Flüchtlingsinitiative „2:0 für ein Willkommen“ läuft weiterhin

25. Juli 2019

Die nachhaltige Integration von Menschen ist nicht nur eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sondern erfordert auch einen „langen Atem“. Deshalb kommt den Integrationsaktivitäten in den Fußballvereinen und -verbänden nach wie vor eine große Bedeutung zu. Über 3.600 Anträge wurden seit März 2015 im Rahmen der Initiativen „1:0“ bzw. „2:0 für ein Willkommen“ bewilligt. Die DFB-Stiftung Egidius Braun und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration haben dabei auch mit der Unterstützung der DFB-Nationalmannschaft bisher rund zwei Millionen Euro aufgewendet. In diesem Jahr läuft die Initiative weiterhin.

„Wir freuen uns, dass wir im engen und vertrauensvollen Austausch mit Staatsministerin Annette Widmann-Mauz und ihrem Team vereinbaren konnten, unsere Zusammenarbeit in diesem Jahr fortzusetzen. Gemeinsam werden wir weiterhin Initiativen aus dem Fußball fördern, die die weitergehende gesellschaftliche Integration von Flüchtlingen zum Ziel haben“, erklärt DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg, der geschäftsführende Vorsitzende der DFB-Stiftung Egidius Braun.

(Foto: Pixabay)

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„Ehrenamtlicher Einsatz ist für die gelingende Integration unverzichtbar. Deshalb wollen wir diejenigen Akteure und Organisationen der ‚Fußballfamilie‘ unterstützen, die freiwillig Verantwortung über-nehmen und sich für eine nachhaltige Integration der Flüchtlinge besonders engagieren“, so Gehlenborg.

Staatsministerin Annette Widmann-Mauz sagt: „Fußball verbindet Menschen über alle Unterschiede hinweg. Die vielen ehrenamtlichen Helfer im Programm ‚2:0 für ein Willkommen‘ unterstützen Geflüchtete auch weit über den Sport hinaus dabei, in Deutschland Fuß zu fassen – etwa durch Bildungsangebote, Praktikums- oder Jobbörsen. Dieser Einsatz ist ein unverzichtbarer Beitrag zur guten Integration. Deshalb fördere ich das erfolgreiche Programm der DFB-Stiftung Egidius Braun auch in diesem Jahr sehr gerne.“

Die Zielgruppe bleibt grundsätzlich fokussiert auf die 26 DFB-Regional- und –Landesverbände, deren Untergliederungen (Bezirke, Kreise, Schiedsrichter-Vereinigungen etc.) sowie auf die rund 25.000 Fußballvereine. Bewerben können sich selbstverständlich auch Fußballakteure, die bereits in den Vorjahren im Rahmen der beiden Initiativen unterstützt wurden. Als Budget sind in diesem Jahr insgesamt 360.000 Euro eingeplant. Über die Höhe der jeweiligen Zuwendung wird im Einzelfallverfahren entschieden.

Gefördert werden insbesondere folgende Maßnahmen:

  • Bildungs- und Nachhilfeangebote (z. B. spezielle Sprachförderprogramme im Fußball)
  • Begegnungsfeste (z. B. Aktionstage auf den DFB-Minispielfeldern oder in Schulen)
  • Schul-Fußball-AGs für Flüchtlingskinder
  • Qualifizierungsmaßnahmen für Tätigkeiten im Fußball (insbesondere niederschwellige Angebote)
  • Organisation von Ausbildungs-/Praktikums-/Jobbörse
  • Vernetzungstreffen zum Austausch engagierter Akteure der „Fußballfamilie“
  • spezielle Programme und Maßnahmen für geflüchtete Frauen und Mädchen
  • Erstattung von Fahrt-/Transportkosten / Mitgliedsbeiträgen / Anschaffungskosten für Textilien
  • Bereitstellung der sog. Ehrenamtspauschale in Höhe von 720 Euro pro Person und Jahr

„Die Aktivitäten in den DFB-Regional- und –Landesverbänden sowie den Untergliederungen der DFB-Landesverbände liegen uns besonders am Herzen. Daher werden von den Verbänden initiierte Projekte und Veranstaltungen, beispielsweise Vernetzungstreffen wie die ‚Duisburger Tische‘ des Westdeutschen Fußballverbandes, Jobbörsen wie die des Südwestdeutschen Fußballverbandes, oder spezifische Qualifizierungsmaßnahmen für geflüchtete Menschen, besonders gefördert“, erklärt Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski.

Nicht mehr zur Verfügung gestellt wird die pauschale Anerkennungsprämie in Höhe von 500 Euro. „Von März 2015 bis Dezember 2018 haben wir insgesamt 3.461 Fußballorganisationen mit einer pauschalen Zuwendung bei ihrem Wirken unterstützt“, berichtet Stiftungsschatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge. „Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Nachfrage nach dieser Prämie im Jahr 2018 deutlich zurückgegangen. Daher stellen wir diesen Pauschbetrag ab sofort nicht mehr zur Verfügung, sondern haben die dafür vorgesehenen Finanzmittel innerhalb der Initiative umgewidmet. Die bisher pauschal abgegoltenen Kostenarten ‚Textilien‘, ‚Fahrtkosten‘, ‚Mitgliedsbeiträge‘ bleiben in individueller Höhe beantragbar“, so Osnabrügge.

[dfb]

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