Schiedsrichtermangel und neue Kunstrasenplätze an der Unterweser

30. Januar 2018

Auf der Arbeitstagung der Abteilungs- und Jugendleiter der Bremerhavener Fußballvereine in Wremen standen in diesem Jahr die Schiedsrichter im Mittelpunkt. Kreisschiedsrichterobmann Christian Braun schlägt Alarm: Der Seestadt fehlen Schiedsrichter!

Gerade einmal 58 aktive Schiedsrichter kann Braun derzeit in seinen Kreis zählen. Hinzu kommen zehn Beobachter. Die Folge des Schiedsrichtermangels ist, dass künftig erst ab der E-Junioren Stadtliga Unparteiische angesetzt werden können. Unterhalb müssen die Heimvereine sich künftig selbst um einen Schiedsrichter bemühen. Negative Erfahrungen mit Trainern, Zuschauern und auch Spielern führen bei vielen Referees dazu, die Pfeife bereits nach kurzer Zeit wieder an den Nagel zu hängen, so Braun. „Darauf haben 14- oder 15-Jährige verständlicherweise keine Lust, und so suchen sie sich häuft andere Freizeitmöglichkeiten.“ Zur Gewinnung neuer Schiedsrichter bietet der Kreisschiedsrichterausschuss in der Zeit vom 9. bis zum 23. April wieder einen Schiedsrichteranwärter-Lehrgang an. Braun rief alle Vereine auf, hierzu geeignete Kandidaten zu melden.

Die Abteilungs- und Jugendleiter des Kreises Bremerhaven trafen sich traditionell in Wremen.

Die Abteilungs- und Jugendleiter des Kreises Bremerhaven trafen sich traditionell in Wremen.

Sebastian Störer, stellvertretender Vorsitzender des Verbandsjugendausschusses, informierte hier die Vereine über die Vorgehensweise bei der Einführung des digitalen Spielerpassen, die zu Beginn des Jahres für die Junioren-Verbandsligen erfolgte. „Wir starten mit dem Einsatz bewusst in den Junioren-Verbandsligen, wo die Voraussetzungen in Sachen Technik und Organisation am besten sind“, so Sebastian Störer, der Spielleiter des Verbandsjugendausschusses. Im Jugendbereich sieht Störer zudem den größten Vorteil in der Lösung von alltäglichen Problemen. „Da spielt ein Kicker samstags mit der C-Jugend, soll aber am Sonntag auch die B-Junioren unterstützen. Durch den elektronischen Spielerpass fällt das nervige Besorgen und Übergeben des Passes weg, sodass die unterschiedlichen Betreuer und Trainer das Spielrecht ihres Schützlings bequem per DFBnet nachweisen können. Wir wollen unseren Vereinen hier die Arbeit erleichtern.“

Auch BFV-Präsident Björn Fecker und seine Präsidiumskollegen kamen an die Unterweser. (Fotos: Ralf Krönke)

Auch BFV-Präsident Björn Fecker und seine Präsidiumskollegen kamen an die Unterweser. (Fotos: Ralf Krönke)

Sorgen macht Stephan Tatje, dem Vorsitzenden des Spieltechnischen Ausschusses, die Kreisliga Bremerhaven. Nur neun Mannschaften umfasst sie zur Zeit und auch in der Kreisklasse nehmen lediglich noch zehn Mannschaften am Spielbetrieb teil. Um einen geregelten Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können, brachte Tatje die Fusion der Kreisliga mit der Kreisklasse ins Gespräch. Auch eine gemeinsame Kreisliga mit Bremen-Nord sei denkbar, wurde aber von den vereinen nicht ganz unkritisch gesehen, weil sich der Spielbetrieb damit aus der Seestadt entferne.

Doch es gab auch gute Nachrichten. Frank Schildt, der Vorsitzende des Stadtsportbundes Bremerhaven, berichtete, dass im Sporthaushalt für 2018 und 2019 jeweils 200.000 Euro für den Bau von weiteren Kunstrasenplätzen in Bremerhaven vorgesehen sind. Mit dem OSC Bremerhaven, der Leher TS, dem TuSpo Surheide und dem ESC Geestemünde verfügen derzeit nur vier Vereine an der Unterweser über ein solches Spielfeld.

[krö/oba]

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