75 Jahre Bremer FV: Jugendfußball

14. Oktober 2021

Der Bremer FV ist 75 Jahre alt und das wird noch bis zum Jahresende auf bremerfv.de gefeiert. An jedem Donnerstag erscheint ein Teil unserer Serie „75 Jahre BFV“ mit einem speziellen Thema. Heute reden wir über die Entwicklung des Jugendfussballs beim Bremer Fußball-Verband.

Bereits damals war der Satz „Fußball ist das Spiel der Jugend“ geläufig und weit verbreitet. Auch der Bremer Fußball-Verband ist seit seiner Geburtsstunde dafür da, die Jugend an das Fußballspielen heranzuführen und es ihr in geordnetem Rahmen zu ermöglichen. In der ersten laufenden Saison im Jahr 1946/1947 wurden dem Verband 36 Jugend-, 21 Schüler- und 35 Knabenmannschaften gemeldet. Doch warum diese merkwürdigen Altersklasseneinteilungen? Schuld trägt hier die Eigenart des Fußballwesens in der DDR, seinen Nachwuchs-Spielbetrieb anstatt – wie heute üblich – durch die ersten Buchstaben des Alphabets, durch feste Begriffe zu kategorisieren. So entsprach die Altersklasse “Kinder” der heutigen E- und F-Jugend, die „Knaben“ der D-Jugend und die „Schüler“ der C-Jugend. Die B-Junioren spielten in der Altersklasse “Jugend” und die heutige A-Junioren bei den “Jungmannen”.

Der TuS Bremerhaven 93 holte sich nicht nur die erste BFV-Landesmeisterschaft 1951, sondern sammelte auch weitere Meisterschaften in der Folge. Hier: 1972 mit einem eher ungewöhnlichen Hintergrund. (Foto: Archiv)

Der TuS Bremerhaven 93 holte sich nicht nur die erste BFV-Landesmeisterschaft 1951, sondern sammelte auch weitere Meisterschaften in der Folge. Hier: 1972 mit einem eher ungewöhnlichen Hintergrund. (Foto: Archiv)

Landesmeisterschaften und Landespokale

Über die Jahrzehnte hat sich natürlich viel getan: Der Fußball ist breiter, organisierter und strickt professioneller geworden. Mittlerweile hat der BFV (laut DFB-Mitgliederstatistik 2020) 560 Jugendmannschaften, davon sind 34 Mädchenmannschaften. Doch bis hierhin war es ein weiter Weg. In den ersten vier BFV-Saisons (Saison 1946/1947 bis 1949/1950) gab es noch keinen Landesmeister in der Jugendklassen. Es wurde lediglich ein Bremer Stadtmeister ausgespielt. Der erste Stadtmeister war 1947 die SG Aumund-Vegesack in der Jungmannen-Klasse – erster Landesmeister wurde dann vier Jahre später der TuS Bremerhaven 93. Den ersten landesweiten Pokalsieger der Jungmannen – damals noch Hansa-Pokal, heute LOTTO-Pokal – hatte der Bremer Fußball-Verband im Jahr 1953 mit dem TuS Bremen-Neustadt. Bei der Jugend-Klasse (B-Junioren) wurde der Blumenthaler SV 1972 als erster Landesmeister gekürt und der erste Landespokal (damals noch Weserpokal) 1957 vom SV Werder Bremen gewonnen. Den C-Junioren-Landesmeister sucht der BFV seit 1974. Den Landespokal gibt es erst seit der Saison 1992/1993. Beide Premierentitel sicherte sich der SV Werder Bremen.

Junioren-Bundesliga

Natürlich konnte sich die ein oder andere Jugendmannschaft auch über die Verbandsgrenzen hinaus verdient machen. Es gab immer mal Teams, die nicht SV Werder Bremen hießen und den Sprung in die Junioren-Bundesliga geschafft haben. In die A-Junioren-Bundesliga Nord, die 2003 gegründet wurde, schaffte es neben Werder Bremen, die seit der Gründung und bis heute dabei sind, nur noch Union 60, die ebenfalls Gründungsmitglied waren. Der FC konnte allerdings kein Spiel gewinnen, stieg mit einem Punkt in der Saison 2003/2004 wieder ab. Auch wenn Union in der ewigen A-Junioren-Bundesliga-Tabelle ganz unten steht, kann ihnen diese Erfahrung sicherlich niemand mehr nehmen. Werder schaffte es viermal an die Spitze der Bundesliga Staffel Nord/Nordost, konnte aber in der Ära der Bundesliga keine Deutsche Meisterschaft einfahren.

In der B-Junioren-Bundesliga waren seit Gründung 2007 neben Werder sogar schon zwei Bremer Vereine Teilnehmer in der Staffel Nord. Der SC Weyhe spielte in der Saison 2009/2010 in der höchsten Spielklasse mit der B-Jugend. Gegen VfL Osnabrück und Holstein Kiel konnten immerhin zwei Saisonsiege eingefahren werden, doch der direkte Wiederabstieg war nicht zu verhindern. In der Saison 2018/2019 durfte dann der nächste Bremer Club sich in der B-Junioren-Bundesliga versuchen. Der SC Borgfeld schaffte neben einem 2:0-Sieg gegen Union Berlin auch fünf Unentschieden. Doch auch der SCB konnte sich nicht länger als eine Saison in der Liga halten. Werder Bremen hingegen konnte zweimal die Bundesliga Staffel Nord/Nordost gewinnen. Für eine deutsche Meisterschaft reichte es allerdings noch nicht.

Bei den B-Juniorinnen gibt es seit 2012 die Bundesliga Nord. Werder Bremen ist auch hier ein Gründungsmitglied gewesen und spielt bis heute in Deutschlands höchster Spielklasse. Kein anderer Verein aus dem Bremer Fußball-Verband schaffte es bisher in diese Klasse vorzustoßen. In der Saison 2014/2015 holten die Werder-Mädchen die Meisterschaft in der Staffel Nord, mussten sich allerdings im Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen Potsdam geschlagen geben.

Deutsche Meisterschaft

Auch beim Nachwuchs werden Deutsche Meisterschaften ausgetragen. Bei den A-Junioren ist das schon seit 1969 der Fall. Und 30 Jahre nach der Einführung des Wettbewerbs kommt der Titel zum ersten und bisher einzigen Mal nach Bremen. An der A-Jugendmeisterschaft 1999 nehmen die fünf Meister der Regionalligen sowie die Vizemeister aus dem Nordosten, Süden und Westen teil. Der SV Werder schaffte es nicht nur Meister der Regionalliga Nord zu werden, sondern die Grün-Weißen setzten sich auch im Halbfinale und Finale um die Deutsche Meisterschaft durch und holten somit die einzige Deutsche Junioren-Meisterschaft in der BFV-Geschichte.

Nächsten Donnerstag bei „75 Jahre Bremer FV“: eFootball

[bfv]

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