75 Jahre Bremer FV: Die Reisen der Landesauswahlen

23. September 2021

Der Bremer FV ist 75 Jahre alt und das wird noch bis zum Jahresende auf bremerfv.de gefeiert. An jedem Donnerstag erscheint ein Teil unserer Serie „75 Jahre BFV“ mit einem speziellen Thema. Heute gehen wir nicht nur geschichtlich auf Reisen, sondern wir nehmen euch mit auf die Reisen unserer Landesauswahlen.

Die Landesauswahlen des Bremer Fußball-Verbandes sind in der Geschichte viel herumgekommen: Mit Reisen nach Polen, Tschechien, Lettland oder gar Afrika konnte der BFV einige internationale Erfahrungen und auch Freundschaften machen. Die erste Fußballbeziehung mit dem Ausland entstand für die Bremer im Jahr 1977. Das im Februar unterschriebene Rahmenabkommen zur Herstellung und Vertiefung kultureller und wirtschaftlicher Beziehungen zwischen den Hansestädten Bremen und Danzig (Polen), sorgte auch für den ersten internationalen Brückenschlag im Fußball. Der Bau-SV Lechia Gdansk weilte für fünf Tage an der Weser und spielte gegen die Bremer Landesauswahl. Das Spiel ging für den BFV zwar mit 4:1 im Weser-Stadion verloren, doch es sollte eine langjährige Freundschaft mit den Polen entstehen.

Die Anreise der Tschechien öffnete Türen für den BFV. Im Spiel der Bremer Auswahl gegen Gdansk war allerdings nichts zu holen (1:4). Bürgermeister Hans Koschnick (Brille) nimmt es zur Kenntnis. (Foto: Archiv)

Die Anreise der Tschechien öffnete Türen für den BFV. Im Spiel der Bremer Auswahl gegen Gdansk war allerdings nichts zu holen (1:4). Bürgermeister Hans Koschnick (Brille) nimmt es zur Kenntnis. (Foto: Archiv)

1977- Die erste Reise nach Danzig

„Die fünftägige Reise der Bremer Fußball-Auswahl nach Gdansk war erfolgreich, interessant und strapaziös, ein Erlebnis, das so schnell nicht vergessen werden wird“, resümierte der Abschlussbericht die Danzig-Reise der Bremer Delegation im August 1977. Auch sportlich konnte man sich für die 4:1-Niederlage Anfang des Jahres in Bremen revanchieren. Nachdem die Polen in Bremen das erste Spiel gewannen, drehte die Bremer Auswahl nun den Spieß um und holte im großzügig angelegten Lechia-Stadion durch ein Tor von Snater (Werder) in der ersten Minute, als Lechia-Torwart „kalt erwischt“ wurde, einen 1:0-Erfolg. Ein Spiel dauert bekanntlich nur 90 Minuten – so blieb also noch reichlich Zeit, um Stadt, Land und Leute kennenzulernen. Auf dem Programm standen die Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten wie das Heiligtum des polnischen Volkes, der Marienburg, ein Besuch am Strand der Ostsee oder der Empfang durch den Staatspräsidenten von Gdansk im Alten Rathaus.

Aus Kostengründen wurde die Reise mit dem Bus angetreten. Busfahrer Fritz Demut brachte die Reisegesellschaft sicher ans Ziel. (Foto: Archiv)

Aus Kostengründen wurde die Reise mit dem Bus angetreten. Busfahrer Fritz Demut brachte die Reisegesellschaft sicher nach Danzig. (Foto: Archiv)

1979 – der nächste Besuch in Polen

Bereits zum zweiten Mal weilte die Landesauswahl des Bremer Fußball-Verbandes zum freundschaftlichen Kräftemessen mit dem BKS Lechia Danzig in der polnischen Ostseehafenstadt, um zu ihrem Teil an der Vertiefung der guten Beziehungen zwischen den beiden Städten beizutragen. Und wiederum war Danzig im Jahr 1979 „eine Reise wert“ heißt es in dem Bericht, obgleich es diesmal eine 0:3 (0:1)-Niederlage hagelte. Niemand hatte auch mit einem Erfolg der Bremer im Lechia-Stadion gerechnet, denn es war dem Verbandsspielausschuss und dem Verbandstrainer Heini Tünnermann nur nach Überwindung vieler Schwierigkeiten gelungen, knapp 13 Spieler (darunter nur elf Feldspieler) für diese Begegnung zu begeistern. Doch rund 1000 Zuschauer waren in das Lechia-Stadion gekommen, in dem neben der polnischen, der Lechia- und der Olympiaflagge auch die bremische Flagge im leichten Wind flatterte. Nach dem Spiel überreichte der Bremer Delegationsleiter Egon Kähler den polnischen Spielern zur Erinnerung an diese Begegnung einen Schlüsselanhänger des Bremer Fußball-Verbandes. Beim anschließenden Bankett, zu dem leider die Lechia-Mannschaft nicht geladen war, wurden beiderseits die guten Beziehungen zwischen dem Bremer Fußball-Verband und dem BKS Lechia unterstrichen. Kleine Geschenke wurden ausgetauscht, und man trennte sich in der Gewissheit, daß es ein gutes Wiedersehen geben werde.

Mit nur 13 Spielern fuhr die BFV-Auswahl in diesem Jahr nach Danzig. (Foto: Archiv)

Mit nur 13 Spielern fuhr die BFV-Auswahl in diesem Jahr nach Danzig. (Foto: Archiv)

1981 – Riga, wir kommen

Der Brückenschlag nach Lettland war bereits 1980 vollzogen. Mit dem Besuch einer Fußballmannschaft des Sportverbandes „Daugava“ Riga in Bremen hat der freundschaftliche Sportverkehr zwischen den bei den alten Hansestädten seine offizielle Premiere gefeiert. Im Mai nächsten Jahres sollte die neue Freundschaft, die auf Anhieb überaus herzlichen Charakter trug, vertieft und erweitert werden, indem die Landesauswahl des Bremer Fußball-Verbandes, die in der ersten Begegnung vor nur 200 Zuschauern in Bremen den kampfstarken Gästen mit 0:2 unterlag, der Einladung zu einem Gegenbesuch in Riga folgte. Die Reise nach Riga startete für die Bremer Fußball-Landesauswahl mit einem Flug über Frankfurt und Moskau, wo es bereits einen mehrstündigen Aufenthalt inklusive Überraschungsempfang von dem Geschäftsführer und Dolmetschers des Clubs aus Riga gab. In Riga angekommen, wurden die Bremer von Vertretern der Stadtverwaltung und der staatlichen Jugendorganisation begrüßt und anschließend mit dem Bus zum Hotel „Latvija“, dem größten und modernsten der Stadt, gebracht. Am Samstag gab es dann das Rematch zwischen Riga und der BFV-Auswahl. Vor 2000 Zuschauern musste man sich erneut mit einer Niederlage (1:3) zufrieden geben. Auch wenn die Leistung der Landesauswahl des BFV sehr achtbar war, so war das Rigaer Auswahlteam eine Nummer zu groß an diesem Tag. Doch das ließ keinen Unmut bei den Bremern aufkommen, denn die nächsten Tage konnten genutzt werden, um die Beziehung zu den Letten zu festigen und die Hauptstadt zu besichtigen. Besuche in der Altstadt, von verschiedener Museen, einem Freizeitpark, dem ehemaligen Konzentrationslager Salaspils, dem Badeort Jurmala sowie dem Besuch in eine Diskothek rundeten den Auslug ab. Nach fünf anstrengenden Tagen ging es dann auf die Heimreise.

Das Rückspiel der Bremer Landesauswahl bei Daugava Riga endete in der lettischen Hauptstadt ebenfalls mit einer Niederlage. (Foto: Archiv)

Das Rückspiel der Bremer Landesauswahl bei Daugava Riga endete in der lettischen Hauptstadt ebenfalls mit einer Niederlage. (Foto: Archiv)

1982 – Hilfe für die polnischen Freunde

Im September 1982 reiste die Delegation des BFV erneut nach Danzig in Polen. Die Reise war in diesem Jahr nicht selbstverständlich, denn das Land stand noch unter Kriegsrecht. Die Erteilung der Visa erfolgte buchstäblich in letzter Minute, so dass es lange unklar geblieben war, ob der Besuch stattfinden konnte. Bei der Begrüßung durch Vereinsvertreter von „Lechia“ Gdansk wurde den BFV-Delegierten klargemacht, dass der Besuch wegen der bestehenden Verhältnisse keinerlei offiziellen Charakter haben durfte. So fand folgerichtig das Spiel unserer Landesauswahl gegen die polnische Mannschaft unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – ein „Geisterspiel“ vor fast leeren Rängen. Dabei hätte das Spiel bei herrlichem Spätsommerwetter durchaus eine bessere Kulisse verdient gehabt, denn beide Mannschaften boten erfrischenden Offensivfußball mit vielen packenden Torszenen. Die knappe 2:3-Niederlage der Bremer Truppe entsprach nicht ihrer guten Leistung, aber viel Pech und eine Reihe seltsamer Abseitsentscheidungen verhinderten besseres Ergebnis. Schöne Randgeschichte: Die Bremer stellten vor der Abreise große Hilfspakete zusammen, die anstelle sonst überreicher Gastgeschenke nach dem Spiel an die Spieler überreicht worden sind. Aufgrund der kritischen Lage in Polen sammelte der BFV 5000 DM von den Bremer Vereinen, um Lebensmittel, Medikamente und Verbandsmittel für die Polen zu kaufen.

Die Bremer Landesauswahl in Danzig 1982. (Foto: Archiv)

Die Bremer Landesauswahl in Danzig 1982. (Foto: Archiv)

1984 – Riga, die Zweite

Die zweite Reise nach Riga gestaltete sich ähnlich wie die erste. Im Juli ging es erneut mit dem Flugzeug über Moskau nach Riga. Auch die Sehenswürdigkeiten konnte sich die Bremer Delegation noch einmal genau anschauen. Sportlich war es allerdings eher eine bescheidene Leistung der BFV-Auswahl. Mit 5:2 verloren die Bremer das Spiel ziemlich deutlich. Es kam klar zum Vorschein, dass die Mannschaft aus Riga mitten in der Saison steht, während die BFV-Spieler vor vier bis sechs Wochen das letzte Spiel absolvierten und auch nicht mehr im Training standen. Alles in allem war es aber ein Gurtes und faires Spiel. Nach fünf Tagen ging es nach tollen Eindrücken wieder zurück nach Bremen.

Hier war das Ergebnis gegen die Truppe aus Riga noch ordentlich. (Foto: Archiv)

Hier war das Ergebnis gegen die Truppe aus Riga noch ordentlich. (Foto: Archiv)

1985/1986 – Afrika – Eine Reise mit Hindernissen

Da die BFV-Auswahl 1984 den Amateur-Länderpokal gewann, wurde die Reise nach Gambia und Mauretanien vom DFB unterstützt. Doch schon die Anreise hatte es in sich und brachte eine Vielzahl von Problemen mit sich. Das wird schon in den ersten Zeilen des Abschlussberichtes von Dieter Jerzewski deutlich: „Am ersten Abend wartet die 24-köpfige Delegation nach 14 Reisestunden 120 Minuten vor dem Flughafen Dakar auf den schriftlich zugesicherten Transfer zum Hotel und charterte schließlich auf eigene Kosten Bus und Taxis. Der Weiterflug nach Banjul, der Hauptstadt Gambias, verzögert sich am zweiten Tag um 45 Minuten. Da rechtzeitig bekannt ist, daß der Rückflug ausfällt, wird für die Rückfahrt nach Dakar ein Bus gemietet – wie alles gegen bar Kasse. Weiterflug nach Nouakchott in Mauretanien relativ pünktlich – der gebuchte Rückflug fällt wieder aus.“ Eine chaotische und anstrengende Reise, die genau zwischen den beiden Jahren 85 und 86 stattfand, war es also für die BFV-Delegation. Doch es wurde natürlich auch Fußball gespielt. Gegen Gambia musste die BFV-Auswahl im ersten Spiel eine 2:0-Führung wieder abgeben. Die Partie endete 2:2. Im zweiten Kräftemessen lief es wesentlich besser und Bremen, die übrigens in den grün-weißen Trikots des DFB spielen durften, gewann deutlich mit 4:1. In Mauretanien hatte es die BFV-Truppe nicht so leicht und musste direkt die erste Niederlage einstecken (0:2). Immerhin konnte im zweiten Spiel ein 1:1 erreicht werden. Neben dem Platz mussten die Bremer in Gambia noch vieles auf eigene Faust unternehmen, allerdings mit tatkräftiger Unterstützung von Frau Coro von der Deutschen Botschaft, während in Mauretanien die BFV-Delegation ein reichhaltiges Programm und eine überaus herzliche Aufnahme erwartete. Auch das Interesse der Zuschauer und der Medien war dort deutlich höher. Die Reise, die allen Teilnehmern unbekannte und beeindruckende Bilder von der Landschaft und der Lebensweise der Bevölkerung vermittelte, erfüllte ihre Aufgabe: Einen Beitrag zur sportlichen Entwicklungshilfe zu leisten.

Gambia - BFV 2:2. Kapitän Busch vor der Seitenwahl. (Foto: Archiv)

Gambia – BFV 2:2. Kapitän Busch vor der Seitenwahl. (Foto: Archiv)

1988 – Volksverständigung mit Israel

Der Bremer Fußball-Verband war sehr an einer Volksverständigung mit Israel interessiert – gerade nach der schwierigen Nachkriegszeit. Durch ein Freundschaftsabkommen zwischen den Ländern Deutschland und Israel im Jahre 1978 begann auch ein Brückenbau zwischen den beiden Städten Bremen und Haifa. Im Rahmen dieser neuen Verbindung, zu der auch Sportkontakte gehörten, findet als erste Begegnung eine Wettspielreise des Bremer Fußball-Verbandes vom 15. bis 29. Septemeer 1988 statt. Da eine Reise nach Israel mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist, hat die Deputation für Sport einen Zuschuss von 20 000 Mark beschlossen. In Israel fällte der Bremer Fußball-Verband übrigens eine wichtige, zukunftsweisende Entscheidung: Er ging einen Pakt mit Wilfried Zander ein, der ab 1990 als hauptamtlicher Trainer für den BFV arbeitet. Unter heißer Sonne im Nahen Osten besaß die 14-tägige Reise der BFV-Delegation mit Freunden aus Politik und Presse aber auch einen immensen Stellenwert auf dem Wege der Völkerverständigung zwischen Deutschen und Juden. Unter diesen Aspekten konnten die Bremer verschmerzen, daß die beiden Fußballspiele nicht den erhofften Test darstellten, weil die Gegner schwächer als erwünscht spielten. Wilfried Zander damals: „Die Förderung der Harmonie in der Mannschaft stand sowieso im Vordergrund.“ Beide Spiele, die unter eher schlechten Bedingungen ausgespielt wurden, konnte die BFV-Auswahl mit 3:0 für sich entscheiden. Das zweite Spiel hatte ursprünglich gegen eine Auswahl von Haifa stattfinden soll. Doch weil die Auswahl wegen eines Streits der Vereine von Haifa nicht zu formieren war, mußte improvisiert werden. So wurde schließlich 15 km außerhalb der Hafenstadt im kleinen Ort Oyriet Ata gespielt, unter ungewöhnlichen Bedingungen. Als die Bremer in ihre Umkleidekabine kamen, rannten sie gleich wieder heraus  unzumutbar waren enge und eine einzige, leicht tröpfelnde Dusche. Karl-Heinz Barkhausen sorgte dafür, daß die Israelis ihre bessere Kabine für die Gäste zur Verfügung stellten. Doch damit waren noch nicht alle Probleme beseitigt zum Beispiel das des Schiedsrichters. Zwei Klubkameraden von Qyriet Ata teilten sich schließlich die Aufgabe, mit viel Eifer, aber wenig Sachverstand. „Die unterhielten sich während des Spiels ständig mit ihren Leuten und liefen einfach alles laufen“, wunderten sich die Bremer. Gut, daß beide Seiten dennoch fair blieben. So ging die Partie mit 3:0 für die Bremer und in gutem Einvernehmen zu Ende. Anschließend waren die Spieler noch Gast der Israelis, die am Abend dann auch am „Bremen-Abend“ teilnahmen. Alles in allem erlebten die Bremer aber „eine Reise voller unvergeßlicher Eindrücke, an die sich jeder der Beteiligten gerne zurück erinnert“.

Der stellvertretende Bürgermeister von Haifa begrüßte die BFV-Delegation im Rathaus. (Foto: Archiv)

Der stellvertretende Bürgermeister von Haifa begrüßte die BFV-Delegation im Rathaus. (Foto: Archiv)

1991 – Malle ist nur einmal im Jahr

Zur Vorbereitung auf den DFB-Amateurländerpokal gegen Südbaden und Hamburg erklärten sich dankenswerter Weise Sponsoren bereit, den Amateurfußball durch eine Mallorca-Vorbereitungsreise zu unterstützen. Das Ziel war das „Cala Miller Club Hotel“, speziell geeignet als Trainingslager für Fußballmannschaften, denn nur dort gab es damals einen Rasenplatz mit internationalen Messungen. 

1992 – Die Kähler-Tragödie in Riga

Eigentlich sollte es erneut ein gewöhnlicher Austausch mit den Freunden aus Lettland werden. Doch in den Morgenstunden des ersten Tages der Bremer in Riga verstarb der mitgereiste Verbandspräsident Egon Kähler. Trauer und Niedergeschlagenheit herrschten bei der BFV-Delegation. Dieter Jerzewski und Wolfgang Schaper suchten die Verbindung nach Bremen und kamen mit der Nachricht zurück, dass im Sinne des Verstorbenen und seiner Liebe zum Fußballsport die Begegnung fortgeführt werden solle. Nach einer Besinnungspause ging es ins ASK-Stadion, dem Austragungsort des ersten Spieles, das mit einer Gedenkminute begann. Die BFV-Spieler hatten als Zeichen der Trauer einen Flor angelegt. Das Spiel konnte mit 2:1 gewonnen werden und auch die zweite Begegnung wurde von der BFV-Auswahl beim Lettland-Besuch mit 2:0 gewonnen. „Beim Heimflug blieb ein Platz leer. Jedem von uns wurde noch einmal voll bewußt, unter welcher seelischer Belastung wir diesen Besuch durchgeführt haben. Die Spieler haben sportlich gesiegt, bravouröse Haltung gezeigt und eine großartige Disziplin bewiesen. Sie taten dieses für ihren Präsidenten, dem die Auswahl immer sehr nahe stand. Eine erlebnisreiche, jedoch auch schmerzliche Fahrt ging zu Ende“, schrieb Wolfgang Zumm im Nachgang.

1999 – Zu Gast im Golfstaat Bahrain

Auf Einladung der Football Association Bahrain reisten im Jahr 1999 ab Bremen Flughafen 22 Spieler und Offizielle der U19-Auswahl über Amsterdam nach Bahrain. Der Flug dauert sechs Stunden, und mit zwei Stunden Zeitverschiebung landete die BFV-Delegation gegen 22 Uhr Ortszeit auf dem Flughafen der Hauptstadt Manama. Vorort lernten die Bremer viel über die Kultur des Bahrain kennen, besuchten Museen, Burgen, eine traditionelle Pferderennbahn und kosteten das Nachtleben des Bahrains in vollen Zügen aus. Aber natürlich rollte auch der Ball. In einem Spiel gegen die U23 des Bahrains hatte das Team um Trainer Wilfried Zander allerdings große Probleme und musste eine 4:1-Niederlage hinnehmen. Nach einem einwöchigen Aufenthalt endet die Reise für die BFV-Auswahl mit dem Rückflug. 

Der Scheich vom Bahrain empfing die Gäste von der Weser. (Foto: Archiv)

Der Scheich vom Bahrain empfing die Gäste von der Weser. (Foto: Archiv)

2008 – Auch die Mädels sind international unterwegs

Da in diesem Jahr keine Vereinsmannschaftan dem von der Bremer Sportjugend organisierten Austausch teilnehmen konnte, durften sich die U17- Juniorinnen des Bremer-Fußball-Verbandes über die Einladung zu dem internationalen Jugendaustausch mit englischen Mannschaften aus dem nahe Birmingham gelegenen Dudley freuen. Das „Old Swinford Hospital“, ein britisches Jungen-Internat, öffnete seine Türen in diesen Tagen ausnahmsweise auch für Mädchen und so genossen wir bei typisch englischer Verpflegung die Unterkunft im Herzen Dudleys. Auf dem Programm des kulturell geprägtenAustausches standen neben einigen Spielen viele spannende Aktivitäten. Die Organisatoren der Bremer Sport Jugend haben mit viel Mühe ein interessantes Rahmenprogramm gestaltet, was unter anderem auch einen Ausflug nach London beinhaltete. Der Austausch von den Jugendlichen aus ver-schiedenen Kulturen stand bei dieser Reise im Vordergrund und die Wertschätzung dessen wurde besonders beim Besuch der Bürgermeisterin betont, die zu Kaffee und Teegeladen hatte. Sportlich standen zudem ebenfalls große Herausforderungen an. In zwei Spielen und einem Blitzturnier mussten die Bremer Fußballerinnen ihr Können zum ersten Mal auf internationalem Boden beweisen. Wobei der Boden der Engländer zum Teil eine wirkliche Herausforderung war, so durfte der Kunstrasen im letzten Spiel nicht mehr mit Stollenschuhen betreten werden und die Begegnung wurde letztlich im 8 vs. 8 ausgetragen. Dennoch konnte in allen Spielen der Sieg souverän eingefahren werden mit einem erfolgreichen 11:2 und 11:0. Bei dem Turnier trat die Auswahlmannschaft mit zwei Teams an und musste sich in zwei Gruppen gegen vier englische Teams im Spiel 6 vs. 6 durchsetzen. Am Ende gab es dann auf englischem Kunstrasen ein Bremer Finale, was in einem fairen, aber sehr knappen 2:1 endete. Die gelungenen Siege wurden am letzen Abend gemeinsam gefeiert und die hervorragenden sportlichen Leistungen der Juniorinnen wurden von den englischen Gegnern, die zu Freunden geworden waren, mit einem Pokal belohnt. Insgesamt konnte die BFV-Auswahl aus dem gelungenen Austausch ein positives Resümee ziehen.

Die Mädelstruppe in Dudley. (Foto: Archiv)

Die Mädelstruppe in Dudley. (Foto: Archiv)

2015-2018 – Austausch mit dem Fußballverband Helsinki

Jeweils fünf Tage weilten die U14 Junioren-Stützpunktauswahl und BFV U14 Juniorinnen-Auswahl auf Einladung des befreundeten Fußballverbandes Helsinki in der Sportschule Pajulahti und nahmen am Pajulahti Cup 2015 teil. Die besten finnischen Jahrgangsteams der Juniorinnen und Junioren treffen sich jedes Jahr Anfang August zu diesen Sichtungsturnieren im idyllischen Pajulahti. Im Rahmen eines Austausches nehmen die BFV-Teams und ausgewählte BFV-Schiedsrichter an diesen Turnieren teil. Bis zum Jahr 2018 sind die Bremer auch noch bei den finnischen Nachfolgeturnieren mit von der Partie.

2016 – Der Regions‘ Cup in Tschechien 

Die U 18-Junioren beenden das DFB-Sichtungsturnier 2015 in Duisburg auf dem dritten Platz und bleiben zudem als einziges Team im Turnier ohne Gegentor. Mit zwei Siegen und zwei Unentschieden spielte sich die BFV-Mannschaft unter der Leitung der Verbandstrainer Thomas Horsch, Dennis Ley und Marc Tietjen auf das Treppchen und qualifizierte sich durch einen Rückzug von Sachsen und Württemberg für den Regions‘ Cup in Tschechien 2016. Eine Bremer Herrenmannschaft startete letztendlich im September international. Im tschechischen Olomouc (Olmütz) spielte die Bremer Auswahl in Gruppe 6 der Zwischenrunde und traf dort auf Gastgeber Tschechien, die Slowakei und Israel. Die Sieger aller acht Zwischenrunden qualifizierten sich für die Endrunde, die im Juni 2017 ausgetragen wurde. Bei allen Teilnehmenden Teams handelt es sich um regionale Auswahlen. Das Turnierfazit von Bremens Verbandssportlehrer Zander fiel nach einem Sieg und einem Unentschieden und einem zweiten Platz in der Zwischenrunde positiv aus: „Die Mannschaft hat hier einen blitzsauberen Auftritt hingelegt und sich mehr als gut verkauft. Wir wussten nicht, was uns hier sportlich erwartet und sind letztlich auf drei starke Gegner getroffen. Dass wir am Ende nur durch ein fehlendes Tor nicht als Gruppensieger die Heimreise antreten, soll die bravouröse Leistung meiner Mannschaft keinesfalls schmälern. Die Mannschaft hat als Team hervorragend funktioniert und den deutschen Amateurfußball mehr als würdig vertreten“, so Zander. Die Endrunde wurde dadurch leider verpasst. Sieger der Gruppe wurde Tschechien, das sich damit als eines von acht Teams für die Endrunde im kommenden Jahr qualifizierte. Die Bremer Auswahl landete mit fünf Punkten auf Platz zwei vor der Slowakei, die drei Punkte erspielte und Israel, die lediglich einen Zähler mitnahm.

Zweiter Platz in der Zwischenrunde: Die Bremer Landesauswahl. (Fotos: Oliver Baumgart)

Zweiter Platz in der Zwischenrunde: Die Bremer Landesauswahl. (Fotos: Oliver Baumgart)

2019 – Die Mädels auf Malle

Bereits zum zweiten Mal reiste eine U 14-Mannschaft des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) nach Mallorca, um sich dort gegen internationale Gegner beim East Mallorca Cup 2019 zu messen. „Die Organisation war 1A. Es war ein reibungsloser Turnierablauf gegeben und auch bei der Unterkunft hatten wir keine Probleme“, war BFV-Trainerin Ulrike Geithe sehr erfreut. Gespielt wurde immer zweimal 20 Minuten. Es gab neben der Gruppe A, in der sich die BFV-Auswahl befindet, zwei weitere Gruppen. Mannschaften aus Frankreich, Russland, Dänemark, Japan, Deutschland und dem gastgebenden Land Spanien nahmen am Turnier teil. Ingesamt waren es zwölf Teams. Insgesamt zog Geithe aber ein sehr positives Fazit zur Mallorca-Reise: „Für die Mädels war es eine super Erfahrung. Einige sind sogar zum ersten Mal geflogen. Wir haben auch ein sehr gutes Feedback von den Spaniern über unseren Gesamtauftritt erhalten. Das war uns im Vorfeld sehr wichtig. Die Mädchen haben sich super verhalten vor Ort“, fasste Ulrike Geithe die Reise zusammen.

Die U 14-Mädels auf spanischen Insel Mallorca. (Foto: Ulrike Geithe)

Die U 14-Mädels auf der spanischen Insel Mallorca. (Foto: Ulrike Geithe)

Nächsten Donnerstag bei „75 Jahre Bremer FV“: Der LOTTO-Pokal

[bfv]

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