Es ist durchaus Gewohnheit, dass die Teams der Bremen- und Landesliga mit dem LOTTO-Pokal in die Saison starten. Allerdings steht in der Regel zunächst die erste Runde gegen einen vermeintlich kleinen Gegner auf dem Spielplan. Doch in Zeiten von Corona ist halt alles ein bisschen anders, und so kommt es am kommenden Samstag (16:00 Uhr, live auf sporttotal.tv) auf der Bezirkssportanlage in Huchting bereits zum Halbfinale, wenn der heimische FC Huchting den Blumenthaler SV empfängt.
Organisatorisch hat der FC in den letzten Wochen viel gestemmt: Ein umfangreiches Hygienekonzept ist erstellt worden, das Ticketing und der Spieltag wurden organisiert. Zuschauerinnen und Zuschauer werden am Samstag also dabei sein, allerdings wird es am Spieltag keine Tageskasse geben. Wer kein Ticket hat, wird damit auch definitiv keine Möglichkeit haben, das Spiel zu besuchen, kann die Partie aber im Livestream auf sporttotal.tv verfolgen, präsentiert von LOTTO Bremen und der AOK Bremen/Bremerhaven.
Huchtings Trainer Oliver Kluth sieht sein Team in der Aussenseiterrolle. (Foto: David Dischinger)
Die Rahmenbedingungen stehen fest – Zeit also, langsam den Blick auf das Sportliche zu legen und eigentlich sind hier die Rollen klar verteilt, da sind sich beide Trainer einig. „Dass wir in diesem Halbfinale stehen, ist schon eine Überraschung. Ich sehe uns als klaren Underdog in der Runde der letzten Vier“, sagt FC-Coach Oliver Kluth im Interview mit bremerfv.de. Aber die Stimmung und die Vorfreude auf das große Spiel seien riesig und „ganz Huchting ist heiß auf die Partie“, erzählt Kluth.
Der coronabedingte Saisonabbruch und der damit möglicherweise verpasste Aufstieg sind abgehakt und in der Vorbereitung hat der Landesligist nur auf das große Spiel gegen Blumenthal hingearbeitet. „Wir kennen Steffen (Dieckermann, d. Red.) und seine Art zu spielen noch aus der Liga, in der er ja den TuS Komet Arsten trainiert hat“, sagt Kluth. Sich gezielt auf Blumenthal vorzubereiten sei aber dennoch schwierig, denn schließlich habe das Team vom Burgwall nicht nur einen neuen Trainer, sondern auch eine neue Mannschaft am Start. Die Devise, die Kluth für Samstag ausgibt lautet daher: „Wir wollen um jeden Zentimeter auf dem Platz kämpfen und es Blumenthal so schwer wie möglich machen.“
Blumenthals Coach Steffen Dieckermann setzt auf die Mentalität seines Teams. (Foto: David Dischinger)
Darauf wird sicherlich auch Steffen Dieckermann seine Mannschaft einstellen. Der Neu-Trainer der Blumenthaler hat zunächst einmal aber noch die schwere Aufgabe zu bewältigen, aus seinem neu zusammengesetzten Kader eine echte Mannschaft zu formen. „Unser Ziel ist es natürlich, am Samstag auf den Punkt da zu sein und als Gemeinschaft in dieses schwere Spiel zu gehen“, sagt Dieckermann. Er sieht sein Team zwar auch in der Favoritenrolle, einen Selbstläufer erwartet er am Sodenmattsee aber nicht. „Huchting steht nicht ohne Grund in diesem Halbfinale. Der FC hat eine gute Mannschaft, die nur knapp, und vielleicht auch nur wegen der Coronapause, am Aufstieg vorbei geschrammt ist“, weiß Dieckermann nur zu gut. Er hat schließlich in der vergangenen Spielzeit mit dem TuS Komet Arsten noch einen direkten Ligakonkurrenten trainiert und diesen letztlich auch von der Bezirksliga bis in die in die Bremen-Liga geführt.
Einen wichtigen Ansatzpunkt sieht Dieckermann in der Mentalität seiner Mannschaft. „Natürlich verliert keiner gern, aber genau das will ich nicht nur in den Spielen, sondern auch in jedem Training spüren“, sagt er. Kann es da vielleicht auch helfen, dass man den Gegner für einen möglichen Auftritt im DFB-Pokal bereits kennt? „Auch wenn der DFB-Pokal noch zwei schwere Spiele entfernt ist, motiviert einen das natürlich schon, wenn man weiß, dass man gegen Borussia Mönchengladbach ran dürfte. Aber vorher müssen wir zunächst am Samstag unsere Hausaufgaben machen“, sagt Dieckermann. Er selbst würde sich sicherlich ganz besonders über einen Pokalsieg seiner Schützlinge freuen – Dieckermann ist Gladbach-Fan.
[oba]
