BFV-Präsident Björn Fecker tritt zurück

06. Juli 2023

Björn Fecker ist von seinem Amt als Präsident des Bremer Fußball-Verbandes zurückgetreten. Der Grund ist jedoch ein erfreulicher. Fecker wurde am gestrigen Mittwoch von der Bremischen Bürgerschaft zum neuen Finanzsenator der Freien Hansestadt Bremen gewählt, eine Wahl, die für Fecker nicht vereinbar ist mit der Führung des BFV.

Bereits am gestrigen Abend informierte Fecker den BFV-Vorstand, die Ehrenamtlichen des Verbandes und die Vereine über seinen Rücktritt. In seinem Schreiben dankte er ihnen für das großartige Vertrauen, das er in den letzten dreizehn Jahren erfahren hat und die gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Fecker betonte weiterhin, dass der Begriff der Fußballfamilie für ihn keine hohle Phrase ist, sondern Ausdruck all dessen, was er in seiner langen ehrenamtlichen Zeit im Verein aber auch im Verband erleben durfte: Die Vereine sind Orte der Gemeinschaft, in denen Zusammenhalt gelebt, auf das Spiel und das Leben vorbereitet, gemeinsam gefeiert oder aber auch getrauert wird.

Björn Fecker ist nicht mehr Präsedent des BFV. (Foto: Sven Peter – spfoto.de)

Björn Fecker darf mit Stolz auf das zurückblicken, was er seit seiner Wahl zum BFV-Präsidenten im Jahre 2010 im kleinsten DFB-Landesverband etabliert hat. Insbesondere im Bereich der Gesellschaftlichen Verantwortung wurden in Feckers Amtszeit Meilensteine gesetzt. Neben der Einführung einer hauptamtlichen Stelle für diesen Themenbereich ist das Leadershipprogramm für Frauen im Fußball als nur eines von vielen Beispielen zu nennen, das Fecker stets eng und engagiert begleitet hat. Nahezu alle Vereine werden sich zudem an Besuche des BFV-Präsidenten im Rahmen der sogenannten Vereinsdialoge erinnern. Und nicht selten lautete das Feedback der Clubs: „Nachdem Björn unsere Sorgen mitgenommen hat, kam Bewegung in die Sache.“ Die Ziellinie eines Jahre andauernden Prozesses konnte Fecker am 12. Juni diesen Jahres überschreiten. Er hatte sich immer wieder vehement bei der DFB-Spitze dafür eingesetzt, dass trotz des andauernden Polizeikostenstreits zwischen dem Land Bremen und der Deutschen Fußball-Liga endlich wieder Länderspiele nach Bremen vergeben werden. Dass es ausgerechnet das 1.000 Länderspiel in der Geschichte des DFB war, das nach elf langen Jahren des Wartens in Bremen ausgetragen wurde, dürfte Fecker zurecht besonders gefreut haben.

2010 übernahm Björn Fecker (r.) das Präsidentenamt von Dieter Jerzewski. (Foto: Oliver Baumgart)

Feckers eigene fußballerische Geschichte dauerte hingegen deutlich länger als elf Jahre. Nachdem er sich als 17-Jähriger in seinem Heimatverein FC Huchting zunächst als Trainer, und später als Schiedsrichter, Schiedsrichter-Assistent und Jugendleiter engagierte, kam er 1998 zum Verband. Dort wurde er Staffelleiter im Verbandsjugendausschuss und schließlich dessen Vorsitzender, bevor er vor dreizehn Jahren als erst sechster Amtsinhaber das Präsidentenamt von Dieter Jerzewski übernahm. In dieser Funktion gehörte Fecker dem Vorstand des Deutschen Fußball-Bundes und dem Präsidium des Norddeutschen Fußball-Verbandes an. Im DFB engagierte er sich zusätzlich als Vorsitzender der Kommission für Gesellschaftliche Verantwortung. Von 2013 bis 2016 leitete Björn Fecker zudem die Kommission für Sportstätten und Umwelt und war in dieser Funktion insbesondere an der Novellierung der Sportanlagenlärmschutzverordnung beteiligt.

„Ich möchte Björn Fecker sehr herzlich und aufrichtig danken. Sein Engagement für den Fußball ist vorbildlich. Ob als Trainer, Schiedsrichter oder ab 2010 als Präsident des Bremer Fußball-Verbandes: Björn will immer gestalten, künftig ausschließlich im Bremer Senat. Ich habe ihn als klugen und sehr liebenswerten Menschen kennengelernt. Sein Rat bedeutet mir viel. Björns Abschied als Präsident des BFV und sein Ausscheiden aus dem Vorstand des Deutschen Fußball-Bundes sind ein echter Verlust“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf zu Feckers Ausscheiden.

Über die Vereinsdialoge, wie hier beim Gehörlosen SV, hat Björn Fecker (l.) gern einen engen Austausch mit den Clubs geführt. (Foto: Gero Groenhoff)

Der BFV wird bis zur Wahl eines neuen Präsidenten von Feckers Stellvertreter, dem Vizepräsidenten und Schatzmeister Henry Bischoff angeführt. Gemeinsam mit den weiteren Vizepräsidenten Holger Franz und Friedrich Norden, sowie Vizepräsidentin Ulrike Geithe wird Bischoff ab der kommenden Woche beraten, wann und wo ein außerordentlicher Verbandstag durchgeführt wird. Bei seiner eigenen Amtsübernahme war Björn Fecker bewusst, dass er in große Fußstapfen tritt. Seiner Nachfolge muss klar sein, dass sie in mindestens ebenso große Fußstapfen treten wird.

[oba]

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