Nur noch zwei Mal wird geschlafen, bis sich im LOTTO-Pokal Finale der Männer am kommenden Samstag um 12:15 Uhr (live in der ARD-Konferenz und in voller Länge im Livestream auf butenunbinnen.de) in der Marko Mock Arena der FC Oberneuland und die SG Aumund-Vegesack gegenüber stehen.
Es ist eine Jubiläumsauflage des LOTTO-Pokal Endspiels von 2013. Vor genau zehn Jahren standen sich beide Teams zuletzt im Finale gegenüber. Hochmotivierte Vegesacker bezwangen damals einen krisengeschüttelten FC Oberneuland überraschend mit 4:0. Mit dem diesjährigen Finale hat das Endspiel von 2013 freilich nichts mehr gemein und erst recht ist es kein Gradmesser in sportlicher Hinsicht. Obwohl: In der Bremen-Liga konnte der FC Oberneuland die SAV in dieser Saison nicht bezwingen.
„Sie haben zwei Mal verdient gegen uns gewonnen und eine tolle Saison gespielt“, erkennt Sören Seidel neidlos an. Der Trainer des FC Oberneuland muss dabei aber keinesfalls unzufrieden sein, denn auch sein Team hat eine hervorragende Saison mit dem Meistertitel gekrönt. „Nach dem großen Umbruch in Kader und Trainerteam hat sicherlich niemand mit uns gerechnet“, sagt Seidel. Sein Team habe sich auch tatsächlich erstmal finden und aus der ein oder anderen Niederlage in der Hinrunde wichtige Lehren ziehen müssen. Pünktlich zum Saisonhighlight sei sein Team aber eng zusammengewachsen. Dass der FCO überhaupt im LOTTO-Pokal Endspiel steht, hatte auch viel mit Glück zu tun. Gleich drei Mal musste Oberneuland ins Elfmeterschießen gehen.
Und wenn man am Vinnenweg von Elfmetern spricht, fällt dabei unweigerlich ein Name: Jonas Horsch. Der Torhüter des FCO hat einen großen Anteil am Finaleinzug des Bremen-Liga Meisters und hat sich nicht zu Unrecht den Ruf eines Elfmeterkillers erarbeitet. „Er hatte ja in dieser Saison auch genug Gelegenheiten zu trainieren“, spielt Seidel lachend auf den kuriosen Weg des FCO ins Finale dahoam an. Nun sei sein Team hungrig und gierig auf das Double. Doch nicht nur das: „Wir haben noch zwei Rechnungen mit der SAV offen“, erzählt Seidel. Gemeint sind damit die beiden Niederlagen in der Liga, die die Nord-Bremer dem FCO zugefügt haben. Dass das Finale kein Selbstläufer wird, ist Seidel jedoch nicht nur deswegen klar. „Vegesack kommt mit viel Selbstvertrauen aus einer starken Saison und ist bestens eingespielt“, findet der Übungsleiter der Rot-Weißen. Auf einen Favoriten mag er sich daher auch nicht festlegen: „Die Chancen stehen 50:50“.
Das sieht Markus Werle ein wenig anders. „Der FCO ist sicherlich favorisiert“, sagt der SAV-Trainer. Den Titel kampflos nach Oberneuland zu geben, steht natürlich dennoch am Samstag nicht auf der Tagesordnung der SAV. „Auch wenn der FCO über die besseren Einzelspieler verfügt, kommen wir mit einem starken Kollektiv ins Finale. Chancenlos sind wir auf keinen Fall“, findet Werle. Und wie sieht das ideale Rezept des Vegesacker Trainers aus? „Je länger wir es schaffen, strukturiert und ohne Gegentor zu bleiben, desto größer werden unsere Möglichkeiten“, ist er sich sicher. Nach der überragenden Saison seiner Mannschaft, die er erst zu Saisonbeginn übernommen hatte, ist durchaus auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen bei den Nord-Bremern legitim. Nach dem knappen Abstieg im Vorjahr und einem personellen Umbruch mit über fünfzehn neuen Spielern, war das Saisonziel eigentlich ein einstelliger Tabellenplatz.
Nach 20 Siegen in der Liga wurde dieses Ziel mit Platz drei mehr als erfüllt. Einen maßgeblichen Anteil daran hat neben dem von Werle gelobten Kollektiv vor allem ein Spieler, bei dem man das Wort Königstransfern nutzen darf, ohne es überzustrapazieren: Sebastian Kurkiewicz. Zwölf Mal traf er in dieser Saison für die SAV in der Bremen-Liga, nachdem er in der Winterpause vom Bremer SV an den Vegesacker Bahnhof wechselte. „Basti macht Dinge auf dem Platz, die nicht jeder Spieler macht“, lobt ihn sein Chef. Nicht nur Kurkiewicz und seinem Trainer ist die Vorfreude auf das große LOTTO-Pokal Endspiel anzumerken. „Im ganzen Team spürt man in jeder Minute eine große Vorfreude, aber auch die Anspannung steigt von Tag zu Tag“, sagt Werle und gibt zu: „Wir sind froh, wenn der Schiedsrichter am Samstag das Spiel anpfeift und es endlich losgeht!“
Beide Trainer im Interview:
Ticketinfo:
Karten für das LOTTO-Pokal Endspiel der Männer gibt zum Preis von 12,- Euro (ermäßigt 9,- Euro) für einen Sitzplatz bzw. 8,- Euro (ermäßigt 5,- Euro) für einen Stehplatz bei Nordwest Ticket unter nordwest-ticket.de als Print@Home-Tickets zum Selberdrucken.
Wer gern im Fanblock seines Favoriten sitzen oder stehen möchte, kann dies bei der Buchung entsprechend berücksichtigen. Die Fans des FC Oberneuland haben ihre Plätze im Block D bzw. dem Stehplatzbereich „Heim“, für die Anhänger der SG Aumund-Vegesack sind nur noch Stehplätze im Stehbereich „Gast“ erhältlich. Die Sitzplätze im Gästeblock und auf der Haupttribüne sind ausverkauft. Die Bestellfrist für Schiedsrichterkarten ist bereits abgelaufen.
[oba]