Die SV Hemelingen hat den Aufstieg in die Regionalliga Nord verpasst. Nach einem couragierten Auftakt in die Aufstiegsrunde bei Altona 93 in Hamburg folgte ein herber Dämpfer beim 0:4 im Heimspiel gegen den FSV Schöningen. Im entscheidenden letzten Spiel gegen den Heider SV zeigte Hemelingen erneut eine starke Leistung, kam aber nicht über ein 0:0 hinaus. Weil Altona zeitgleich gewann, bleibt der Bremer Doublesieger trotz kämpferischer Auftritte Bremen-Ligist.
In ihrer ersten Partie mussten die Hemelinger beim Hamburger Meister Altona 93 antreten. Vor rund 4.742 überwiegend heimischen Fans erwischte Altona den besseren Start und ging früh mit 1:0 durch Michael Ambrosius in Führung (12.), während die SVH zunächst mit dem hohen Tempo und der körperlichen Präsenz des Gegners zu kämpfen hatte. Doch ein Torwartfehler brachte Hemelingen ins Spiel zurück: Abdula Genaev staubte zum Ausgleich ab und leitete damit eine mutigere Phase seiner Mannschaft ein (17.). Bis zur Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Hemelingen sogar gute Möglichkeiten zur Führung hatte. Nach dem Seitenwechsel übernahm Altona erneut die Kontrolle und ging durch ein abgefälschtes Tor von Rasmus Tobinski mit 2:1 in Führung (80.). Trotz zunehmender Erschöpfung gab sich die SVH aber nicht geschlagen – und wurde in der 88. Minute belohnt: Genaev traf in der Nachspielzeit mit einem sehenswerten Schuss aus gut 25 Metern zum 2:2.

Isa Drammeh (l.) im Duell mit Schöningens Daniel Reiche. (Foto: Oliver Baumgart)
In ihrem Heimspiel gegen die FSV Schöningen musste die Hemelinger am zweiten Spieltag einen herben Rückschlag hinnehmen: Vor 956 Zuschauenden unterlag der Bremer Double-Sieger dem Vizemeister aus Niedersachsen deutlich mit 0:4. Während die Gäste mit dem Sieg vorzeitig den Aufstieg feierten, erlebte Hemelingen einen gebrauchten Tag und konnte nicht an die starken Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Zwar hatte die SVH einige Chancen durch Clinton Helmdach und Genaev, insgesamt war der Auftritt aber zu passiv und fehleranfällig. Nach dem 0:1 kurz vor der Pause durch Harant (38.) fiel das Team nach dem Seitenwechsel auseinander: Schöningen nutzte die Schwächen in der Defensive konsequent und erhöhte durch Arnold (55.) sowie zwei Kopfbälle von Beck und Harant (73. & 78.). Trotz der Enttäuschung war die Aufstiegschance für die SVH mit einem Sieg im abschließenden Spiel beim Heider SV durchaus gegeben. Altona durfte gleichzeitig nur nicht gegen Schöningen gewinnen.

Die Enttäuschung bei Tyron Haake und der SV Hemelingen ist groß. (Foto: Oliver Baumgart)
Spieltag drei fand auf neutralen Plätzen statt und während sich die FSV Schöningen und Altona 93 in Verden gegenüberstanden, ging es für die SV Hemelingen zum entscheidenden Duell mit dem Heider SV erneut nach Hamburg, diesmal ins Stadion. Dort verpasste die SVH vor 1.002 Zuschauenden allerdings trotz starker Leistung den Sprung in die Regionalliga Nord. Nach einem 0:0 sanken die Hemelinger Spieler enttäuscht zu Boden. Der Traum vom dritten großen Erfolg nach Meisterschaft und Pokalsieg war geplatzt. Während Hemelingen erneut eine engagierte und dominante Vorstellung bot, sich aber im letzten Drittel schwertat, sorgte ein 2:0-Sieg von Altona 93 gegen Schöningen in Verden dafür, dass Altona neben Schöningen aufsteigt. Dabei dominierte Hemelingen über weite Strecken das Spiel, ließ defensiv kaum etwas zu und hatte durch Helmdach und Kujabi gute Chancen auf den Führungstreffer. Doch fehlendes Tempo, ungenutzte Standards und nachlassende Kräfte verhinderten das ersehnte Tor. Und so bleibt die SV Hemelingen am Ende in der Bremen-Liga und muss in der kommenden Saison einen neuerlichen Anlauf zum Aufstieg nehmen. Der Bremer SV hingegen hat am gestrigen Mittwoch nach einer Vorstandssitzung verkündet, seine Meldung für die Regionalliga trotz des verlorenen LOTTO-Pokal Endspiels aufrecht zu erhalten und spielt damit auch in der kommenden Saison viertklassig.
[oba]