Der Bremer FV ist 75 Jahre alt und das wird noch bis zum Jahresende auf bremerfv.de gefeiert. An jedem Donnerstag erscheint ein Teil unserer Serie „75 Jahre BFV“ mit einem speziellen Thema. Heute geht es um die kleinsten Fußballer unter uns: Schulkinder. In der Schule haben einige Kinder den ersten Kontakt mit Fußball. Seit jeher versucht der BFV den Schulfußball zu fördern.
Auf dem Verbandstag im Juli 1952 im „Parkhaus“ Bremerhaven war registriert worden, dass im Fußball ein „zweiter Weg“ entstanden war. Der BFV sprach sich für Betriebs- und Schulfußball aus. Beide Bereiche fanden immer mehr Anhänger. Es wurde Wert der Sportgemeinschaft in seiner für den Sport fördernden Bedeutung in den Betrieben eindeutig bejaht während des Verbandstages.
Schulfußball startete in Bremen so richtig im Jahr 1953. (Foto: Archiv)
Die Einführung des Fußballspiels an den bremischen Schulen bedingte natürlich Voraussetzungen. Es mussten Lehrer da sein, die auch hier vermitteln und lehren konnten. 1953 meldeten sich anfangs 16 Lehrer und Sportlehrer Arthur Schütz in Bremen und Fußballtrainer Johannsen in Bremerhaven hatten mit den „Paukern“ Spaß. Der Bremer Fußball-Verband stellte in diesem Jahr den Schulen über 200 Bälle zur Verfügung. Der Schulfußball konnte somit rollen.
Von da an wurde der Fußball mehr und mehr fester Bestandteil in Bremens und Bremerhavens Schulen. Der Bremer Fußball-Verband bemühte sich in den Folgejahren die Fortbildung der Lehrkräfte voranzutreiben, um die Kinder bestmöglich schulen zu können. Geschichtlich passierte in den kommenden Jahrzehnten dann nicht mehr viel im Schulfußball.
Riesengroß war die Euphorie der Fans bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 – und die grenzenlose Begeisterung in Deutschland sollte nun der Förderung des Nachwuchses zugute kommen.
Maskottchen „Paule“ (rechts) zeigte sich von der Übergabe des DFB-Starter-Pakets in der Grundschule Uphuser Straße ebenso begeistert wie Schulleiterin Verena Schönert (2.v.l.). Damaliger Werder-Nationalspieler Torsten Frings (links), damaliger BFV-Präsident Dieter Jerzewski (3.v.l.), damaliger Bildungssenator Willi Lemke (2.v.r.), die vielen Schülerinnen und Schüler der ersten bis vierten Klasse erlebten 2006 eine Veranstaltung, an die sie noch lange denken werden. (Foto: Thorsten Meyer)
Zu diesem Zweck hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am 12. September 2006 mit einer Pilot-Aktion seine Schulfußball-Offensive gestartet. Die Kampagne steht unter dem Motto »Schule und Fußball – Ein starkes Team«. Der Bremer Fußball-Verband unterstütze den DFB bei seinem Vorhaben. Das Grundanliegen der Aktion ist, dass sich die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft in allen Grundschulen Deutschlands für die großartige Unterstützung während der FIFA WM 2006 bedanken möchte und jeder Schule ein »Starter-Paket« mit folgendem Inhalt schenkt:
- Fünf Adidas Fußbälle + Ballpumpe
- 20 Markierungshemden, Stundenpläne
- Poster der Nationalmannschaft sowie der Mädchenfußball-Kampagne des DFB.
In Bremen und Bremerhaven wurden alle 111 damaligen Grundschulen mit einem solchen »Starter-Paket« ausgestattet. Allgemeine Zielsetzung des DFB war es, in Wahrnehmung seiner gesellschaftlichen Verantwortung mitzuhelfen, zunehmende gesundheitliche und soziale Defizite bei Kinder und Jugendlichen zu verringern. Hierfür ist die Mannschaftssportart Fußball geradezu prädestiniert. Die Förderung des Fußballs in der Breite und hier insbesondere an den Schulen – gerade für Fußball begeisterte Mädchen – soll dazu weiter ausgebaut werden. Die Schule liefert die optimale Plattform, um sozial Schwache wie Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund oder Menschen mit Behinderungen zu erreichen. Der DFB verbindet hiermit die Hoffnung, über den Fußballsport diese Schülerinnen und Schüle in unsere Gesellschaft und in die demokratische Wertegemeinschaft einzubinden.
Bereits seit 1997 besteht eine Zusammenarbeit zwischen dem Proficlub SV Werder Bremen und dem damaligen Schulzentrum Obervieland im gleichnamigen Bremer Stadtteil. Im Laufe der Zeit hat sich, in enger Absprache mit der Schulleitung und Unterstützung des Kultusministeriums sowie dem Bremer Fußball-Verband (BFV), eine sehr intensive Kooperation entwickelt, die im Jahr 2008 seinen Höhepunkt fand. Denn als eine von deutschlandweit nur 29 Schulen wurde das Gymnasium „Links der Weser“ zur Eliteschule des Fußballs ernannt.
Im Sommer 2010 startete an der Lehreinrichtung mit den 5. Klassen das Neue Gymnasium Obervieland. Einen neue Schulform, die das Abitur nach neun und nach acht Jahren erlaubt. Ob Abitur oder mittlere Reife, ob Klausuren oder Praktika; alle Dinge um das Thema Schule kann der Nachwuchs vom SV Werder Bremen in Obervieland angehen. Es hat sich eine intensive Partnerschaft entwickelt, von der alle Seiten profitieren. Die Talente des SV Werder Bremen werden für sportliche Veranstaltungen, wie etwa die Landesauswahl oder die Nationalmannschaft, freigestellt. Zudem garantieren zwei zusätzliche Einheiten für jeden Spieler pro Woche einen höheren Ausbildungsgrad (siehe Schultraining).
Beim Bremer Fußball-Verband sind die Augen seit jeher auf die Intensivierung der Verbindung von Schule und Fußball gerichtet. DFB und BFV wollen als Fachverbände „der Sportart Nr. 1“ bei Kindern und Jugendlichen Ihren Beitrag zur Gesundheitserziehung leisten und damit auch die Bewegungskultur fördern. Vielleicht können begeisternde Aktionen im Schulsport für manche Kinder bereits ein erster entscheidender Schritt zu einem lebenslangen Sporttreiben sein.
Nächsten Donnerstag bei „75 Jahre Bremer FV“: Besondere Vereine
[bfv]
