„Alle Mädels auf’n Platz!“ – Strategie für den Frauen- und Mädchenfußball bis 2030

07. Oktober 2025

Wie soll der Bremer Frauen- und Mädchenfußball im Jahr 2030 aussehen? Mit dieser Leitfrage hat sich in den vergangenen Monaten eine Projektgruppe des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) intensiv beschäftigt. Im Rahmen des DFB-Programms DFB-Assist wurden in mehreren Workshops Vision, Schwerpunkte sowie konkrete Ziele und Maßnahmen für die kommenden Jahre erarbeitet. Das daraus entstandene Konzept wird in Bremen unter dem Titel „Alle Mädels auf’n Platz!“ umgesetzt.

DFB-Assist ist ein gemeinsames Projekt des DFB mit den Landesverbänden. In einem rund sechsmonatigen Prozess wurden in Workshops eine landesverbandsspezifische Strategie, messbare Handlungsziele und Umsetzungswege erarbeitet. Das Ziel ist, den Frauen- und Mädchenfußball im Amateurbereich dauerhaft zu stärken.

(Foto: Oliver Baumgart)

(Foto: Oliver Baumgart)

Ist-Analyse und Zielsetzungen

Nach einer Auftakt-Videokonferenz und einer internen Arbeitsphase wurden in einem Präsenz-Workshop der Status quo in Bremen und Bremerhaven analysiert und erste Zielsetzungen festgehalten. Danach folgten weitere Arbeitsphasen in Kleingruppen, in denen Handlungsempfehlungen konkretisiert, formuliert und priorisiert wurden. Anschließend wurde der so entstandene Maßnahmenkatalog vom Vorstand des Verbandes offiziell beschlossen.

Die vier Schwerpunkte von „Alle Mädels auf’n Platz!“

Die Strategie bündelt ihre Arbeit entlang von vier Teilbereichen: Spielerinnen, Akteurinnen, Funktionsträgerinnen und Sichtbarkeit. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt nun in verschiedenen Schritten bis 2030.

Spielerinnen – Gewinnung & Bindung:
Die Maßnahmen in diesem Bereich zielen darauf ab, niedrigschwellige Einstiegs- und Spielformen vom Kita-Festival bis zu offenen Schnupperangeboten, Schul-AGs in den Stadtteilen, zusätzliche Turnier- und Pokalformate sowie neue Angebote im Ü-Bereich zu schaffen.

Akteurinnen – Schiedsrichterinnen & Trainerinnen qualifizieren:
Ziel ist unter anderem ein deutlicher Zuwachs an qualifizierten Schiedsrichterinnen und Trainerinnen. Dies soll beispielsweise durch spezielle Schiedsrichter-Neulingslehrgänge für Frauen und Mädchen, „Girls only“-Junior-Coach-Ausbildungen, „Women only“-C-Lizenz-Lehrgänge, Hospitationen und spezifische Ausbildungsinhalte erreicht werden.

Funktionsträgerinnen – Mehr Frauen in Schlüsselpositionen:
Die Maßnahmen in diesem Themenfeld reichen von satzungsseitigen Weichenstellungen für weibliche Vertreterinnen in Gremien über ein Qualifizierungs- und Volunteer-Programm bis hin zu Begleit- und Netzwerkangeboten für weibliche Vereinsvorstände, ergänzt um Anreiz- und Anerkennungssysteme.

Sichtbarkeit – Gleichberechtigte Präsenz im Verband und in den Vereinen:
Vorlagen für die Vereins-PR, Reels-Formate, Highlight-Spiele und -Events, gezielte Berichterstattung sowie Ehrungen und Preise erhöhen Reichweite und öffentliche Wahrnehmung auf allen Ebenen.

Eine vollständige Übersicht aller Maßnahmen ist auf der Themenseite zu „Alle Mädels auf’n Platz!“ finden. Dort gibt es im Laufe der Zeit weiteres Material zum Download. Hierzu zählen beispielsweise verschiedene Social Media Templates, die in Vereinen und Teams genutzt werden können.

Das Logo der Strategie zeigt den Frauen- und Mädchenfußball wie er ist: Bunt, dynamisch und freundlich. (Foto: BFV)

Das Logo der Strategie zeigt den Frauen- und Mädchenfußball wie er ist: Bunt, dynamisch und freundlich. (Foto: BFV)

„Dieses Projekt hat auf der einen Seite das Ziel, mehr Mädchen und Frauen für den Fußball zu gewinnen, ob als Spielerin, Trainerin, Schiedsrichterin oder Vereinsverantwortliche. Auf der anderen Seite geht es darum, die gleichberechtigte Bedeutung dieser Zielgruppe für unseren Verband herauszuheben“, fasst BFV-Vizepräsidentin Ulrike Geithe zusammen.

„Mit einer klaren gemeinsamen Strategie wollen wir die Rolle von Mädchen und Frauen im Fußball in den kommenden fünf Jahren deutlich stärken“, blickt Nantke Penner, Vorsitzende des Frauen- und Mädchenausschusses, voraus.

Die BFV-Projektgruppe

Ulrike Geithe (BFV-Vizepräsidentin), Nantke Penner (Vorsitzende Frauen- und Mädchenausschuss), Simone Kasper (Frauen- und Mädchenausschuss), Jennifer Rehnert-Duschner (Vorsitzende Regionaler Schiedsrichterausschuss Bremen), Lea Richter (BFV-Landesauswahltrainerin U 12-Juniorinnen), Maya Böttcher (Leitung Mädchenfußball TV Eiche Horn) und Sebastian Störer (BFV-Referent Spielbetrieb). Die fachliche Begleitung seitens des DFB haben Gritt Bröning und Nele Janßen übernommen.

[oba]

Mehr zum Thema: