Die Bremen-Liga ist furios und torreich in die neue Saison gestartet. Ganze 34 Treffer notierten sich die Schiedsrichter am ersten Spieltag, das ist ein Schnitt von 3,8 Toren pro Partie. In keinem Spiel mussten die Zuschauer dabei auf Tore verzichten.
Im offiziellen Eröffnungsspiel standen sich am Freitag der Bremer SV und der FC Union 60 gegenüber. Und der erste Treffer der Saison sollte dabei nicht den Hausherren vorbehalten sein. Nach 13 Minuten sorgte Amadou Jaiteh für eine nicht ganz unverdiente Führung der Unioner. Entsprechend laut wurde es in der Halbzeit in der improvisierten Mannschaftskabine des Bremer SV direkt am Spielfeldrand. Und die Ansprache von BSV-Coach Benjamin Eta fruchtete. Nach einer guten Stunde konnte Lukas Muszong den Ausgleich markieren (63.) und praktisch mit dem Schlusspfiff konnte Alexander Arnhold doch noch den erlösenden Siegtreffer für den BSV markieren.
Einen überraschenden Punktverlust gab es indes für den Brinkumer SV. Bei der SG Aumund-Vegesack verspielte die Elf von einem enttäuschten Trainer Mike Gabel eine 2:0-Führung. Am Ende langte es für den von diversen Experten ernannten Titelanwärter nur zu einem 2:2-Remis in Bremen-Nord. SAV-Coach Björn Krämer lobte nach dem Spiel die hohe Einsatzbereitschaft seiner neuformierten Mannschaft, weil alle Spieler mental und kräftemäßig an ihre Grenzen gegangen seien. Er bezeichnete das Unentschieden als leistungsgerecht. Die Gäste vom Brunnenweg gingen durch den Neuzugang vom TB Uphusen, Ramien Safi, in Front (11.). Auch das 2:0 erzielte der dribbelstarke Stürmer per Volleyschuss (36.). Noch vor dem Halbzeitpfiff musste der BSV den Anschlusstreffer durch Clifford Stecher (41.) hinnehmen. Nach dem Pausenwasser sahen die rund 100 Zuschauer im Vegesacker Stadion eine spannende, aber auch hektische Partie. Schiedsrichter Sebastian Berger hatte aber alles im Griff und zeigte eine souveräne Leistung an der Pfeife. SAV-Spielmacher Abdullah Basdas gelang in der 67. Minute der Ausgleich, als die Vegesacks Nummer 24 nach einer Ecke mit dem linken Fuß die runde Lederkugel zum 2:2-Ausgleich ins Tor bugsieren konnte. In der Nachspielzeit sah Brinkums Hasan Dalkiran wegen Foulspiels noch die Rote Karte (94.).
Kurios endete torreichste Partie des ersten Spieltags zwischen dem SC Borgfeld und Aufsteiger OSC Bremerhaven. Zunächst lag Borgfeld zur Pause durch Treffer von David Lange (18.) und Kenstar Gehle (21.) mit 2:0 in Führung. Nach einer knappen Stunde konnte Marcel Wagner für die Olympischen ausgleichen (57.), doch Borgfeld legte nach. Erneut war es Lange, der den alten Abstand wiederherstellte (65.). Der OSC gab sich aber nicht auf und kam durch den eingewechselten Egzon Sula (66.) und den ebenfalls neu in die Partie gekommenen Yagmur Horata (81.) zum 3:3. In der Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst sah Borgfelds Marc-Patrick Hatke die gelb-rote Karte und sorgte damit für eine doppelte Unterzahl der Hausherren (90. + 3). Zuvor hatte bereits Florian Meyer nach einem Foulspiel glatt Rot gesehen (68.). Einen letzten Angriff trug der SC jedoch noch vor. Diesen unterband OSC-Keeper Tjark Mertha mit einem Handspiel außerhalb des Strafraums, wofür auch er die rote Karte sah. Da der OSC bereits drei Mal gewechselt hatte, lag es nun an Marcel Wagner für die letzte Aktion, dem fälligen Borgfelder Freistoß, das OSC-Tor zu hüten. Doch gegen den abgefälschten Freistoß von Dennis Jordan hatte Wagner keine Chance und so blieb am Ende ein glücklicher 4:3-Erfolg für Borgfeld.
[oba/hfr]
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