Stark Bremen-Liga: So lief der 30. Spieltag

21. Mai 2019

Während an der Tabellenspitze bereits alles klar war hatte der Abstiegskampf am letzten Spiel der Stark Bremen-Liga einiges an Spannung zu bieten. Nachdem die BTS Neustadt beim BSC Hastedt bereits 0:3 hinten lag, führte eine fulminante Aufholjagd am Ende doch noch zu dem benötigten Punkt, der den Klassenerhalt bedeutete. Der OSC Bremerhaven steigt trotz eines Sieges im Derby ab.

SV Werder Bremen III – Bremer SV 1:0 (1:0)
Es ist wohl die große Überraschung des Spieltags, wenn nicht sogar der gesamten Saison: Ausgerechnet am letzten Spieltag verliert der Bremer SV im vorgezogenen Spiel auswärts beim SVW und geht somit erstmalig in dieser Saison als Verlierer aus einer Partie hervor. Das entscheidende Tor für den Underdog in Grün-Weiß erzielte Sora Terada in der 32. Spielminute. In der Folge drängte der BSV mit Wut im Bauch auf den Ausgleich, vermochte aber das Abwehrbollwerk der Werderaner nicht zu überwinden. Auch die Einwechslungen von Maxwell Ibrahim Appiah (62.) und Rimal Haxhiu (70.) sowie Nikky Goguadze (80.) verpufften wirkungslos. So gelang es dem Tabellenelften Werder tatsächlich, die Übermannschaft dieser Spielzeit am allerletzten Spieltag doch noch zu bezwingen, und auch wenn es für den BSV um nichts mehr ging, so ist diese Pleite allemal eine faustdicke Überraschung.

TuS Schwachhausen – Habenhauser FV 5:1 (4:1)
Torreich hat sich der TuS Schwachhausen in die Sommerpause verabschiedet. Mit einem ungefährdeten 5:1-Erfolg untermauerte das Team von Trainer Benjamin Eta seinen vierten Tabellenplatz und machte den Habenhauser FV endgültig zur Schießbude der Liga. Kein Team kassierte mehr Treffer, als die Mannschaft von HFV-Coach Wilco Freund. Maximilian Zachries eröffnete den Torreigen in der 23. Minute. Noch vor der Pause schraubten Herman Mulweme (34.), Markus Wagner (41.) und erneut Mulweme (43.) die Führung bereits auf 4:0 in die Höhe, ehe Matthias Kastens der Anschlusstreffer gelang (44.). Nach dem Seitenwechsel stelle Mulweme mit seinem dritten Treffer des Tages den alten Abstand und auch den 5:1-Sieg für den TuS her (67.).

Schwachhausens Egbert Pepra Kumi (l.) im Duell mit Niclas Bergmann. (Foto: Olaf Lücke)

Schwachhausens Egbert Pepra Kumi (l.) im Duell mit Niclas Bergmann. (Foto: Olaf Lücke)

SFL Bremerhaven – KSV Vatan Sport 5:2 (4:0)
Im vorerst letzten Auftritt in Bremens höchster Spielklasse musste Vatan zwar eine weitere Niederlage hinnehmen, zeigte aber, dass es das Toreschießen nicht völlig verlernt hatte. Thomas Schneider brachte den Aufsteiger früh in Führung (5.) und Maxim Bechthold (18.), Toni Hennen (42.) und Sandro Felipa (44.) sorgten bereits vor dem Seitenwechsel für eine Vorentscheidung. Mit der 4:0-Führung ging es in die Kabinen. Dort traft die Halbzeitansprache von Vatan-Coach Turan Büyükata offenbar auf fruchtbaren Boden, denn Ahmet-Furkan Er und Arlin Saja brachten den KSV mit ihren Treffern noch einmal zurück in die Partie (56. & 67.). Doch Christian Kück machte mit seinem Treffer zum 5:2-Endstand in der 73. Minute den Deckel auf die Partie des Aufsteigers gegen den bereits vor dem Spieltag feststehenden Absteiger.

OSC Bremerhaven – ESC Geestemünde 3:1 (0:0)
Ein Sieg musste für den OSC her, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren. Allerdings war man am Nordsee-Stadion auch auf Schützenhilfe aus Hastedt angewiesen. Da diese ausblieb, nützte dem OSC der 3:1-Erfolg im Seestadt-Derby am Ende nichts und die Olympischen müssen den bitteren Gang in die Landesliga antreten. Nach einer torlosen ersten Halbzeit, in der das einzige, wenn auch negative Highlight, die gelb-rote Karte gegen Geestemündes Leandro Amador war (39.), fielen im zweiten Durchgang auch endlich Tore. Egzon Sula markierte nach einer Stunde den erlösenden Führungstreffer für den OSC (60.). Die Olympischen ruhten sich auf der knappen Führung keinesfalls auf und konnten durch Luan Muhaxheri eine knappe Viertelstunde vor dem Ende auf 2:0 erhöhen (76.). Es wurden dennoch noch einmal spannend, als Fabian Nord eine Minute vor dem Abpfiff den Anschlusstreffer für den ESCG markierte. Da sich das Ergebnis aus Hastedt zu diesem zeitpunkt aber bereits herumgesprochen hatte, hatte der Treffer zum 3:1 durch A-Jugend Leihgabe Bennet Bullmann nur noch statistischen Wert und der OSC folgt dem KSV Vatan Sport in die Landesliga.

BSC Hastedt – BTS Neustadt 3:3 (3:1)
Was für eine Aufholjagd der BTS Neustadt beim Alles-oder-nichts-Spiel beim BSC Hastedt. Ein früher Treffer von Hastedts Marcus Kenneweg (3.) ließ die Hoffnungen beim Neustädter Anhang auf einen erfolgreichen Klassenerhalt ins Wanken geraten. Und nachdem Kai Schmidt mit gleich zwei Treffern den BSC gar mit 3:0 in Führung brachte (18. & 37.) glaubten nicht mehr viele an einen Ligaverbleib der Südbremer. Doch noch vor der Pause verkürzte Maximilian Heuter auf 1:3 aus Sicht der BTS (39.) und lies damit die Hoffnung am Leben. Im zweiten Durchgang gelang den Neustädtern dann die schier unfassbare Aufholjagd. Nach etwas mehr als einer Stunde konnte Youssef Alo den Anschlusstreffer für die Rot-Schwarzen besorgen (65.), und als eine Viertelstunde vor dem Ende Marvin Warner den Ausgleich markierte, der den Klassenerhalt bedeutete, war das Ergebnis aus dem Nordsee-Stadion ob des deutlich besseren Torverhältnisses plötzlich gar nicht mehr wichtig.

Jubel bei der BTS Neustadt über den Klassenerhalt. (Foto: Olaf Lücke)

Jubel bei der BTS Neustadt über den Klassenerhalt. (Foto: Olaf Lücke)

Leher TS – SG Aumund- Vegesack 3:3 (2:3)
Eine torreiche Begegnung sahen die wenigen Zuschauer in Bremerhaven. 3:3 (2:3)-Unentschieden endete das Gastspiel der SG Aumund-Vegesack bei der Leher TS. Während die SAV mit diesem Remis den 6.Platz im Endklassement erreichte verpasste LTS die Qualifikation für das LOTTO-Masters im Dezember als Tabellenneunter nur denkbar knapp. Nach schnellen Treffern von Jan-Niklas Kersten (10.) und Gökhan Yücel (21.) sah es zunächst nach einem Sieg für die Heimmannschaft aus. Andreas Radke in seinem letzten Spiel für die Vegesacker markierte nach gut einer halben Stunde den Anschlusstreffer (28.). Kurz vor dem Pausenwasser gelang Julian Schniedewind das 3:1 für die LTS (43.), doch quasi im Gegenzug war Nick Enghardt zum 2:3 erfolgreich (44.). Im zweiten Spielabschnitt drängte die SAV auf den Ausgleich, die LTS blieb bei Kontern allerdings stets gefährlich. Vegesacks Keeper Markus Böttcher hielt die grün-weißen mit einigen guten Paraden im Spiel. Kurz vor Ultimo wurde der Angriffswirbel dann doch noch belohnt: Defensivmann Marius Bosse gelang das 3:3 (90.).

Blumenthaler SV – FC Oberneuland 0:4 (0:2)
Während es für den Blumenthaler SV lediglich noch darum ging, in der Tabelle vor dem Lokalrivalen aus Vegesack zu landen, galt es beim FC Oberneuland, die Spannung im Hinblick auf das anstehende LOTTO-Pokal Endspiel gegen den Bremer SV am kommenden Samstag im Stadion Obervieland (10:30 Uhr, live in der ARD-Konferenz) hochzuhalten. Und das gelang dem FCO. Top-Torjäger Ebrima Jobe brachte den Vizemeister nach einer halben Stunde in Führung (30.) und Affamefune Ifeadigo sorgte für die 2:0-Pausenführung zugunsten des FCO (43.). Im zweiten Durchgang schraubten erneut Jobe (60.) und Onur Uzun das Ergebnis auf vier Tore in die Höhe und sorgten so dafür, dass der FCO mit breiter Brust, wenn auch als leichter Underdog ins Pokalfinale gehen kann. Der Blumenthaler SV musste in der Tabelle zwar der SAV den Vortritt lassen, kann das Bild aber in der ÖVB-Arena gerade rücken, denn beide Teams starten beim LOTTO-Masters um den Sparkasse Bremen-Cup.

SC Borgfeld – Brinkumer SV 2:3 (1:1)
Am Ende fand eine enttäuschende Saison für den Brinkumer SV doch noch ein versöhnliches Ende. Durch den umkämpften 3:2-Sieg beim SC Borgfeld haben sich die Brinkumer am letzten Spieltag noch für das LOTTO-Masters um den Sparkasse Bremen-Cup qualifiziert. Bedanken kann sich der Meister des Vorjahres dabei insbesondere bei Jonas Raus. Er egalisierte die frühe Führung von Borgfelds Niklas Wenzelis (13.) nach einer guten halben Stunde (34.) und brachte Brinkum nach dem Seitenwechsel auch erstmals in Front (49.). David Lange gelang zwar noch der Ausgleich für die Hausherren (78.), fünf Minuten vor dem Ende schoss Raub den BSV mit seinem dritten Treffer allerdings endgültig zum Sieg und damit in die ÖVB-Arena. Der SCB hat mit dem Klassenerhalt sein Saisonziel aber auch souverän erreicht und kann daher wohl mit der Niederlage gegen den Ex-Meister leben.

[oba, hfr]

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