Bremer SV gewinnt den LOTTO-Pokal der Männer

21. Mai 2022

Der Bremer SV hat den LOTTO-Pokal der Männer erfolgreich verteidigt und damit erneut das Ticket für den DFB-Pokal gelöst. Im Finale bezwang der Bremer Meister die Leher TS in der Marko Mock Arena vor 1.729 Zuschauenden mit 1:0 (1:0).

Den flotteren Start legte die LTS auf das Naturparkett. Jan-Niklas Kersten tauchte allein in den ersten fünf Minuten gleich zwei Mal gefährlich in der Box auf, konnte aber beide Male von der BSV-Defensivabteilung geblockt werden. Insgesamt ging die Anfangsphase an die Gäste, die sich dann allerdings zurückzogen und dem Bremer SV so Räume boten. Und so legte auch der Bremer Meister seine anfängliche Nervosität ab und trug seinerseits Angriffe vor. Nachdem auch dies nicht von Erfolg gekrönt war, verflachte das Spiel ein wenig und Torchancen avancierten zur Mangelware.

Lamine Diop (l.) wird von Leandro Nunes Amador unsanft gestoppt. (Foto: Sven Peter - spfoto.de)

Lamine Diop (l.) wird von Leandro Nunes Amador unsanft gestoppt. (Foto: Sven Peter – spfoto.de)

Dies änderte sich erst in der 41. Minute, als Sebastian Kurkiewicz den Ball volley mit dem Außenrist auf das Gehäuse zwirbelte. Für LTS-Keeper Thorge Wiedenroth sollte die anschließende Parade der Auftakt zu einer überragenden Partie für den Bremerhavener Schlussmann sein. Drei Minuten später musste er sich dann aber doch geschlagen geben. Als Ugo Nobile den Ball an den Innenpfosten köpfte, war Wiedenroth noch zu Stelle und lenkte das Spielgerät an die Latte doch gegen Lamine Diop, der den Abpraller über die Linie drückte, war der LTS-Torhüter machtlos. Mit der knappen Führung für das Team von BSV-Trainer Benjamin Eta ging es schließlich in die Pause. Auch, weil Kersten in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen Freistoß nur auf die Latte schlenzte (45. + 2).

Jan-Luca Warm (r.) zieht an Jonah Fahlbusch vorbei. (Foto: Sven Peter - spfoto.de)

Jan-Luca Warm (r.) zieht an Jonah Fahlbusch vorbei. (Foto: Sven Peter – spfoto.de)

Der zweite Durchgang begann mit einem kleinen Schreckmoment für die Leher TS. Nachdem Wiedenroth beim Abstoß ausrutschte, beförderte Kurkiewicz den Ball per Kopf zu Diop, der Kurkiewicz umgehend one-touch auf den Flügel schickte. Die anschließende Flanke verpasste Diop allerdings beim Versuch eines Flugkopfballs knapp. Wiedenroth konnte dann die nächsten Duelle für sich entscheiden. Zunächst gegen Kurkiewicz (57.) und dann erneut gegen Diop (59.). Keine drei Minuten später bot sich für den Bremer SV die große Chance auf den Ausbau der Führung, als Schiedsrichter Cedric Philipp nach einem Foulspiel im Bremerhavener Strafraum auf den Punkt zeigte. Doch erneut hielt Wiedenroth die Männer von der Unterweser im Spiel und fischte zunächst den Strafstoß von Kurkiewicz weg und war auch beim anschließenden Nachschuss auf dem Posten (62.).

LTS-Keeper Thorge Wiedenroth (r.) mit einer seiner vielen Glanzparaden, hier gegen Lamine Diop. (Foto: Sven Peter - spfoto.de)

LTS-Keeper Thorge Wiedenroth (r.) mit einer seiner vielen Glanzparaden, hier gegen Lamine Diop. (Foto: Sven Peter – spfoto.de)

Auch in der 68. Minute hieß der herausragende Akteur der Leher TS Thorge Wiedenroth, als er aus kurzer Distanz einen Kopfball parieren konnte. LTS-Coach Dennis Ley brachte Torjäger Gökhan Yücel in die Partie und der fügte sich gleich mal mit einer guten Kopfball-Chance in das Spiel ein. Der BSV drängte nun auf den zweiten und wohl entscheidenden Treffer. Doch nachdem zunächst Diop knapp verpasste (82.) und ein Freistoß von Kurkiewicz am Pfosten landete (85.) blieb die Partie offen und damit spannend. In der Nachspielzeit holte sich Kersten jedoch lediglich noch eine gelb-rote Karte ab, bevor der knappe Sieg des Bremer SV amtlich war.

Der Bremer SV verteidigt den LOTTO-Pokal der Männer. (Foto: Sven Peter - spfoto.de)

Der Bremer SV verteidigt den LOTTO-Pokal der Männer. (Foto: Sven Peter – spfoto.de)

Mit dem LOTTO-Pokal Sieg steht der Bremer SV erneut im DFB-Pokal. Ob der Gegner dort erneut FC Bayern München heißt, erfahren die Panzenberg-Kicker in der kommenden Woche. Am 29. Mai wird die erste Pokalrunde ausgelost, die dann in zwei Etappen vom 29. Juni bis 1. August und am 30. bzw. 31. August ausgetragen wird.

Die Stimmen zum Spiel:

Dennis Ley (Trainer, Leher TS):
“Wir sind gut in die Partie gekommen und hatten direkt zu Beginn zwei gute Chancen. Nachdem wir uns dann ein wenig zurückgezogen haben, ist der BSV dennoch nicht zu guten Möglichkeiten gekommen. Das Tor fällt dann total ärgerlich, weil wir vorher eigentlich klar im Ballbesitz sind und die Situation nicht deutlich klären, sodass der zweite Ball nochmal scharf wird. Im zweiten Durchgang wollten wir dann defensiv wieder kompakter stehen und können uns natürlich auch bei Thorge Wiedenroth bedanken, der uns mit einigen Paraden lange im Spiel gehalten hat. Am Ende war der BSV dann aber leider das eine Tor besser.“

Thorge Wiedenroth (Torhüter, Leher TS):
„Meiner Meinung nach hatten wir in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, kommen dann aber im zweiten Durchgang gar nicht mehr in die Partie. Für einen Torhüter ist es natürlich undankbar, wenn man eigentlich eine gute Leistung zeigt, am Ende dann aber doch einen reinbekommt, bei dem man machtlos ist. Aber so ist Fußball und genauso lieben wir diesen Sport. Sicherlich werden wir heute Abend trotz der Niederlage noch das ein oder andere Getränk zu uns nehmen.“

Benjamin Eta (Trainer, Bremer SV):
„Im ersten Durchgang waren wir nicht gut im Spiel und hätten auch leicht in Rückstand geraten können. Dass wir dennoch mit einer Führung in die Pause gehen konnten, war für uns enorm wichtig. In der zweiten Hälfte haben wir es dann deutlich besser gemacht und auch die LTS zu keiner wirklich gefährlichen Torchance mehr kommen lassen, sieht man einmal vom Yücel-Kopfball ab. Wir selbst haben aber unsere vielen Möglichkeiten auch nicht genutzt, was das Spiel unnötig spannend machte. Unsere Leistung aus der ersten Halbzeit ist uns auch eine Warnung im Hinblick auf die Aufstiegsrelegation, weil wir gemerkt haben, dass man solche Spiele nicht mal eben so gewinnt.“

Alexander Arnhold (Kapitän, Bremer SV):
„Wenn wir zu Beginn in Rückstand geraten, können wir uns sicherlich nicht beschweren. Umso wichtiger war das 1:0, auch wenn wir im ersten Durchgang sicherlich nicht das bessere Team waren. Wenn wir in der zweiten Halbzeit dann unseren Chancen genutzt hätten, hätten wir den Sack schon vor dem Schlusspfiff zu machen können, aber so haben wir es für die Zuschauer noch etwas spannender gemacht. Dazu zählt dann auch der verschossene Elfmeter,dann eigentlich macht Sebastian von zehn Elfen neun rein. Ausgerechnet heute hat er dann mal einen Zehnten erwischt, was zum Glück ohne Folgen blieb.“

[oba]

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