LOTTO-Pokal der Frauen: Das Highlight genießen

31. Mai 2023

Wenn sich am Freitag der TuS Schwachhausen und der ATS Buntentor ab 19:30 Uhr (live auf dem YouTube-Kanal des BFV) im LOTTO-Pokal Endspiel der Frauen in der Marko Mock Arena gegenüberstehen, ist das für beide Teams vor allem eins: Ein Highlight.

Zum sechsten Mal stehen sich in einem LOTTO-Pokal Endspiel der Frauen der TuS Schwachhausen und der ATS Buntentor gegenüber. Während der TuS zwei Endspiele gewinnen konnte, hat der ATS drei Pokalsiege feiern können. Wird der TuS die Bilanz ausgleichen oder wird es wieder der ATS Buntentor sein, der am Freitag den LOTTO-Pokal in den Oberneulander Abendhimmel heben darf? Die Favoritenrolle ergibt sich schon allein aus der Ligazugehörigkeit beider Teams. Während sich Buntentor nun schon im dritten Jahr in der Regionalliga Nord etabliert hat, endete für Schwachhausen die Saison der Verbandsliga auf dem zweiten Platz. Doch was sagen Ligazugehörigkeit und Favoritenrollen über ein Pokalfinale aus? Nicht viel, finden beide Finaltrainer.

Nach vielen Endspielen als Spielerin steht Meggie Schröder erstmals als Trainerin bei einem Finale an der Linie. (Foto: Oliver Baumgart)

Für Meggie Schröder ist das erste große Finale als Trainerin des TuS auch zugleich das letzte. Nachdem sie im vergangenen Jahr die Fußballschuhe nach dem LOTTO-Pokal Finale an den berühmten Nagel hing, wechselte sie auf die Trainerbank des TuS. Nun räumt sie die Trainerbank wieder und feiert in der Marko Mock Arena damit den zweiten Abschied in Folge. „Es war ein spannendes Jahr, in dem ich viel mitnehmen konnte“, sagt Schröder. Auch wenn der TuS ob der Dominanz der zweiten Mannschaft von Werder Bremen in der Verbandsliga nur auf Rang zwei der Tabelle eingelaufen ist, ist klar: „Unsere Ziele sind höher angesiedelt als die Verbandsliga.“ Der Aufstieg in die Regionalliga soll also wieder das Ziel sein. Das Duell mit dem ATS Buntentor ist dabei schonmal ein schöner Gradmesser. Doch Schröder tritt sanft auf die Bremse. „In den letzten Jahren hat der ATS uns schon ein wenig den Rang im Bremer Frauenfußball abgelaufen“, gibt sie zu bedenken. Dementsprechend sieht sie Buntentor auch als Favorit in diesem Finale.

Alicia Kiziltan ist in dieser Saison mit 24 Treffern in der Verbandsliga die beste Torschützin des TuS Schwachhausen. (Foto: Oliver Baumgart)

Dies soll jedoch keineswegs heißen, dass der Pokaltitel kampflos an die Frauen vom Kuhhirten abgegeben wird. „Wir wissen, dass wir mithalten können. Dazu müssen wir an unsere Grenzen gehen und brauchen vielleicht auch ein wenig Glück. Doch der Pokal ist immer eine Sache für sich“, findet Schröder. Das LOTTO-Pokal Finale genießt einen hohen Stellenwert in Mannschaft und Verein. Entsprechend groß ist die Vorfreude. „Das sind genau die Spiele, die wir haben wollen und am liebsten wollen wir sie wieder jede Woche haben“, schwärmt Schröder. Und mit welcher Taktik soll es gegen den ATS klappen? „Wir wollen auf uns gucken. Wenn wir uns auf unser Spiel konzentrieren und Buntentor vielleicht durch ein frühes Tor verunsichern können, dann ist viel möglich. Die Chance auf den Sieg ist da – es muss aber alles passen“, sagt die Trainerin. Sie hofft zudem auf viele Zuschauer, weil es den Spielerinnen beider Teams die Wertschätzung entgegenbringen würde, die diese verdient hätten. „Ein Flutlichtspiel in einem schönen Stadion auf einem guten Rasen, das ist doch geil!“, beschriebt sie die Rahmenbedingungen. Bleibt noch die Frage, wer aufgeregter in ein LOTTO-Pokal Finale geht – die Spielerin oder die Trainerin Meggie Schröder: „Ganz klar die Trainerin. Als Spielerin hat man dann doch nochmal einen direkteren Einfluss auf das Spiel und als Trainerin steht man draußen und kann den Ball nicht selbst ins Tor schießen.“

Sven Gudegast geht in sein erstes LOTTO-Pokal Finale als Buntentor-Trainer. (Foto: Oliver Baumgart)

Sucht man nach einer Gemeinsamkeit zwischen Meggie Schröder und Sven Gudegast, ist schnell eine gefunden. Auch der Trainer des ATS Buntentor hat sein Team erst zu dieser Saison übernommen. Die Frauen vom Kuhhirten haben in ihrer ersten Saison unter Gudegast zum dritten Mal in Folge den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord geschafft und zudem die zweite Runde des DFB-Pokals nach einem spektakulären Elfmeterschießen gegen den amtierenden Regionalligameister Hamburger SV erreicht. Erst gegen Bundesligist SGS Essen war dann in der zweiten Runde Schluss. „Sportlich hatten wir uns in der Liga eine etwas bessere Platzierung erhofft, aber die Mannschaft musste sich erstmal neu finden“, erzählt Gudegast. In der zweiten Saisonhälfte hat sich zudem der Ausfall von Franziska Gieseke, die sich beim ÖVB Futsal-Cup der Frauen einen Kreuzbandriss zuzog, sehr stark bemerkbar gemacht. Immerhin hatte die ehemalige Junioren-Nationalspielerin bis dahin in der Liga zehn Tore erzielt. „Diesen Ausfall mussten wir erstmal kompensieren“, sagt Gudegast. Dennoch habe sich sein Team zum Saisonende hin immer besser gefunden. „Die Spielerinnen kennen sich und die Spielweise der Teamkolleginnen inzwischen gut“, findet der Trainer.

In der ersten Runde des DFB-Pokals warf der ATS den favorisierten Hamburger SV aus dem Rennen, hier Nathalie Heeren (l.) im Duell mit HSV-Junioren-Nationalspielerin Marlene Deyß. (Foto: Oliver Baumgart)

Dass seine Mannschaft die Favoritenrolle in diesem LOTTO-Pokal Finale einnimmt, ist dem Übungsleiter der ATS-Frauen durchaus bewusst. „Auf dem Papier sind wir sicherlich spielstärker, das Papier nützt uns aber nichts, wenn wir diese Spielstärke nicht auf den Platz bringen“, mahnt Gudegast. Unterschätzen werde man Schwachhausen in keinem Fall. Um nichts dem Zufall zu überlassen, haben die ATS-Scouts den TuS schon mehrfach beobachtet, um das große Ziel auch in diesem Jahr wieder zu erreichen: den DFB-Pokal der Frauen. „Dort aufzulaufen ist für jede Spielerin ein Highlight. Besonders natürlich, wenn in der ersten Runde ein Sieg wie gegen Hamburger SV dabei rauskommt. Das war schon sehr speziell und die Mädels brennen darauf, dies zu wiederholen“, erzählt Gudegast. Voraussetzung dafür ist ein Sieg am Freitag und die wichtigste Lektion, den TuS nicht zu unterschätzen, hat der ATS bereits bekommen. „Beim diesjährigen ÖVB Futsal-Cup der Frauen hat uns Schwachhausen schon mal in einem Finale geschlagen. Wir dürfen also nicht davon ausgehen, dass das Pokalfinale ein Selbstläufer wird, denn das wird es auf keinen Fall!“

Beide Trainer im Interview:

Ticketinfo:

Karten für das LOTTO-Pokal Endspiel der Frauen gibt es noch zum Preis von 5,- Euro bzw. 3,- Euro (ermäßigt) bei Nordwest Ticket unter nordwest-ticket.de als Print@Home-Tickets zum Selberdrucken. Zudem wird es an der Marko Mock Arena eine Tageskasse geben. Die Tickets beinhalten eine freie Platzwahl. Zusätzlich gibt es für das Finale der Frauen ein Gruppenticket-Angebot. Bei Abnahme von mindestens 10 Karten kostet ein Ticket nur 3,- Euro. Diese Karten gibt es nur bei Nordwest Ticket. Die Bestellfrist für Schiedsrichterkarten ist bereits abgelaufen.

[oba]

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