ATS Buntentor holt erneut den LOTTO-Pokal der Frauen

02. Juni 2023

Der ATS Buntentor hat erneut den LOTTO-Pokal der Frauen verteidigt. Im Finale unterlag Verbandsligist TuS Schwachhausen dem Regionalligisten in der Marko Mock Arena vor 457 Zuschauern mit 1:4 (0:2).

Der ATS war von Beginn an das spielbestimmende Team und konnte nach gerade einmal zwei Zeigerumdrehungen die erste gute Möglichkeit verzeichnen. Nach Anspiel von Nathalie Heeren war TuS-Torfrau Nantke Penner allerdings gegen Michelle Entelmann auf dem Posten (2.). Keine drei Minuten später war Penner bei einer Kopie der ersten Chance erneut zur Stelle und verhinderte ein zweites Mal einen frühen Rückstand. In der Folgezeit ließ sich dann auch der TuS mal vor dem Tor des ATS Buntentor blicken, Aileen Osterwold zielte aus der zweiten Reihe zunächst jedoch zu hoch (16.).

Schwachhausens Marie Reks (l.) im Duell mit Michelle Entelmann. (Foto: Sven Peter – spfoto.de)

Auf der Gegenseite setzte Ylenia Sachau Gina Gersonde mit einem gefühlvollen Ball in Szene und die ATS-Stürmerin ließ sich nicht zwei Mal bitte und vollendete per gekonntem Heber zum 0:1 (26.). Und Gersonde wollte noch mehr. Sieben Minuten nach ihrer Führung kam sie aus der zweiten Reihe zum Schuss, setzte den Ball aber knapp vorbei. Zuvor hatte Vanessa Lorenz per Freistoß die Chance auf den Ausgleichstreffer für Schwachhausen, konnte den Ball aber nicht im Tor der nicht immer sicher wirkenden ATS-Schlussfrau Julia Lühring unterbringen. Schwachhausen agierte von da an etwas mutiger und wollte nun mehr. Doch eine Standardsituation sorgte vor der Pause für Jubel beim Regionalligisten vom Stadtwerder. Nach einer Ecke von rechts war Nathalie Heeren zur Stelle und markierte den 0:2-Pausenstand.

Doppeltorschützin Nathalie Heeren (l.) und Liska Desenskämpfen um den Ball. (Foto: Sven Peter – spfoto.de)

Nach dem Seitenwechsel blieb Buntentor das dominante Team. Und auch Gina Gersonde machte weiter, womit sie im ersten Durchgang aufgehört hatte. Sie sorgte auch zu Beginn der zweiten Halbzeit für Torgefahr und hatte in der 57. Minute schon das 0:3 auf dem Fuß. Nachdem ihr ein Abpraller vor die Füße fiel, setzte sie das Leder dann jedoch über das Tor. Nicht ganz unbeteiligt blieb Gersonde dann auch am dritten Tor des ATS. Sie zwang Nantke Penner im Schwachhauser Tor zum Herauslaufen, doch deren Rettungsaktion beförderte den Ball direkt vor die Füße von Ann-Cathrin Zabel, die aus 30 Meter abzog und damit das vielumjubelte Tor des Tages erzielte (70.).

Gina Gersonde (l.), hier im Zweikampf mit Eva Hollstein, war ein Aktivposten des ATS Buntentor. (Foto: Sven Peter – spfoto.de)

Im Anschluss litt der Spielfluss bei sommerlichen Temperaturen in der Marko Mock Arena ein wenig unter einer Vielzahl von Wechseln, sodass sich nicht nur weniger Torchancen ergaben, sondern Buntentor auch unkonzentriert wurde. Und so konnte Lilja Pyökäri mit einem ebenfalls sehenswerten Treffer von der Strafraumgrenze in den Winkel doch noch für den TuS treffen (86.). Wer jetzt eine Aufholjagd erwartete, wurde jedoch enttäuscht, denn die Schlussphase und die Nachspielzeit gehörten dann wieder Buntentor. Zunächst setzte die eingewechselte Sarah Meyer den Ball nach einer schönen Einzelaktion an den Pfosten (90. + 1) und dann machte Nathalie Heeren mit dem Treffer zum 1:4-Endstand den Deckel auf das diesjährige LOTTO-Pokal Finale (90. + 3).

Der ATS Buntentor gewinnt erneut den LOTTO-Pokal der Frauen. (Foto: Sven Peter – spfoto.de)

Damit qualifiziert sich der ATS Buntentor erneut für die Teilnahme am DFB-Pokal der Frauen in der kommenden Saison. Möglicherweise gelingt dem Regionalligisten dann ja erneut eine Überraschung wie bereits in dieser Saison beim Sieg über den Hamburger SV. Doch bis Gegner und Spieltermin bekannt sind, dauert es noch ein wenig. Auf dem Kuhhirten wird so lange der Pokalsieg gefeiert.

Die Stimmen zum Spiel:

Sven Gudegast (Trainer, ATS Buntentor):
„Schwachhausen war ein guter Gegner, doch wir haben ein souveränes Spiel gezeigt. Man hat aber am 1:3 gesehen, dass Schwachhausen sofort da war, als wir uns in der zweiten Halbzeit eine Phase geleistet haben, in der wir nicht so aufmerksam waren. Ich freue mich, dass heute vor allem auch die Spielerinnen getroffen haben, die sonst nicht so im Mittelpunkt stehen. Unser Sieg war unterm Strich verdient, aber ich muss Schwachhausen ein großes Kompliment aussprechen. Sie haben stark dagegengehalten und dazu beigetragen, dass die Zuschauer ein gutes Spiel sehen konnten.“

Meggie Schröder (Trainerin, TuS Schwachhausen):
„Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben Buntentor teilweise dazu gezwungen, mit langen Bällen zu agieren. Deswegen ist es bitter, dass wir dann auf diese Weise unsere Gegentore bekommen haben. Das 0:2 direkt vor der Pause war natürlich ein kleiner Downer für uns. Wir haben uns dann aber für die zweite Halbzeit nochmal viel vorgenommen, doch bekamen diesen Willen leider nicht auf den Rasen. Nichtsdestotrotz hat heute jede meiner Spielerinnen bis zum Umfallen gekämpft, daher muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen.“

Ann-Cathrin Zabel (ATS Buntentor):
„Auch wenn wir insbesondere in der zweiten Halbzeit nicht gerade unsere beste Leistung gezeigt haben und das eine oder andere Tor mehr hätten machen müssen, haben wir das Spiel verdient gewonnen. Bei meinem Tor zum 0:3 habe ich gar nicht lange überlegt. Ich habe gesehen, dass Gina Gersonde Druck auf die Torhüterin aufgebaut hat und die gar keine andere Wahl hatte, als den Ball nach vorn zu schlagen. Ich stand gut, habe den Ball angenommen, und dann einfach abgezogen. Zum Glück ist er dann reingegangen.“

Aileen Osterwold (TuS Schwachhausen):
„Ich bin absolut stolz auf meine Mannschaft. Wir haben ein unglaublich gutes Spiel gemacht und ungünstige Tore bekommen. Es war schade, dass wir vor der Pause noch das zweite Gegentor bekommen haben. Ich habe aber in jeder Minute gemerkt, dass meine Mannschaft dran glaubt. Man hat ja zuletzt in der Bundesliga gesehen, was im Fußball möglich ist. Unterm Strich finde ich vier Gegentore ein wenig zu hoch, aber irgendwann riskiert man ein bisschen mehr und ist dann anfälliger. Wir werden jetzt den Kopf hochnehmen und eine schöne Abschlussfeier genießen.“

[oba]

Mehr zum Thema: