ATS Buntentor holt den LOTTO-Pokal der Frauen

06. September 2020

Im dritten Anlauf hat es geklappt. Der ATS Buntentor hat den LOTTO-Pokal der Frauen gewonnen. Im Finale bezwang der Regionalliga-Aufsteiger den TuS Schwachhausen vor 200 Zuschauern im Burgwall-Stadion überraschend deutlich mit 5:1 (2:0).

Vom Anpfiff der guten Schiedsrichterin Tina Kettler an zwang Buntentor dem Verbandsligisten sein Spiel auf und ließ den TuS gar nicht erst zur Entfaltung kommen. Während Anna Bockhorst im Tor des ATS zunächst einen ruhigen, wenn auch regnerischen Nachmittag verlebte, hatte ihr Gegenüber Nantke Penner bereits alle Hände voll zu tun.

Franziska Gieseke (r.), hier im Duell mit Lea Taubert, traf zwei Mal sehenswert für Buntentor. (Foto: Oliver Baumgart)

Franziska Gieseke (r.), hier im Duell mit Lea Taubert, traf zwei Mal sehenswert für Buntentor. (Foto: Oliver Baumgart)

Machtlos war sie allerdings nach knapp zwanzig Minuten, als Franziska Gieseke, Buntentors Neuzugang mit Bundesligaerfahrung, den Ball zum 0:1 in die Maschen beförderte (19.). Karla Kedenburg hatte einen langen Ball in die Spitze gebracht, Jana Rietmann im Spiel gegen ihren Ex-Club auf die völlig freistehende Gieseke abgelegt und die ehemalige U-Nationalspielerin sorgte per sattem Schuss aus rund 25 Metern für die verdiente Führung des Regionalligisten. Chancenlos war Nantke Penner dann auch, als Rietmann von der TuS-Defensive zunächst im Strafraum den Ball genau auf den Fuß gelegt bekam und anschließend auch nicht mehr am Schuss gehindert wurde (41.). Mit dem 0:2 ging es schließlich in die Pause. Zwar hatte Schwachhausen bis hierher einen blutleeren Auftritt gezeigt, der Pausenrückstand betrug allerdings auch nur zwei Tore.

Jana Rietmann (2.v.l.) markiert das 0:2 gegen ihren Ex-Verein. (Foto: Oliver Baumgart)

Jana Rietmann (2.v.l.) markiert das 0:2 gegen ihren Ex-Verein. (Foto: Oliver Baumgart)

Dementsprechend nahmen sich die Frauen von der Konrad-Adenauer-Allee für den zweiten Durchgang vor, mehr zu pressen. Doch dann war da erneut Franziska Gieseke. Diesmal legte Joana Schierenbeck für die Ex-Werderanerin auf und aus gut dreißig Metern markierte Gieseke den schönsten Treffer des Tages (47.). Mit diesem Gegentor war bei Schwachhausen offenbar das Selbstvertrauen völlig dahin, anders ist nicht zu erklären, was sich drei Minuten später zutrug. Im nun strömenden Regen zeigte Christin Chairsell an der Mittellinie einen Komplettaussetzer und der Ball gelangte zur durchgestarteten Aline Stenzel, die nur noch gekonnt Penner umspielen und ins leere Tor einschieben musste (50.). Und Stenzel war es auch, die das fünfte Tor für die Frauen vom Kuhhirten besorgte. Erneut war Rietmann die Vorlagengebenerin. Der eingewechselten Claudia Blaski blieb nur noch der Ehrentreffer für Schwachhausen in der 85. Minute vorbehalten. An der klaren Niederlage änderte das natürlich nichts mehr.

Pina Frädert und Kira Buller (v.l.) kämpfen um den Ball. (Foto: Oliver Baumgart)

Pina Frädert und Kira Buller (v.l.) kämpfen um den Ball. (Foto: Oliver Baumgart)

„Bei uns haben heute die einfachsten Dinge nicht funktioniert und so hat man gegen eine Topmannschaft wie Buntentor natürlich keine Chance. Nach dem Fernschuss von Franziska Gieseke zum 0:3 war bei uns der Stecker dann endgültig gezogen. Wir hätten glaube ich noch drei Stunden spielen können und hätten nicht mehr gewonnen“, musste TuS-Trainer Dennis Richter nach dem Spiel konstatieren. Seine Kapitänin Meggie Schröder sah das sehr ähnlich: „Wir hatten einen schlechten Tag und sind richtig vorgeführt worden. Hinzu kamen dann noch blöde Gegentore und irgendwann bleiben die Köpfe dann halt unten und die Niederlage wird so hoch, wie sie es heute geworden ist.“

Jubel beim ATS Buntentor über den Pokalsieg. (Foto: Oliver Baumgart)

Jubel beim ATS Buntentor über den Pokalsieg. (Foto: Oliver Baumgart)

Ganz anders war natürlich die Gefühlslage bei Buntentor-Coach Torsten Just. „Meine Mannschaft hat einen sehr souveränen Auftritt gezeigt und wir konnten Schwachhausen unser Spiel aufdrücken, genau, wie es unser Plan war. Am Ende konnten wir es dann unerwartet entspannt runterspielen, auch wenn das Gegentor natürlich ein kleiner Dorn im Auge war. Unterm Strich haben wir aber einen verdienten Sieg eingefahren.“ Ylenia Sachau, Kapitänin des ATS, ergänzt: „Nach zwei verlorenen Endspielen in Folge gegen Schwachhausen, war es jetzt endlich mal an der Zeit, dass wir dran sind. Heute waren wir bereit und gut eingestellt und werden jetzt noch ein wenig feiern gehen.“

Mit dem Sieg qualifiziert sich der ATS Buntentor für erste Runde des DFB-Pokals. Dort müssen die Rot-Weißen beim Landespokalsieger aus Niedersachsen antreten, der derzeit noch nicht namentlich feststeht, allerdings aus der Regionalliga Nord kommen wird. Im niedersächsischen Finale stehen sich am kommenden Sonntag der TV Jahn Delmenhorst und die TSG Burg Gretesch gegenüber.

[oba]

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