Am vergangenen Wochenende trafen sich die Abteilungs- und Jugendleiter der Bremerhavener Vereine bereits zum 46. Mal zu ihrer traditionellen Arbeitstagung in Wremen. Der Kreisvorsitzende Axel Zielinski konnte dazu Vertreter aller Bremerhavener Vereine im Marschenhof begrüßen.
Gleich zu Beginn der Tagung lobte BFV-Prädident Björn Fecker das ehrenamtliche Engagement im Kreisvorstand und in den Vereinen. Gleichwohl wünschte er sich mehr Wertschätzung für das Ehrenamt und den Sport. „Bei allem notwendigen Sparzwang, darf der Sport und speziell der Fußball nicht ohne Unterstützung bleiben“, sagte Fecker, der sich zudem deutlich mehr Frauen in das Ehrenamt wünscht.
BFV-Präsident Björn Fecker forderte eine höhere Wertschätzung für das Ehrenamt ein.
Frank Schildt, der Vorsitzende des Stadtsportbundes Bremerhaven, pflichtete Fecker bei. „Wertschätzung hat auch etwas mit Mitteln zu tun, die gekürzt werden. Investitionen in den Sport sind auch in Zukunft dringend notwendig“, so Schildt.
Im Ehrungsteil wurden Klaus Schlichting, der Leiter des Amtes für Sport und Freizeit, und Rainer Hamann, Grünflächen-Experte beim Sportamt, mit der silbernen Ehrennadel des BFV ausgezeichnet. Beide gehen noch in diesem Jahr in den Ruhestand. „Der Fußball verliert damit zwei zuverlässige Ansprechpartner“, sagte Zielinski, der auf eine adäquate Neubesetzung der Posten hofft. BFV-Vizepräsident Michael Grell zeichnete zudem Günter H. Hesse vom OSC Bremerhaven mit der DFB-Verdienstnadel aus. War Hesse vielen vornehmlich als Stadionsprecher bei Fußballspielen bekannt, erfuhren sie, dass er auch diverse andere ehrenamtliche Tätigkeiten ausgeübt hat, selbst die des Busfahrers.
Günter H. Hesse (r.) wurde von BFV-Vizepräsident Michael Grell mit der DFB-Verdienstnadel ausgezeichnet.
Christian Braun sendete indes einen doppelten Hilferuf an die Vereine. Der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschuss sucht händeringend nach Schiedsrichternachwuchs. Ganze 67 Unparteiische stehen noch für Spielleitungen an der Unterweser zur Verfügung. Von diesen Referees seien jedoch einige in der Bremen- und Landesliga oder sogar überregional aktiv, was bedeute, dass weitere Schiedsrichter als Assistenten abgezogen werden müssen und somit für eigene Spielleitungen entfallen, so Braun. Nachwuchs wird also dringen benötigt, um die Spiele besetzen zu können. Zudem würden sich vor allem die jungen Unparteiischen einem stetig wachsenden Konfliktpotential seitens der Eltern, Großeltern und Trainer aussetzen. Hier forderte Bremerhavens Schiedsrichterboss die Unterstützung der Vereine ein, damit diese Schiedsrichter nicht früher oder später die Brocken hinwerfen.
Klaus Schlichting (m.) und Rainer Hamann (2.v.l.) wurde von Michael Grell (l.), Björn Fecker (r.) und Axel Zielinski die silberne Ehrennadel des BFV überreicht.
Auch in diesem Zusammenhang stelle Björn Fecker die Fair Play-Geste des Monats vor, mit der der Verband seit Beginn der Saison faires Verhalten auf den Sportplätzen in Bremerhaven und Bremen auszeichnet. „Es geht uns dabei gar nicht so sehr um herausragende Aktionen, sondern einfach darum, einen fairen und respektvollen Umgang miteinander zu fördern“, so Fecker. Er rief alle Vereine, Schiedsrichter und Zuschauer auf, eine Meldung zu machen, wenn man ein solches Verhalten wahrnimmt. Hierfür hat der BFV ein Online-Formular auf seiner Homepage eingerichtet. In jedem Monat wird so eine faire Geste mit einer Urkunde und einem Einkaufsgutschein für den DFB-Fanshop ausgezeichnet.
Passstellenleiterin Andrea Singhal informierte über die Besonderheiten bei internationalen Freigaben. (Fotos: Oliver Baumgart)
Die Teilnehmer der Arbeitstagung kamen natürlich auch nicht so ganz um einen bürokratischen Teil herum. Die Leiterin der BFV-Passstelle, Andrea Singhal, erläuterte den Vereinen, welche Besonderheiten ein internationaler Vereinswechsel mit sich bringt und welche Vorschriften bei der Beantragung von Spielberechtigung für ausländische Fußballer zu beachten sind – auch im Hinblick auf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die Vereinsvertreter zeigten sich dankbar für zahlreiche aufklärende Worte und die damit einhergehende Unterstützung, da die Clubs bei internationalen Wechseln immer wieder an ihre Grenzen stoßen.
Eine abschließende Diskussion über den Leistungsfußball in Bremerhaven rundete einen Abend ab, der erneut gezeigt hat, dass der Arbeitstagung auch im 46. Jahr die Themen keineswegs ausgehen. Eine Fortsetzung im kommenden Jahr ist daher eine ebenso logische wie richtige Folgerung.
[oba]
