75 Jahre Bremer FV: Mädchen- und Frauenfußball

19. August 2021

Der Bremer FV ist 75 Jahre alt und das wird noch bis zum Jahresende auf bremerfv.de gefeiert. An jedem Donnerstag erscheint ein Teil unserer Serie „75 Jahre BFV“ mit einem speziellen Thema. Heute: Mädchen- und Frauenfußball.

Am 31. Oktober 1970 wurde der Frauenfußball vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) offiziell in seine Satzung aufgenommen. Das Jahr 2020 markiert daher ein besonderes Jubiläum – 50 Jahre Frauenfußball in Deutschland. Waren die Anfänge noch schwierig und vorurteilsbehaftet, konnten sich die Frauen-Nationalmannschaft und die deutschen Vereine durch ihre Vielzahl an Erfolgen über die Jahre großes Ansehen erspielen.

Mehr als 1,1 Millionen Frauen und Mädchen sind in Deutschland Mitglied in einem Fußballverein. Fast 10.000 Mannschaften nehmen am Spielbetrieb teil. Gemeinsam mit Millionen Ehrenamtlichen bilden sie die Basis für die Erfolge an der Spitze. Nachdem am 10. November 1982 das erste offizielle Länderspiel der Frauen-Nationalmannschaft stattfand, entwickelte sich die DFB-Auswahl schnell zur Titelsammlerin: zwei Weltmeistertitel, acht EM-Siege und die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2016!

Die Wulsdorfer waren in den 1970er Jahren sehr erfolgreich im Frauen- und Mädchenfußball. (Foto: privat)

Die Wulsdorfer waren in den 1970er Jahren sehr erfolgreich im Frauen- und Mädchenfußball. (Foto: privat)

Die Wulsdorfer Frauen waren in den 1970er Jahren sehr erfolgreich. (Foto: privat)

Auch im Bremer Verbandsgebiet wurde seit der Aufhebung des Verbots viel Engagement in den Frauenfußball gesteckt. Der TSV Wulsdorf begann das Projekt Frauenfußball sehr akribisch in den 70ern und war von Beginn an auch bundesweit wettkampffähig. Die Wulsdorfer Frauen gewannen in dieser Zeit etliche Titel auf Verbandsebene, konnten aber auch auf den inoffiziellen Norddeutschen sowie Deutschen Meisterschaften ihre Duftmarke hinterlassen. Der TSV Wulsdorf ist im Bremer Verbandsgebiet der einzige Verein, der seit 1970 durchgängig Frauen- und Mädchenfußball angeboten hat.

Am 31. Oktober 1970 hob der DFB das Frauenfußballverbot auf. (Foto: DFB)

Am 31. Oktober 1970 hob der DFB das Frauenfußballverbot auf. (Foto: DFB)

Im Bremer Stadtgebiet rechnete man eigentlich mit dem SV Werder Bremen, der sich dem Frauenfußball annimmt. Und zu Beginn der 70er versuchte es der SVW auch und gründete ein Frauenteam, das sogar 1974 an der Endrunde der Deutschen Meisterschaft teilnahm. Doch kurz darauf war Schluss und die Grün-Weißen lösten ihre Frauenmannschaft auf. In der Folgezeit hat es der Verein immer wieder abgelehnt, wieder in den Frauenfußball einzusteigen. Diese Haltung blieb lange Zeit bestehen. 2007 wurde der Druck vom Verband und der Politik auf den SVW allerdings größer, da talentierte Spielerinnen Bremen mehr und mehr in das niedersächsische Umland verließen. Werder lenkte ein und schickte eine Frauen- und eine B-Juniorinnen-Mannschaft für die Saison 2007/2008 ins Rennen. Federführend war zu dieser Zeit vor allem Birte Brüggemann. Die heutige Frauenabteilungsleiterin von Werder hat ihre gesamte Karriere dem Frauenfußball gewidmet. Nach ihren Stationen als Spielerin, DFB-Stützpunktkoordinatorin und Landesauswahltrainerin nahm sie sich der Entwicklung des Frauenfußballs beim SV Werder Bremen an.

Die Geschichten von Wulsdorf und Werder sind zwei Beispiele aus der Bremer Frauenfußballhistorie. Auf dem YouTube-Kanal des Bremer Fußball-Verbandes sind die Protagonisten hinter diesen Geschichten in einer Interviewreihe zu sehen. Auch interessant: Lara Möhlmann, die fußballerisch komplett in der Heimat ausgebildet wurde, erzählt von ihrer Karriere als Fußballerin, von ihrem erfolgreichen Vater Benno und der aktuellen Akzeptanz des Frauenfußballs.

Nächsten Donnerstag bei „75 Jahre Bremer FV“: Unsere Schiedsrichter

[bfv]

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