UEFA Regions’ Cup: 3:1-Sieg reicht nicht zur Endrunde

25. September 2016

Im letzten Spiel des UEFA Regions’ Cups hat die Bremer Landesauswahl einen Sieg eingefahren. Der 3:1-Erfolg über Israel reichte am Ende allerdings nicht zum Einzug in die Endrunde, weil sich im Parallelspiel die Slowakei und Tschechien torlos trennten.

Mit zwei Veränderungen gegenüber dem Slowakei-Spiel startete Bremen in den letzten Spieltag. Das Tor hütete absprachegemäß Lucas Horsch und für Nils Husmann rückte Firas Tayari in die Startformation. Dieser hatte auch gleich die erste nennenswerte Szene auf dem Fuß, als er in der 10. Minute einfach mal einen frechen Heber von der Mittellinie probierte, das Tor aber verfehlte. Nur drei Minuten später sorgte ein israelischer Eckstoß für Unordnung im Bremer Strafraum. Die BFV-Defensive bekam die Szene nicht konsequent geklärt und plötzlich landete der Ball auf dem Fuß von Orian Yacov, der völlig frei vor Lucas Horsch stehend keine Mühe hatte, zum 0:1 aus Bremer Sicht einzuschieben. Bremen machte in der Folgezeit zu wenig in der Offensive, konnte sich aber dennoch Torchancen erspielen.

Malte Tietze (l.), hier im Zweikampf mit Adi Machpod, bereitete ein Tor vor und erzielte eins selbst.

Malte Tietze (l.), hier im Zweikampf mit Adi Machpod, bereitete ein Tor vor und erzielte eins selbst.

Wacher wurde Bremen erst nach einem Kopfball von Tim Grundmann, der einen Freistoß von Abdullah Basdas verlängerte, allerdings keinen Druck hinter den Ball bekam (23.). Dieser ersten Bremer Chance sollte eine Druckphase der Deutschen folgen. Zunächst legte Malte Tietze auf Tayari ab, dessen Schuss wurde jedoch von Israels Keeper Itzik Shulmaister zur Ecke geklärt (26.). Im Anschluss an eben diese Ecke kam Denis Nukic zum Schuss, wurde jedoch abgeblockt. Einen weiteren Kopfball von Grundmann, den Tayari aus dem Halbfeld bediente, parierte dann wieder Shulmaister. Auf der Gegenseite konnte sich BFV-Keeper Horsch gegen Gamliel Peretz auszeichnen und sein Team so vor einem höheren Rückstand bewahren (39.). Pech hatte Bremen, dass Schiedsrichter Jemini aus Albanien direkt vor der Pause nicht auf Elfmeter entschied, als Tietze im Strafraum klar von Shulmaister von den Beinen geholt wurde. Mit dem 0:1 ging es schließlich in die Kabinen.

Sebastian Kmiec (l.) lässt Orian Yacov stehen.

Sebastian Kmiec (l.) lässt Orian Yacov stehen.

Im zweiten Durchgang agierte Bremen dann noch offensiver. Die Nachricht von einem 0:0-Pausenstand im Parallelspiel zwischen der Slowakei und Tschechien erforderte vier Bremer Tore, um in die Endrunde einzuziehen. Mit Nils Husmann und Stefan Heidebroek brachte Verbandssportlehrer Wilfried Zander zwei frische Kräfte in die Partie. Julian Stroppel und Firas Tayari bleiben dafür in der Kabine. Husmann legte dann auch direkt für Tietze auf, der jedoch zielte etwas zu hoch (47.). Von nun an sammelten sich die Bremer Chancen im Minutentakt an und Israel war nahezu ausschließlich mit Verteidigen beschäftigt. Zunächst legte Basdas auf Tietze ab (48.), dann probierte sich André Waldau im Strafraum (50.) und schließlich versuchte es Sebastian Kurkiewicz per Freistoß (55.), doch in allen drei Fällen war Torwart Shulmaister die Endstation. Und so musste ein Elfmeter den Knoten schließlich zum Platzen bringen. Basdas wurde im Strafraum gelegt und Kurkiewicz traf vom Punkt souverän zum Ausgleich.

Stefan Heidebroek (l.) ist hier vor Orian Yacov am Ball und spielte eine gute Partie.

Stefan Heidebroek (l.) ist hier vor Orian Yacov am Ball und spielte eine gute Partie.

Jetzt hatte Bremen endgültig Oberwasser und auch die drei fehlenden Treffer schienen nicht unmöglich. Ohne Shulmaister, der als nächstes gegen Tietze klärte (63.) wäre Israel bereits deutlich in einen Rückstand geraten, doch der Ball wollte einfach nicht rein. Auch nicht, als Grundmann nach einer Tietze-Flanke einen herrlichen Kopfball nur knapp neben das Gehäuse setzte. Das nächste Duell mit Israels Keeper verlor Basdas, dessen Schuss gerade noch über die Latte gelenkt wurde (68.). Eine Viertelstunde vor dem Ende brachte Zander mit Timo Dressler für Grundmann nochmals eine frische Kraft auf den Platz und dieser Joker stach. Nur acht Minuten nach seiner Einwechslung fand sich Dressler nach einem Querpass von Tietze völlig freistehend und drosch den Ball zur Bremer Führung in die Maschen (83.).

Abdullah Basdas holte den Strafstoß zum Ausgleich heraus.

Abdullah Basdas holte den Strafstoß zum Ausgleich heraus.

Keine zwei Minuten später rückte die Endrunde noch näher in Reichweite, denn nun belohnte sich auch endlich Malte Tietze für seine aufopferungsvolles Spiel mit dem Treffer zum 3:1 (85.). Es lief bereits die Nachspielzeit, als Israel über Idan Gamliel einen letzten Angriff vortrug. Angesichts der nahezu aufgelösten Bremer Defensive musste Horsch sein ganzes Können aufbringen, um sein Team im Spiel zu halten, doch am Ende hat es nicht sollen sein und der Sieg fiel um das eine fehlende Tor zu niedrig aus, denn im Parallelspiel blieb es beim 0:0.

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Tim Grundmann (l.) im Duell mit Gamliel Peretz.

„Nachdem das Spiel in der ersten Halbzeit gegen uns lief, war klar uns klar, dass wir im zweiten Durchgang was tun mussten. Wir haben frische Kräfte gebracht und höher gestanden. So konnten wir uns eine Anzahl an Chancen erarbeiten, die normalerweise für zwei Spiele reicht. Dass es nach hinten raus nicht gereicht hat, ist für die Jungs schade, denn einige sind heute über ihre eigenen Grenzen hinaus gegangen und das Team hätte es verdient gehabt, sich für diesen tollen Auftritt mit dem Weiterkommen zu belohnen“, so Wilfried Zander nach der Partie.

Sebastian Kurkiewicz und Alon Levi kämpfen um den Ball.

Sebastian Kurkiewicz und Alon Levi kämpfen um den Ball.

Auch das Turnierfazit von Bremens Verbandssportlehrer fällt entsprechend positiv aus. „Die Mannschaft hat hier einen blitzsauberen Auftritt hingelegt und sich mehr als gut verkauft. Wir wussten nicht, was uns hier sportlich erwartet und sind letztlich auf drei starke Gegner getroffen. Dass wir am Ende nur durch ein fehlendes Tor nicht als Gruppensieger die Heimreise antreten, soll die bravouröse Leistung meiner Mannschaft keinesfalls schmälern. Die Mannschaft hat als Team hervorragend funktioniert und den deutschen Amateurfußball mehr als würdig vertreten“, so Zander.

Zweiter Platz in der Zwischenrunde: Die Bremer Landesauswahl. (Fotos: Oliver Baumgart)

Zweiter Platz in der Zwischenrunde: Die Bremer Landesauswahl. (Fotos: Oliver Baumgart)

Sieger der Gruppe wurde Tschechien, das sich damit als eines von acht Teams für die Endrunde im kommenden Jahr qualifizierte. Die Bremer Auswahl landete mit fünf Punkten auf Platz zwei vor der Slowakei, die drei Punkte erspielte und dem heutigen Gegner Israel, der lediglich einen Zähler mitnahm. Am morgigen Montag tritt die Bremer Auswahl dann die Heimreise an und wird um 17:55 Uhr am Flughafen in Bremen erwartet.

[oba]

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