goretzka verfehlte das Ziel aber knapp (29.). Werder-Profi Füllkrug hatte in der 38. Minute die nächste Gelegenheit, bekam aber nicht genug Druck hinter seinen Kopfball. Quasi mit dem Pausenpfiff klatschte ein feiner Freistoß von Leroy Sané aus rund 18 Metern an die Latte (45. + 2).
Nach dem Seitenwechsel blieb der Ballbesitz der DEF-Elf extrem hoch, eine Lücke in der ukrainischen Defensive tat sich für den deutschen Angriff aber selten auf. Auf der Gegenseite führte ein Ballverlust von Matthias Ginter im eigenen Strafraum stattdessen zum dritten Gegentor durch Tsygankov (56.). Der zur Pause eingewechselte Kai Havertz hatte in der 64. Minute aus der Drehung die erste deutsche Chance nach der Pause, zielte aber zu hoch. Deutschland rückte in der Folgezeit immer weiter auf und ließ der Ukraine so zwar Platz für gefährliche Konter, konnte aber selbst nun auch vermehrte Torchancen verzeichnen.
In der 74. Minute hatte Rüdiger hatte den Anschlusstreffer auf dem Fuß, seine Direktabnahme aus 13 Metern ging aber knapp neben das Tor. Doch auch die Ukraine blieb gefährlich: Olexandr Zubkov scheiterte nur eine Minute später aus spitzem Winkel an Trapp (75.). Dann verkürzte Havertz nach starker Einzelleistung zum 2:3-Anschluss (83.) und eröffnete so eine späte Drangphase, in der nach einem Foul an Havertz im Strafraum Kimmich den fälligen Elfmeter in der Nachspielzeit zum späten Ausgleich verwandelte. Somit bleibt die DFB-Elf in ihrem ersten Länderspiel seit 2012 im Bremer Weserstadion ungeschlagen.
Begleitet wurde die Partie von vielen Helferinnen und Helfern, die auch vom Bremer Fußball-Verband eingesetzt wurden. So war der BFV für die Auswahl und den Einsatz von 101 Volunteers verantwortlich, die nicht nur bei der Akkreditierung oder im Medienbereich zum Einsatz kamen, sondern den Stadionbesuchern mit Rat und Tat zu Seite standen und im Rahmenprogramm unterstützten.
Auch die Einlaufchoreografie fand mit Bremer Beteiligung statt. 83 Spielerinnen und Spieler aus den drei DFB-Stützpunkten in Bremen-Stadt, Bremerhaven und Bremen-Nord, sowie Spielerinnen aus der U 14- und der U 16-Landesauswahl sorgten für ein buntes Treiben auf dem Spielfeld vor dem Anpfiff. Die Ukrainische Mannschaft wurde schließlich von elf geflüchteten Kinder aus der Ukraine auf das Spielfeld begleitet. Diese waren vom BFV in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Osteuropa der Uni Bremen ausgewählt worden und konnten die Stars ihrer Nationalmannschaft in dieser schwierigen Zeit hautnah erleben.
[oba]