Stark Bremen-Liga: Saisoneröffnung am Freitag

27. Juli 2017

Am kommenden Freitag ist es endlich soweit: Die Stark Bremen-Liga geht in ihre erste Saison unter neuem Namen. Zum Eröffnungsspiel stehen sich im Sportzentrum am Brunnenweg der Brinkumer SV und der TSV Grolland gegenüber. Wir blicken auf den ersten Spieltag.

Eröffnungsspiel: Brinkumer SV – TSV Grolland (Fr., 19:00 Uhr)
Mit einem umfangreichen Programm verleiht der Brinkumer SV dem Saisonauftakt einen würdigen Rahmen. Neben einem Vorspiel der E-Juniorenteams beider Mannschaften um 17:30 Uhr, wird es zudem Livemusik von Michel Ryeson vor dem Spiel und in der Halbzeit geben. Sportlich geht der Brinkumer SV in die Partie. Vom Titel spricht man am Brunnenweg zwar nicht, das Ziel ist es aber schon, möglichst weit oben mitzuspielen. Dazu wäre für das Team des neuen BSV-Coaches Walter Brinkmann ein Sieg am ersten Spieltag schon ein guter Grundstein. Der TSV Grolland wird indes von den meisten Experten als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Das Team von Trainer Frank Thinius hat in der Sommerpause unter anderem praktisch seine komplette Viererkette verloren. Immerhin konnte mit Bashkim Toski der Top-Torjäger der vergangenen Saison in Grolland gehalten werden, ob die Offensive jedoch den drückenden Schuh in der Defensive kompensieren kann, darf zumindest angezweifelt werden. Zudem muss Thinius dringend die Disziplin seines Teams in den Griff bekommen, denn in der vergangenen Spielzeit belegte der TSV erneut den letzten Platz der Fair Play-Tabelle.

Jannik Bender eröffnet mit dem Brinkumer SV am Freitag die Saison. (Foto: Oliver Baumgart)

Jannik Bender eröffnet mit dem Brinkumer SV am Freitag die Saison. (Foto: Oliver Baumgart)

SV Werder Bremen III – FC Oberneuland (Sa., 13:00 Uhr)
Werders U 21 zählt zu den erfolgreichsten Mannschaften in Bremens höchster Fußball-Liga. Seit Jahren mischen die Grün-Weißen ganz vorne in der Tabelle mit und Werder stellt zusammen mit dem Bremer SV das einzige Team, das die Meisterschaft zwei Mal in Folge gewinnen konnte. Auch in dieser Saison möchte das Team von Trainer Andreas Ernst eine gute Rolle in der höchsten Bremer Liga spielen. Allerdings steht auch bei Werders dritter Herrenmannschaft Werders Ausbildungsphilosophie vor dem Erfolg: „Wichtig ist es, den U 23-Spieler, die in der 3. Liga nicht zum Einsatz kommen, Spielpraxis zu geben und vielleicht den einen oder anderen Spieler an die U 23 heranzuführen“, erklärt Ernst, der die Mannschaft seit 2007 trainiert. Heranführen ist auch beim Gegner das richtige Stichwort. Mit dem FC Oberneuland dürfte den Grün-Weißen wohl das jüngste Team der Liga gegenüberstehen. 18 Spieler aus dem Kader von Trainer Kristian Arambasic sind unter 23 Jahre alt. Der spielerischen Qualität wird das keinen Abbruch tun, wie es angesichts dieser Jugend um die Konstanz bestellt ist, wird sich zeigen. Das junge Team sei bewusst aufgebaut worden, um ein Team zu entwickeln, das laut Arambasic in zwei oder drei Jahren um die Meisterschaft mitspielen kann.

BSC Hastedt – ESC Geestemünde (Sa., 15:00 Uhr)
Auf den BSC Hastedt angesprochen sind sich die Experten einig: Dieser Aufsteiger wird nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Zuletzt untermauerte das Team von Trainer Gökhan Deli, mit einem Sieg bei der gut besetzten Sportwoche des FC Union 60, dass an dieser Theorie durchaus etwas dran sein könnte. In der Landesliga dominierte der BSC Hastedt die Saison nahezu nach Belieben. Dennoch bezeichnet der Verein den Aufstieg wahlweise als „Wahnsinn“ oder einen „Traum, der in Erfüllung ging.“ Nun gilt es dafür zu sorgen, aus diesem Traum keinen Alptraum werden zu lassen. Beim ESC Geestemünde ist man sich unterdessen noch gar nicht so recht sicher, wie die Saison verlaufen könnte. Neu-Coach Stefan Schlie legte bei den zahlreichen Neuverpflichtungen nicht nur Wert auf das Sportliche, sondern auch den Charakter der Spieler. Der ESC soll mehr als Team auftreten, eine Eigenschaft, die der Mannschaft laut Schlie in der vergangenen Saison gelegentlich abging. Natürlich will der neue Trainer auch seine Handschrift in die Mannschaft einbringen, rechnet aber auch damit, dass dies noch seine Zeit dauern wird. Ein Sieg gegen den Aufsteiger aus Hastedt wäre aber schonmal ein guter Anfang.

Bundeswehr-Nationalspieler Jan-Niklas Kersten muss mit der Leher TS beim Habenhauser FV ran. (Foto: dgphoto.de)

Bundeswehr-Nationalspieler Jan-Niklas Kersten muss mit der Leher TS beim Habenhauser FV ran. (Foto: dgphoto.de)

VfL 07 Bremen – TuS Schwachhausen (Sa., 15:30 Uhr)
Gleich zehn Abgänge muss der VfL 07 mit seinem neuen Trainer in dieser Saison kompensieren. Jürgen Damsch hatte sich das durchaus anders vorgestellt, ist sich der Situation in der sein neues Team damit steckt aber durchaus klar. „Alles andere als der Klassenerhalt wäre utopisch“, sagt er. Er setzt vor allem auf den Teamgeist. „Wir haben zwar ein Stück weit Qualität verloren, werden nun aber noch enger zusammenrücken und noch mehr übers Kollektiv kommen“, sagt er. Auch beim TuS Schwachhausen fand ein personeller Umbruch statt. 13 Spieler verließen das Team von Coach Benjamin Eta vor der Saison, darunter mit Femi Lepe (20 Tore), Herman Mulweme (16) und Tim Kreutzträger (7) gleich drei Torjäger. Unbehagen macht sich deswegen an der Konrad-Adenauer-Alle nicht breit. „Wir hatten auch in der Vergangenheit immer wieder die Situation und haben sie auch immer gemeistert“, sagt Eta. Er kann in dieser Saison die Trainingseinheiten nahezu verdoppeln und hat viele junge, hungrige Spieler in seinen Reihen. Die vergangene Saison endete für den TuS auf Rang vier – „Wenn wir mit Spaß und Willen spielen, wird es vielleicht sogar noch geiler als letztes Jahr“, sagt Eta.

BTS Neustadt – SG Aumund-Vegesack (So., 13:30 Uhr)
Die BTS Neustadt geht mit vielen Fragezeichen in das erste Saisonspiel. Wie werden sich die Abgänge der vier Leistungsträger Esin Demirkapi, Malik Gueye, Mamadou Diop und Fabien Njie bemerkbar machen? Wie präsentieren sich die insgesamt zwölf Neuzugänge? Und natürlich: Was ist drin bei der BTS in dieser Saison? Trainer Volker Fahlbusch gibt als Saisonziel den Klassenerhalt aus, „da müssen wir uns nichts vormachen“, sagt er. SAV-Trainer Björn Krämer, Teammanager Jörg Segerath sowie Fußball-Chef Bernd Siems haben in den vergangenen Monaten viel Arbeit in die Zusammenstellung des neuen Kaders investiert. Ganze 14 Neuzugänge konnten die Vegesacker am Ende präsentieren. In etlichen Testspielen galt es, aus diesem Team die Mannschaft heraus zu finden, die auch beim Start in die neue Saison auf dem Platz stehen wird. Neben einer größeren Kompaktheit, die Krämer nach den ersten Auftritten seiner Schützlinge forderte, lag der Fokus natürlich darauf, sich kennenzulernen und einzuspielen.

Malte Tietze tritt mit dem Blumenthaler SV bei Aufsteiger Vatan Sport an. (Foto: Oliver Baumgart)

Malte Tietze tritt mit dem Blumenthaler SV bei Aufsteiger Vatan Sport an. (Foto: Oliver Baumgart)

Habenhauser FV – Leher TS (So., 15:00 Uhr)
Habenhausens Coach Paulo Pereira blickt zuversichtlich auf die neue Saison. „Wir haben mittlerweile eine ganz andere Mannschaft, als zu Beginn meiner Tätigkeit vor einem Jahr. Wir sind viel selbstbewusster und gefestigter und daher bin ich davon überzeugt, dass wir nicht unten mitmischen müssen.“  Dabei musste auch der HFV vor der Saison den einen oder anderen Stammspieler ziehen lassen. Besonders schmerzt den Coach dabei der Weggang von Torge Teut. „Aber wir haben uns auch gut verstärkt“, sagt Pereira. In Habenhausen wird man jedenfalls recht gelassen in die Saison gehen, auch wenn es zu Beginn direkt gegen den LOTTO-Pokalsieger geht. Bei eben diesem dürfte vor allem die Frage interessant sein, wie gut es Trainer Dennis Ley gelingt, das bevorstehende Highlight, das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln, aus den Köpfen seiner Schützlinge zu bekommen. Platz acht und damit die Qualifikation für das LOTTO-Masters im kommenden Jahr soll in dieser Saison das Ziel der Seestädter sein. Das klingt zwar durchaus realistisch, aber darf man als amtierender LOTTO-Pokalsieger nicht etwas selbstbewusster sein? „Wir sind zwar Pokalsieger, aber natürlich keine Übermannschaft“, entgegnet Ley.

KSV Vatan Sport – Blumenthaler SV (So., 15:00 Uhr)
Aufsteiger Vatan Sport bekommt es direkt am ersten Spieltag mit einem der Topclubs der Liga zu tun. Ob dies in der frühen Phase einer Saison bereits eine repräsentative Standortbestimmung für das Team von Coach Riza Avdiji ist, sei einmal dahingestellt. Bereit für den Saisonstart ist seine Mannschaft allemal, wie er am gestrigen Mittwoch mit einem 5:0-Testspielerfolg über Tura Bremen unter Beweis stellte. Doch selbst, wenn es am ersten Spieltag zu einem Fehlstart für die Vatanesen kommen sollte, geht kein Experte davon aus, dass die Gröpelinger in dieser Saison etwas mit dem Abstieg zu tun haben. Personell eng geht es indes beim Gegner zu. Blumenthals Interimstrainer Peter Moussalli geht mit derzeit nur 22 Spielern in die neue Saison, drei davon sind Torhüter. Angesichts dieses sehr knapp bestückten Kaders ist Moussalli noch auf der Suche nach einem ¬Innen- und einem Außenverteidiger. Auch einen zentralen Stürmer wünscht sich der BSV-Coach noch. Doch wie sieht es denn mit einem neuen Trainer aus? „In der Hinrunde stehe ich zunächst einmal auf dem Platz. Und für eine Neuverpflichtung im Winter müsste dann schon einer wie Kristian Arambasic oder Dennis Offermann frei sein, oder Malte Jaskosch überlegt es sich noch einmal. Aber jetzt gibt es eine klare Linie, sodass wir nicht jede Woche über einen neuen Trainer sprechen.“

OSC Bremerhaven – Bremer SV (9. August, 19:00 Uhr)
Die Auftaktpartie des Bremer Meisters bei den Olympischen aus Bremerhaven musste verlegt werden, da der BSV als amtierender Bremer Beachsoccermeister am Sonntag beim norddeutschen Regionalentscheid antritt und sich dort für die Deutsche Beachsoccermeisterschaft qualifizieren kann.

[oba]

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