DS-GVO: Fußball künftig ohne Rücken- und Hosennummern

01. April 2019

Seit einem knappen Jahr ist sie in Kraft und seit ebenso langer Zeit wird über sie diskutiert. Gemeint ist die EU-Datenschutzgrundverordnung (DG-GVO). Im Fußball kommt es Dank dieser Vorschrift nun zu einer gravierenden Anpassung. Künftig dürfen Spielernamen und Rückennummern nicht mehr auf den Spielertrikots oder -hosen erscheinen.

Grundsatz des Datenschutzes ist es seit jeher, dass natürliche Personen selbst bestimmen können, wer ihre personenbezogenen Daten zu welchem Zweck nutzen darf, sofern keine gesetzliche Grundlage zur Verarbeitung ebendieser besteht. Dieser Grundsatz wurde mit der Einführung der DS-GVO im vergangenen Mai noch einmal gestärkt. Und genau hier sitzt der Knackpunkt. „Da sich aus dem Namen, aber auch bereits aus der Rücken- bzw. Hosennummer in Zusammenhang mit den auf FUSSBALL.DE veröffentlichten Aufstellungen die Person der Spielerin oder des Spielers ableiten lässt, dürfen diese nicht mehr auf den Trikots veröffentlicht werden. Lediglich dem Schiedsrichter muss für das Aussprechen und Verwarnungen und Feldverweisen oder das Abwickeln einer Auswechslung der Name einer Person bekannt sein“, erläutert der Datenschutzbeauftragte des BFV Oliver Baumgart den Sachverhalt.

Diesen Anblick wird es in der kommenden Saison nicht mehr geben. Die Rückennummern müssen entfernt werden. (Foto: Oliver Baumgart)

Diesen Anblick wird es in der kommenden Saison nicht mehr geben. Die Rückennummern müssen entfernt werden. (Foto: Oliver Baumgart)

Ab der Saison 2019/2020 haben die Vereine daher die Wahl, ihre Trikots mit anonymen Codenummern zu versehen, die nicht mit der Person der Spielerin oder des Spielers in Verbindung gebracht werden können, oder komplett ohne Rückennummern anzutreten. In dem Fall müsste der Schiedsrichter die Namen im persönlichen Dialog erfragen. Auch das inzwischen in vielen Spielklassen verbreitete Aufbringen des Spielernamens auf dem Jersey ist dann untersagt. Das Prinzip der „Namenlosigkeit“ für die Öffentlichkeit ist übrigens keinesfalls neu. Die kommunale Hausverwaltung in Wien entfernte bei rund 220.000 Wohnungen die Namen vom Klingelschild.

[oba]

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