200 Fußballbegeisterte beim Online-Format „Trainingsphilosophie Deutschland“

26. September 2024

DFB-Direktor für Nachwuchs, Training & Entwicklung, Hannes Wolf, und sein Team erklärten gestern Abend rund 200 Vereinstrainer:innen aller Altersbereiche sowie weiteren engagierten Akteuren im Fußball aus Bremen/Bremerhaven und der Region in einem exklusiven Online-Format die „Trainingsphilosophie Deutschland“. In der zweistündigen Videokonferenz, die vom SV Werder Bremen und dem Bremer Fußball-Verband organisiert wurde, konnten die Teilnehmer:innen einen Einblick in das neu aufgestellte Vereinstraining und die damit verbundene Ausbildung in Deutschland bekommen.

Fußball-Deutschland will zurück in die Weltspitze. Flächendeckend sollen in den Vereinen qualitativ hochwertige Spiel- & Trainingsformate praktiziert werden. Durch die „Trainingsphilosphie Deutschland“, die von Hannes Wolf und seinem Kompetenzteam ins Leben gerufen wurde, soll der Fokus auf die Spieler:innen gerichtet werden. Bei der Trainingsgestaltung sind drei verbindliche Qualitätsmerkmale zu beachten. Kinder- und Jugendtrainer:innen können ihr Training dahingehend überprüfen, ob diese drei Kriterien erfüllt sind. Diese sind: Freude, Intensität und Wiederholung.

Hannes Wolf präsentiert die „Trainingsphilosophie Deutschland“. (Screenshot: David Dischinger)

In der zweistündigen Videokonferenz, der gut 200 Trainer:innen und Fußballbegeisterte aus Bremen, Bremerhaven und umzu lauschten, stellte Hannes Wolf gemeinsam mit U 19-Nationaltrainer Hanno Balitsch und U 16-Nationaltrainer André Pawlak unter dem Motto „Von Trainern für Trainer“ dutzende Spielformen vor, die leicht in das Training eingebaut werden können. Gerade, wenn wenig Rasenfläche zur Verfügung steht oder nur ein Torhüter, dienen die Spielformen als gute Inspirationsquelle. „Die Spielformen sind für alle Nachwuchstrainer entscheidend und die Basis von gutem Training“, sagt Wolf. „Die 1vs1-, 2vs2- oder 3vs3-Aktionen, die wir früher auf dem Bolzplatz stundenlang gespielt haben, müssen nun ins Training integriert werden. Die hohe Nettospielzeit in den Spielformen pro Spieler:in und Woche ist essenziell für die Entwicklung. Bis einschließlich der U 16 sollte jede:r Spieler:in mindestens 48 Minuten netto in kleinen Spielformen trainieren. Ab der U 17 sind mindestens 32 Minuten netto in diesen Spielformen erstrebenswert“, führt er fort.

Marc Dommer, Ausbildungsleitung Leistungszentrum SV Werder Bremen: „Ich empfinde es als sehr wichtig, dass Hannes Wolf die Trainingsphilosophie Deutschland hier nochmal vorgestellt hat. Er tut dies mit einer großen Begeisterung. Wir haben es heutzutage mit einer vollkommen veränderten Sozialstation von Kindern und Jugendlichen zu tuen. Der Straßenfußball hat an Bedeutung verloren und wir müssen schauen, wie wir seine Aspekte in den Vereinen implementieren können. Die Spieler:innen brauchen Ballkontakte, Tore und Schlüsselaktionen, um Spielkompetenz zu entwickeln.“

Mike Barten, Verbandssportlehrer Bremer Fußball-Verband: „Hannes Wolf ist mit so einer Leidenschaft in den Fortbildungen dabei, dass ich glaube, dass alle von ihm gepackt werden. Auch im Verband haben wir unsere Ausbildung umgestellt. Wir wollen am Ball bleiben, dass die Kinder richtig entwickelt werden. Allen Trainerinnen und Trainern will ich mitgeben, dass sich sich ausprobieren sollen und weitermachen sollen, wenn es nicht gleich funktioniert.“

Als nächsten Schritt kündigte Hannes Wolf eine Praxisdemonstration im Frühjahr im Stadion vom SV Werder Bremen an. Eine E-Jugendmannschaft eines kleinen Vereins soll dann unter professioneller Anleitung eine Trainingseinheit nach dem neuen Konzept absolvieren.

Hintergrund

Mit der „Trainingsphilosophie Deutschland“ stellte Hannes Wolf gemeinsam mit seinem Kompetenzteam, um Sandro Wagner, Lars Bender, Daniel Stredak, Nikola Ludwig, Lena Lotzen, Sabine Loderer, Hermann Gerland, Antonio Di Salvo & Hanno Balitsch den Kinder- und Jugendfußball neu auf. Im Mittelpunkt der „Trainingsphilosophie Deutschland“ stehen die Spieler:innen. Es geht darum, gemeinsam den Trainingsbetrieb in den Fokus zu rücken. Die Trainingsgestaltung und -organisation, sowie damit verbundene verbindliche Qualitätsmerkmale stehen im Vordergrund mit dem Ziel Spieler:innen das bestmögliche Lern- und Entwicklungsumfeld zu ermöglichen. Kleine Spiel- und Wettbewerbsformate, zahlreiche Ballkontakte, Freude und Spaß am Spiel, Intensität, Aktivität und eine hohe Wiederholungsdichte von Fußballaktionen bilden dabei das Herzstück des Konzepts.

Es ist eine Mischung aus den klassischen Kernelementen und Prinzipien des Bolzplatzspiels, gepaart mit Erkenntnissen moderner Trainingswissenschaften und einem internationalen Blick in Kinder- und Jugendfußballausbildungskonzepte anderer erfolgreicher Fußball-Nationen.

Die Zusammenarbeit des Bremer Fußball-Verbandes und des SV Werder Bremen folgt der Leitidee den Fußball in Bremen/Bremerhaven und der Region nachhaltig und kontinuierlich zu stärken und fördern und die Vereinsentwicklung aktiv zu unterstützen und begleiten.

[bfv/svw]

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