75 Jahre Bremer FV: Stützpunkte und Landesauswahlen

02. September 2021

Der Bremer FV ist 75 Jahre alt und das wird noch bis zum Jahresende auf bremerfv.de gefeiert. An jedem Donnerstag erscheint ein Teil unserer Serie „75 Jahre BFV“ mit einem speziellen Thema. Heute geht es um die jungen Talente und die Talentschmieden des Bremer FV: Stützpunkte und Landesauswahlen.

1950er – Die Anfänge der Auswahlmannschaften

Die Spuren der Bremer Auswahlmannschaften beginnen in den 1950er Jahre. Damals war der Verband noch auf freie Trainingszeiten von der Sportschule Bassum in Niedersachsen angewiesen. Eine angemessene Vorbereitung auf den im Jahre 1951 eingeführten Amateur-Länderpokal des DFB oder im Jahre 1954 eingeführten NFV-Jugendländerpokal der Altersklasse Jugend und Jungmannen (heute B- und A-Jugend) war also schwer zu stemmen. Generell war auch das Ansehen der Landesauswahl in Bremen nicht nur auf Norddeutscher Ebene bescheiden, sondern auch die eigenen Vereine und Spieler stellten das Konstrukt in Frage. Viele talentierte Spieler und deren Trainer sahen die Landesauswahl einfach nicht als Mehrwert an. Daher blieb auch der überregionale Erfolg aus. Dennoch gab es bereits Kreisauswahlmannschaften der Kreise Bremen-Stadt, Bremen-Nord und Bremerhaven.

1960er – „Verbandsauswahlmannschaften – ja oder nein?“

Mit der Einführung der Bundesliga im Jahre 1963 sollte man meinen, dass der Anreiz auf eine potenzielle Berufung in die höchste deutsche Spielklasse, das Prestige einer Landesauswahl erhöht. Doch das war zunächst nicht der Fall. Bremens Landesauswahlen wurden Jahr für Jahr beim Amateur-Länderpokal oder beim NFV-Jugendländerpokal regelrecht vorgeführt und hatten wenig zu melden im norddeutschen Vergleich. Damaliger Obmann des Verbandsjugendausschusses Hans-Dieter Tonnemacher wollte Veränderungen und das gleich: Im Verbandsmagazin Roland regt Tonnemacher unter dem Titel „Verbandsauswahlmannschaften – ja oder nein?“ 1967 zur Diskussion an: Vereine und Spieler sollen der Verbandsauswahl in Bremen mehr Aufmerksamkeit schenken. Vereine, Spieler und Verband müssen besser Zusammenarbeiten, damit Bremen auch im Landesvergleich mithalten können. Auch das Problem an der Sportschule Bassum, bei der sich die Trainingszeiten mit Niedersachsen geteilt werden, spricht Tonnemacher deutlich an.

Damaliger Verbandsjugendobmann Hans-Dieter Tonnemacher 1967 im Roland. (Foto: Archiv)

Damaliger Verbandsjugendobmann Hans-Dieter Tonnemacher 1967 im Roland. (Foto: Archiv)

Zwei Jahre später sollten seine Worte bereits Früchte getragen haben. Bremen bekam mit der Sportschule am Kuhirten nicht nur eine eigene Sportschule, sondern holte erstmals den NFV-Jugendländerpokal an die Weser. Der Verbandstag im Jahre 1969 dauerte zwar bis nach Mitternacht, brachte aber eine richtungsweisende Entscheidung für den Jugendfußball in Bremen hervor. Eine Leistungsklasse der A-Jugend wurde zur Saison 1970/1971 auch endlich im Lande Bremen eingeführt. Die insgesamt dreizehn Mannschaften dieser Spielklasse setzen sich aus allen drei Kreisen zusammen. Bei der Herrenauswahlmannschaft blieb der Erfolg weiterhin aus.

1970er – die BFV-Auswahlen bekommen Beachtung

1972 wurde die Bremer A-Junioren-Auswahl dann auch endlich überregional wahrgenommen. Bei dem jährlichen DFB-Sichtungsturnier in Duisburg belegte das Team um Verbandstrainer Heinrich Tünnermann und Betreuer Uwe Hammer zwar nur den 16. Platz, doch legte beachtliche Spiele hin. Die Offiziellen des DFB bestätigten damals: Die Bremer Mannschaft habe spielerisch noch nie so gut ausgesehen. Im kommenden Jahr änderte der DFB etwas am System und beschränkte die Altersklasse auf einen älteren B-Jugend-Jahrgang. Die BFV-Auswahl kam ohne Erwartungen nach Duisburg, da der letztjährige Turniersieger Württemberg, der oftmalige zum oberen Drittel gehörende Niederrhein und das unberechenbare Saarland die Gruppengegner waren. Doch es kam anders. In einem ersten Spiel, was alle Fachleute in Erstaunen versetzte, wurde Württemberg mit 1:0 geschlagen. BFV-Trainer Tünnermann damals: „Eine Begegnung mit Tempo und hochstehendem spielerischem Niveau, wobei Abwehr und Angriff laufend in Bewegung waren.“ Auch wenn die anderen beiden Spiele gegen Niederrhein (1:3) und Saarland (0:3) verloren gingen, konnte man noch ein Spiel in der Vorschlussrunde gegen Berlin im Elfmeterschießen gewinnen, ehe der BFV dann auf dem 10. Platz das Turnier beendete. In den folgenden Jahren sollten die Jugendauswahlen des BFV immer bessere Sichtungsturniere in Duisburg spielen.

Heinrich Tümmermann übernahm 1971 den Job des Verbandstrainers. (Foto: Archiv)

Heinrich Tünnerermann (Mitte) übernahm 1971 den Job des Verbandstrainers. (Foto: Archiv)

Auch auf Norddeutscher Ebene spielte der BFV im Jahr 1977 mal wieder groß auf.  Beim erstmalig ausgetragenen Nordseepokal des Norddeutschen Verbandes gewann die BFV-Auswahl (bei der Junioren bis zu 23 Jahren spielen durften) mit vier Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage das Turnier gegen die anderen drei Nordverbände.

Bremens B-Junioren-Auswahl 1977 mit dem Sieg beim Nordsee-Pokals des NFV. (Foto: Archiv)

Bremens B-Junioren-Auswahl 1977 mit dem Sieg beim Nordsee-Pokals des NFV. (Foto: Archiv)

Und so langsam aber sicher machte in den 70ern nun auch endlich die Herren-Auswahlmannschaft auf sich aufmerksam. In den Jahren 1972 konnte man gegen Dauersieger Bayern ein 1:1 erreichen und im Rückspiel 1973 sogar einen Sieg in Bremen erringen. Für einen Erfolg beim Amateur-Länderpokal sollte es aber noch nicht reichen. Bremen erreichte öfter mal den zweiten Rang in der Gruppe, das reichte allerdings nicht für das Erreichen der Endrunde des Länderpokals.

Erwähnenswert: Anfang der 1970er wurde vom DFB offiziell auch die Türen für den Mädchen- und Frauenfußball geöffnet. Auch wenn DFB-Sichtungsturniere erst in den 80ern eingeführt worden sind, stellte der BFV bereits früh eine Bremer Damenauswahl, die in ihren Spielen auch immer wieder beeindruckende Siege einfuhr.

1970 wurde der Frauenfußball offiziell erlaubt. Der BFV hatte auch in den 70ern bereits eine Damen-Auswahlmannschaft. (Foto: Archiv)

1970 wurde der Frauenfußball offiziell erlaubt. Der BFV hatte auch in den 70ern bereits eine Damen-Auswahlmannschaft. (Foto: Archiv)

1980er – Erfolge auf Bundesebene

In den 1980er Jahren fuhren die BFV-Landesauswahlen einige Erfolge ein. 1981 erreichte die A-Jugend in Duisburg beim Sichtungsturnier einen beachtlichen 6. Tabellenplatz. Mit nur einer Niederlage und einem Unentschieden bei drei Siegen erreichte die Auswahl um Trainer „Heini“ Tünnermann somit eine Platzierung, die noch nie einer BFV-Auswahl gelungen war.

Platz 6 in Duisburg für die A-Junioren. Ein Novum bis dato. (Foto: Archiv)

Platz 6 in Duisburg für die A-Junioren. Ein Novum bis dato. (Foto: Archiv)

Die Herren-Auswahlmannschaft des BFV startete das neue Jahrzehnt sehr entschlossen. Während es in der Amateur-Länderpokalsaison 80/81 trotz keiner Niederlage nicht für das Erreichen der Endrunde reichte, so konnte man ein Jahr später endlich den heiß ersehnten Sprung unter die letzten vier Verbände. Mit von der Partie und Teil dieser starken Ära der BFV-Herren-Landesauswahl war damals kein geringerer als Wilfried Zander, der wie bekannt später sogar selbst die Auswahl als Trainer übernimmt. Leider sollte es in diesem Jahr 1982 noch nicht für mehr als den vierten Platz in der Endrunde des Amateur-Länderpokals reichen.

Die Bremer Herrenauswahl schafft den Sprung in die Endrunde des Länderpokals 1981/1982. (Foto: Archiv)

Die Bremer Herrenauswahl schafft den Sprung in die Endrunde des Länderpokals 1981/1982. (Foto: Archiv)

Währenddessen nahm der BFV 1982 erstmalig am DFB-Länderpokal der Damen teil. Am Ende sprang nach zwei Niederlagen gegen Schleswig-Holstein (0:6) und Berlin (0:4) immerhin noch ein Unentschieden gegen die Hamburgerinnen heraus (1:1). Dennoch mussten die Bremerinnen sich mit dem letzten Platz begnügen.

Damentrainer des BFV 1982: Manfred Bauer. (Foto: Archiv)

Damentrainer des BFV 1982: Manfred Bauer (links). (Foto: Archiv)

Doch kommen wir wieder zum Erfolgslauf der Herren in diesem Jahrzehnt. Im Jahr 1983 konnte das Team um Tünnermann erneut den Gruppensieg im Amateur-Länderpokal des DFB einfahren und somit in die Endrunde einziehen. Die Bremer überstanden die Gruppe mit Hessen (1:1), Berlin (2:1) und Baden (4:2) und durften so erneut auf den Turniersieg hoffen. Die Finalrunde 1984 wurde dann sogar in Bremen ausgespielt. Das Halbfinale bestritt Bremen gegen Schleswig-Holstein im Nordseestadion in Bremerhaven und konnte mit einem mühsamen 2:1-Erfolg das Finale erreichen. Dieses fand einen Tag später im Weserstadion mit rund 4000 Zuschauern statt. Gegen hochfavorisierte Bayern wuchs die BFV-Auswahl über sich hinaus und bezwang den Gast aus dem Süden mit 3:1. Für den BFV war es der größte Erfolg im DFB-Amateur-Länderpokal der Herren.

Jubel in ganz Bremen: Die Herrenauswahl holt 1984 den Amateur-Länderpokal an die Weser. (Foto: Archiv)

Jubel in ganz Bremen: Die Herrenauswahl holt 1984 den Amateur-Länderpokal an die Weser. (Foto: Archiv)

Ein Jahr später, 1985, macht der langjährige und verdiente Verbandstrainer Heinrich Tünnermann Schluss und beendet seine Tätigkeiten beim BFV. Er war seit 1971 Trainer der Herren- sowie A-Jugendauswahl gewesen. Wilfried Zander übernimmt von diesem Zeitpunkt an das Amt des Verbandstrainer der Herren, welches er bis heute innehat.

Heinrich Timmermann (rechts) macht nach mehr als einem Jahrzehnt Trainerarbeit beim BFV Schluss. (Foto: Archiv)

Heinrich Tünnermann (rechts) macht nach mehr als einem Jahrzehnt Trainerarbeit beim BFV Schluss. (Foto: Archiv)

1986 wurden in Bremen die Weichen für den Mädchenfußball gestellt. Erstmals wurde eine Mädchen-Landesauswahl geformt nachdem Sichtungslehrgängen stattfanden. Das erste Spiel bestritt die neu formierte Mädesltruppe gegen eine Auswahl aus Delmenhorst und schaffte ein solides 0:0. Im Jahr 1987 konnte die Mädchen-Landesauswahl um Trainer Manfred Bauer bei dem ersten Mädchenturnier des NFV immerhin einen Sieg gegen Hamburg einfahren.

Am Ende des Jahrzehnts waren es noch mal die A-Junioren, die den BFV beim DFB-Sichtungsturnier 1989 mit Bravour vertreten hatten. Es sprang sogar ein unglaublicher dritter Platz heraus, der ihren bisher größten Erfolg beim DFB-Turnier darstellte. Am Ende verlor man nur ein einziges Spiel und zwar gegen Niedersachsen im Elfmeterschießen.

1990er – Wilfried Zander als erster hauptamtlicher Trainer im BFV

Die 90er beginnen gleich mit einem richtungsweisenden Ereignis. Auf der Israel-Reise vor anderthalb Jahren wurde die Entscheidung getroffen und am 1. April 1990 ist es so weit: Verbandstrainer Wilfried Zander arbeitet künftig hauptamtlich für den BFV. Einen großen Raum seiner Arbeit nimmt dabei die Auswahlarbeit ein. Zander zeichnet sich für alle männlichen Auswahlteams des BFV verantwortlich. Er kümmert sich intensiv um die Herrenauswahl, die U-20, die jüngere A-Jugend, die ältere und jüngere B-Jugend sowie die ältere C-Jugend.

Wilfried Zander wurde der erste hauptamtliche Trainer beim BFV. (Foto: Archiv)

Wilfried Zander wurde der erste hauptamtliche Trainer beim BFV. (Foto: Archiv)

Für die Mädchenauswahl stand 1991 das 1. Mädchenturnier des DFB in Duisburg an. Mit recht achtbaren Ergebnissen konnte dennoch nicht mehr als der 15. Rang (von 17) erreicht werden. Auf einen 1:0-Auftakterfolg gegen den Mittelrhein, folgte ein Unentschieden gegen Hamburg (0:0), eine Niederlage gegen Baden (0:2) und eine Niederlage gegen Nordrhein-Westfalen (0:3).

1992 schaffte es die Herrenmannschaft um Trainer Wilfried Zander erneut ins Finale des Amateur-Länderpokals des DFB. Nachdem das Endspiel gegen Hessen bereits im vergangenen Dezember durch die Witterungsbedingungen ausfallen musste, konnte aber endlich am Ostermontag 1992 gespielt werden. In einem engen, umkämpften Spiel musste sich die BFV-Auswahl allerdings mit 2:3 geschlagen geben. Im selben Jahr schaffte es der BFV dann gleich erneut in die Zwischenrunde des Länderpokals als Vorrundensieger, scheiterte allerdings im Viertelfinale an Nachbar Niedersachsen.

Bittere Niederlage für den BFV im Länderpokalfinale 1992 gegen Hessen.

Bittere Niederlage für den BFV im Länderpokalfinale 1992 gegen Hessen. (Foto: Archiv)

Auch die Damen konnten in diesem Jahr einen Achtungserfolg einfahren. Erstmals schaffte es die BFV-Auswahl als Gruppensieger. In der Zwischenrunde 1993 musste man sich dann aber dem Südwesten mit 0:5 geschlagen geben. Im selben Jahr verpasste das Team nur knapp die erneute Teilnahme an der Zwischenrunde.

Die Damen mit einem Achtungserfolg im Länderpokal 1984. (Foto: Archiv)

Die Damen mit einem Achtungserfolg im Länderpokal 1993. (Foto: Archiv)

Bei den Junioren-Auswahlmannschaften waren es weiterhin ganz durchmischte Eindrücke in diesem Jahrzehnt. Während man mit den einzelnen Auswahlklassen immer mal wieder einen Erfolg im Norddeutschen Turnier erreichen konnte, so blieb eine gute Platzierung im Länderpokal des DFB aus. Der 3. Platz (von 21 Mitstreitern) der U-19-Auswahl 1998 bei der „Talentschau des DFB“, das als Ersatzturnier für den im Jahr 1996 abgesetzten Länderpokalwettbewerb der Amateure diente, war eine absolute Ausnahme.

2000er – Einführung der DFB-Stützpunkte im Bremer Verbandsgebiet

Noch gegen des letzten Jahrtausends, im Jahre 1999, begann der DFB mit einem neuen Nachwuchs-Förderkonzept. Der Dachverband des deutschen Fußballs stellte für den Zeitraum von vorerst fünf Jahren über 25 Millionen Mark zur Verfügung, richtete bundesweit 274 Stützpunkte zur Talentsichtung und Talentförderung der D-Junioren (U-11/U-12) und 115 Stützpunkte für die Spezialförderung der U-13- bis U-17-Talente ein. Mit dieser Maßnahme wurde erstmals ein flächendeckendes Förderprogramm aufgelegt, mit dem junge Talente zusätzlich 25 Mal pro Saison unter Führung des Landesverbandes eine umfangreiche und qualifizierte Grundausbildung durchlaufen. Folge für die Vereine des BFV: Seit dem 26. September 1999 wurden im Kreis Bremen-Stadt, Kreis Bremen-Nord und Kreis Bremerhaven junge Talente von den Stützpunkt-Trainern gesichtet und geschult.

Das neue Fördersystem sollte sich bereits im Jahr 2000 bezahlt machen. Beim DFB-Sichtungsturnier in Duisburg schaffte die U-16-Auswahl des BFV die Sensation und gewann das Länderpokalturnier zum ersten mal überhaupt im Juniorenbereich. Mit Siegen über Niedersachsen (1:0), Bayern (3:1), Westfalen (2:0), Rheinland (2:1) und einem abschließenden Unentschieden gegen Hessen (0:0) zeigte die Auswahl von Trainer Zander eine beeindruckende Leistung in Duisburg. Zwei Wochen zuvor hatte dasselbe Team bereits die Norddeutsche Meisterschaft in Barsinghausen für sich entschieden.

Im Jahr gab weitere Entwicklungen in der Nachwuchsförderung beim BFV. Erstmals spielte eine U-13-Mädchenauswahl in der Geschichte des BFV bei einem Turnier. Zuvor gab es bei den Mädchen nur die Altersklassen U-15, U-17 und U-21. Birte Brüggemann, die diese Auswahlen als Trainerin betreute, wurde außerdem im Februar 2002 zur ersten DFB-Stützpunktkoordinatorin in Deutschland ernannt. Sie soll Sichtung und Fördergruppen zusammenführen, Honorar- und Juniorentrainer fortbilden, die Verbindungen zwischen DFB, BFV und Vereinen herstellen, und sie nimmt die sportliche Leitung der Fördergruppen in die Hand. Anfang des Jahres wurde Brüggemann zudem die erste Bremerin, die eine Trainer-A-Lizenz als Frau bewältigte.

Birte Brüggemann wird erste weibliche DFB-Stützpunktkoordinatorin in Deutschland. (Foto: Archiv)

Birte Brüggemann (rechts) wird erste weibliche DFB-Stützpunktkoordinatorin in Deutschland. (Foto: Archiv)

Bei den Junioren war das Jahr 2002 erfolgreich. Beim DFB-Sichtungsturnier für die U-20-Junioren schafften die Jungs von Trainer Zander den dritten Platz. Rheinland besiegte man mit 2:0, Sachsen-Anhalt mit 2:1 und Südbaden mit 2:1. Nur gegen den Gewinner aus Westfalen musste man sich mit 0:2 geschlagen geben.

Zwei Jahre später das nächste große Ereignis: Die U-15-Mädchenauswahl des BFV gewinnt erstmals den norddeutschen Vergleich. In der Halle konnte Bremen drei Spiele gewinnen, spielte ein Spiel unentschieden und verlor zwei Spiele. Für die Bremer Mädelstruppe war es eine „Sensation“, denn im Vergleich konnten die Mädchenteams aus Bremen meistens nie mehr als einen Sieg einfahren. In Duisburg reichte es im selben Jahr dennoch nur für Rang 20.

So sehen Siegerinnen aus: Die U-15-Auswahl der Mädchen gewinnt den norddeutschen Vergleich. (Foto: Archiv)

So sehen Siegerinnen aus: Die U-15-Auswahl der Mädchen gewinnt den norddeutschen Vergleich. (Foto: Archiv)

Für die U20-Auswahl der Junioren war das Jahr 2004 auch ein Besonderes: Die Mannschaft um Trainer Wilfried Zander schaffte es bis in Finale des Länderpokals. Dort musste man sich allerdings dem Mittelrhein mit 0:1 im heimischen Weserstadion geschlagen geben.

Nur die Silbermedaille gab es für die Bremer Auswahl 2004 nach der Finalniederlage im Weserstadion. (Foto: Archiv)

Nur die Silbermedaille gab es für die Bremer Auswahl 2004 nach der Finalniederlage im Weserstadion. (Foto: Archiv)

Gute Neuigkeiten gab es im Jahr 2005 für BFV-Verbandstrainer Wilfried Zander. Er durfte zusammen mit Dieter Eilts die U-20-Auswahl des DFB zur WM in den Niederlanden begleiten. Dort war im Viertelfinale gegen den späteren Drittplatzierten Brasilien in der Verlängerung Endstation.

Ein Jahr später konnte Zander dann wieder mit der Bremer Auswahl feiern. Die A-Junioren (U-18) gewannen in Duisburg das Sichtungsturnier des DFB. Wilfried Zander hatte als Ziel einen der ersten fünf Plätze gesetzt und war selbst überrascht, „wie klasse dieses Team“ auftrat. Mit Siegen über Rheinland (3:0), Mecklenburg-Vorpommern (2:1) und Baden (2:0) sowie einem Remis gegen Berlin (2:2) bot die U-18-Auswahl des BFV eine mehr als überzeugende Leistung und verdiente sich den Turniersieg.

Da ist das Ding: Bremens A-Junioren gewinnen erstmals den DFB-Länderpokal im Jahr 2009. (Foto: Archiv)

Da ist das Ding: Bremens A-Junioren gewinnen erstmals den DFB-Länderpokal im Jahr 2009. (Foto: Archiv)

Im Jahr 2009 gab es für die Junioren nochmal etwas zu feiern: Die U-15-Auswahl belegte einen starken zweiten Platz beim Sichtungsturnier in Duisburg hin. Ein paar Monate später machte es die U-21-Auswahl fast genauso gut, doch das Team um Coach Zander musste sich mit der Bronzemedaille begnügen.

2010er

Das Jahrzehnt begann mit einer schönen Überraschungen der „Kleinen“. Die U-14-Junioren-Auswahl des BFV sichert sich 2011 Bronze in Kaiserau, wo das DFB-Juniorenlager ausgetragen wurde. Eine solch gute Platzierung hatte diese Altersklasse seit Einführung der Sichtungsturniere noch nie errungen. Mit Siegen über Sachsen-Anhalt (2:0), Baden (3:2) und Niederrhein (2:1) sowie der einzigen Niederlage gegen Württemberg (1:6) wusste die BFV-Auswahl zu gefallen.

Die großen Erfolge blieben in den Jahren danach zunächst aus. Doch Ende das Jahrzehnts, im Jahr 2018, sollte es nochmal einen ordentlichen Doppelerfolg für die BFV-Auswahlen geben. Erst schaffte die U-18-Juniorinnen-Auswahl einen sensationellen dritten Platz in Duisburg. Nach der Auftaktniederlage gegen Sachsen (1:3) konnten die Mädels von der Weser die weiteren Spiele gegen Brandenburg (2:1), Thüringen (1:0) und Saarland (1:0) gewinnen und somit den umjubelten dritten Platz ergattern. Nur zwei Wochen schaffte dann die U-18-Junioren-Auswahl des BFV die Überraschung und setzte noch einen drauf. Die Jungs um Verbandstrainer Wilfried Zander holten Silber beim Sichtungsturnier des DFB. Auch die Junioren verloren ihr erstes Spiel (1:3 gegen Mittelrhein). Doch wie bei den Juniorinnen gewann die Jungs die restlichen Spiele gegen Schleswig-Holstein (2:0), Saarland (3:0) sowie Bayern (3:1) souverän und sicherte sich verdient Silber.

Silber an der Wedau: Die U 18-Junioren des BFV. (Foto: Rüdiger Zinsel)

Silber an der Wedau: Die U 18-Junioren des BFV. (Foto: Rüdiger Zinsel)

 Wie bekannt ist, tauchte im Frühjahr 2020 Corona auf und veränderte das Fußballgeschehen. Bis auf weiteres finden keine Auswahlspiele sowie Länderpokalturniere des DFB bis 2022 statt. Hier endet die Geschichte der BFV-Landesauswahlen, doch wir freuen uns auf die Zukunft – auf und neben dem Platz wohlgemerkt.

Nächsten Donnerstag bei „75 Jahre Bremer FV“: Von den blauen Tabellen zum DFBnet

[bfv]

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