Bremer SV verpasst Regionalliga-Aufstieg

03. Juni 2019

Auch im fünften Anlauf hat der Bremer SV den Aufstieg in die Regionalliga Nord verpasst. In einer gemeinsamen Relegationsgruppe mit Altona 93 (Hamburg) und dem Heider SV (Schleswig-Holstein) belegte der BSV nur Rang drei der Abschlusstabelle.

Im ersten Spiel empfing der BSV vor 1.739 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem Panzenberg mit Altona 93 den Hamburger Meister an der Weser. Der Bremer SV begann furios und konnte ein deutliches Chancenplus für sich verzeichnen. Als nach 13 Minuten Hischem Metidji Altona 93 in Führung schießen konnte, machte sich im weiten Rund noch niemand ernsthafte Sorgen um den BSV, zu stark spielten die Waller auf. Doch mit dem praktisch zweiten Angriff der Hamburger fiel auch das zweite Tor und das war dann doch ein Stimmungskiller. Marco Schultz nutzte das schlechte Stellungsspiel der BSV-Mauer und Keeper Kevin Kuhfeld und verwandelte einen Freistoß von der Strafraumgrenze zum 0:2-Pausenstand aus Sicht der Hausherren.

Kapitän Alexander Arnhold (l.), hier im Duell mit Altonas Luis Hacker markierte für den BSV den Ausgleichstreffer gegen die Hamburger. (Foto: Oliver Baumgart)

Kapitän Alexander Arnhold (l.), hier im Duell mit Altonas Luis Hacker markierte für den BSV den Ausgleichstreffer gegen die Hamburger. (Foto: Oliver Baumgart)

Der zweite Durchgang begann dann ganz nach dem Geschmack des Bremer Meisters. Vafing Jabateh konnte kurz nach dem Wiederanpfiff zunächst den Anschlusstreffer markieren (46.), bevor BSV-Kapitän Alexander Arnhold nach einer guten Stunde den hochverdienten Ausgleich erzielen konnte (63.). Ein Foul von Dallas Aminzadeh brachte den BSV dann doch noch auf die Verliererstraße, denn es fand innerhalb des eigenen Strafraums statt und Schultz verwandelte den fälligen Strafstoß zum 3:2-Siegtreffer für die Hamburger, die am zweiten Spieltag durch ein 1:1 gegen den Heider SV den Aufstieg auf eigenem Platz klarmachten.

Onur Saglam (l.) kann Jonas Böhning nicht den Ball abnehmen. (Foto: Oliver Baumgart)

Onur Saglam (l.) kann Jonas Böhning nicht den Ball abnehmen. (Foto: Oliver Baumgart)

Der BSV war damit in Schleswig-Holstein zum Siegen verdammt. Dem Heider SV hingegen würde bereits ein Punkt vor heimischen Publikum reichen, um mit Altona 93 gemeinsam aufzusteigen. Wie schon gegen Altona begann der BSV druckvoll und den HSV-Anhängern unter den 3.087 Besucherinnen und Besuchern konnte es angesichts dieses Spielverlaufs schon Angst und Bange werden. Folgerichtig brachte Moussa Alawie den BSV nach 25 Minuten auch hochverdient in Führung. Der BSV blieb weiter das spielbestimmende Team und hatte die Hausherren nahezu komplett im Griff. Lediglich das Toreschießen vergaß der Meister der Stark Bremen-Liga und das sollte sich im weiteren Spielverlauf schließlich noch rächen.

Malte Tietze (l.) im Zweikampf mit Heides Torschützen Azat Selcuk. (Foto: Oliver Baumgart)

Malte Tietze (l.) im Zweikampf mit Heides Torschützen Azat Selcuk. (Foto: Oliver Baumgart)

In der Halbzeit fand offenbar Heide-Coach Sönke Beiroth mehr Gehör bei seinen Spielern, denn plötzlich machte Heide mehr Dampf, während der BSV offenbar überrascht den faden verlor. War der Sieg des BSV nach Ansicht der meisten Anwesenden eigentlich schon fast klar, schien jetzt wieder alles möglich. Und wie bereits gegen Altona war es schließlich ein Standard, der das Schicksal des BSV besiegelte. Diesmal war es jedoch keine schlecht postierte Mauer und es war auch kein schlecht stehender Torwart, diesmal war es einfach ein perfekt getretener Freistoß von Heides Azat Selcuk, der Malte Seemann im BSV-Tor keine Chance ließ und nach 62. Minuten für den Ausgleich und den damit verbundenen Aufstieg des HSV sorgte.

Maxwell Ibrahim Appiah hockt nach dem Abpfiff in Heide enttäuscht auf dem Boden. (Foto: Oliver Baumgart)

Maxwell Ibrahim Appiah hockt nach dem Abpfiff in Heide enttäuscht auf dem Boden. (Foto: Oliver Baumgart)

„So ungerecht ist der Fußball“, sagte ein sichtlich enttäuschter Ralf Voigt nach dem Abpfiff in Heide. Was der BSV-Trainer damit meinte, erklärte Gerd Lenk aus der sportlichen Leistung der Blau-Weißen: „Es ist sehr bitter, wenn man aus der Relegation ausscheidet, obwohl man die beste Mannschaft war.“ Und in der Tat. Altona 93 konnte in Bremen lediglich mit Effektivität punkten, nicht aber spielerisch. Auch die Partie zwischen Altona und Heide war eher nichts für Liebhaber des Fußballs und in Heide hatte der BSV weitgehend die bessere Partie gezeigt. Am Ende steht der Meister allerdings mit fast leeren Händen da, denn neben dem Aufstieg wurde bekanntlich auch der Pokalsieg verpasst. Der BSV steht damit wieder einmal vor einer gewissen Unsicherheit im Hinblick auf die Zukunft. Fest steht nur, dass der BSV sie in der Bremen-Liga bestreiten wird – mit einem neuen Versuch, endlich aufzusteigen.

[oba]

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